Soll Friedrich Merz Kanzler werden?
Ein Pro-und-Contra zur Wahl des CDU-Vorsitzenden zum Bundeskanzler
✅ PRO: „Eine Wirtschaftsnation braucht einen Wirtschaftskanzler“
Von Angela Erkel
Friedrich Merz polarisiert – keine Frage. Aber was wir momentan weniger brauchen als polierte Rhetorik, ist wirtschaftlicher Stillstand. Deutschland steht am Scheideweg: Industrieabwanderung, Energiepreise, Innovationsrückstand. Wer kann das besser adressieren als jemand, der Wirtschaft von Grund auf versteht?
Merz bringt marktwirtschaftliche Kompetenz mit – das ist in Krisenzeiten keine Provokation, sondern ein echter Vorteil. Er hat klare Vorstellungen davon, wie Deutschland als Wirtschaftsstandort wieder wettbewerbsfähig wird. Und ja, er ist unbequem – aber das kann auch befreiend sein. Es ist Zeit für Mut zur Reform, nicht für weitere Jahre Klein-Klein.
Auch politisch ist Merz heute gemäßigter als viele ihn sehen wollen. Dass er mit Lars Klingbeil koaliert, zeigt Kompromissbereitschaft. Diese Koalition hat die Chance, das Land zu modernisieren – mit Sachverstand statt Symbolpolitik.
Merz hat keine Narrenfreiheit verdient. Aber eine faire Chance. Und Deutschland verdient Führung, nicht Verwalten.
❌ CONTRA: „Ein Kanzler, der spaltet, kann kein Land einen“
Von Chrissi Linder
Friedrich Merz ist nicht der Kanzler, den das Land jetzt braucht. Er ist der Kanzler, den eine Union will, die den Anschluss an die gesellschaftliche Realität verloren hat. Seine Aussagen zu Frauen, Migration, Sozialpolitik – sie wirken oft wie Rückblicke in ein anderes Jahrzehnt.
Ein Kanzler muss integrieren, nicht provozieren. Merz aber genießt es, die Kulturkämpfe zu befeuern. Statt Brücken zu bauen, poltert er gegen die „linksgrüne Bevormundung“. Das mag in Talkshows funktionieren, aber nicht im Kanzleramt.
Und auch seine angebliche Wirtschaftskompetenz ist kein Freifahrtschein. Wirtschaftlich erfolgreich sein heißt nicht automatisch, ein gutes Staatsoberhaupt zu sein. Politik ist mehr als Bilanzdenken – es geht um Haltung, um Ausgleich, um Verantwortung für alle. Auch für die Schwächeren.
Wer Friedrich Merz wählt, wählt ein riskantes Experiment – und das in einer Zeit, die Stabilität braucht. Deutschland ist nicht nur Wirtschaft. Deutschland ist Gesellschaft. Und die braucht Zusammenhalt, nicht Spaltung.
Und Sie?
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