Wirecrad Bank Bilanz 2019

Wirecard Bank AG

Aschheim

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Lagebericht zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2019

1. Grundlagen der Wirecard Bank AG

1 Struktur der Wirecard Bank AG, Organisation und Mitarbeiter

1.1 Wirecard Bank AG

Wirecard unterstützt Unternehmen dabei, elektronische Zahlungen aus allen Vertriebskanälen anzunehmen. Über eine globale Multi-Channel-Plattform stehen internationale Zahlungsakzeptanzen und -verfahren mit flankierenden Lösungen zur Betrugsprävention zur Auswahl. Für die Herausgabe eigener Zahlungsinstrumente, in Form von Karten oder mobilen Zahlungslösungen, stellt Wirecard ausgesuchten Unternehmen die komplette Infrastruktur inklusive der notwendigen lssuing-Lizenzen für Karten- und Kontoprodukte bereit.

Die Wirecard Bank AG, eine Tochter der Wirecard AG, liefert Grundlagen für eine Vielzahl neuer Produkte und Dienstleistungen, die den bestehenden Geschäftskunden der Wirecard Gruppe, aber auch Neukunden, angeboten werden können . Durch die Verbindung von Zahlungsakzeptanz bzw. Kreditkartenacquiring sowie lssuing- und Business Products nutzt die Wirecard Bank AG die Möglichkeiten, neue Geschäftsfelder zu bearbeiten und einen breiten Marktzugang zu realisieren.

1.2 Vorstand und Aufsichtsrat

Der Vorstand der Wirecard Bank AG besteht aus drei Mitgliedern. Im Berichtszeitraum setzte sich das Vorstandsgremium der Wirecard Bank AG wie folgt zusammen:

Daniel Heuser

Alexander von Knoop

Rainer Wexeler

In der Besetzung des Vorstands ergaben sich während des Berichtszeitraumes keine Änderungen. Zum 31.12.2019 schied Herr Rainer Wexeler aus dem Vorstandsgremium aus. Im Berichtszeitraum setzte sich der Aufsichtsrat der Wirecard Bank AG wie folgt zusammen:

Wulf Matthias, Vorsitzender

Alfons Henseler, stellvertretender Vorsitzender

Stefan Klestil

In der Besetzung des Aufsichtsrates ergaben sich während des Berichtszeitraumes keine Änderungen.

1.3 Mitarbeiter

Die Anzahl der festangestellten Mitarbeiter hat sich zum Berichtsstichtag gegenüber dem Vorjahr von 151 auf 175 Mitarbeiter (ohne Vorstand) erhöht.

Das Vergütungssystem der Wirecard Bank AG basiert auf einem Fixgehalt, das sich am Tarifvertrag des privaten Bankgewerbes orientiert. Ergänzend werden im Rahmen individueller Zielvereinbarungen (,,Management by Objectives“) variable Gehaltsbestandteile vereinbart, deren Anteil 25 Prozent des Fixgehaltes nicht überschreitet.

2 Geschäftstätigkeit und Produkte

2.1 Geschäftstätigkeit

Überblick

Das Geschäftsmodell der Wirecard Bank AG stützt sich überwiegend auf transaktionsbasierte Dienstleistungen. Lösungen werden im Corporate Design der Geschäftskunden als Co-Branded-Lösungen sowie unter der Wirecard-Marke angeboten.

Mit der Zusammenführung der Dienstleistungen auf Basis der Systeme der Wirecard Gruppe und der Verbindung zu der Kreditkartenakzeptanz der Wirecard Bank AG wird dem Händler ermöglicht seine Finanzprozesse aus einer Hand zu beziehen.

Privatkunden adressiert die Wirecard Bank AG in Zusammenarbeit mit der Wirecard AG bzw. anderen Unternehmen der Wirecard Gruppe über die Marke boon.Planet. In boon.Planet sollen zukünftig sowohl Einlagen- als auch Kreditprodukte anthalten sein.

Die Geschäftsfelder der Wirecard Bank AG liegen in den folgenden Bereichen:

,,Payment Acceptance Solutions -Zahlungsakzeptanz /​Kreditkartenacquiring“,

,,lssuing Pament Solutions“ (Herausgabe eigener Zahlungsinstrumente),

,,Corporate Banking /​ Zahlungsverkehr“,

„FinTechs“ sowie im

,,Kreditgeschäft“.

Die Wirecard Bank AG verfügt über eine Zweigniederlassung in 24114 Kiel, Hopfenstraße 1d.

2.2 Produkte und Lösungen

Die Wirecard Bank AG bietet ihren Kunden folgendes Produktportfolio an:

Payment Acceptance Solutions – Zahlungsakzeptanz/​ Kreditkartenacquiring

Die Kartenakzeptanz beinhaltet neben der eigentlichen Abwicklung von Zahlungstransaktionen auch weitere – zum Teil damit verbundene – Dienstleistungen wie das Währungsmanagement oder technische Services.

Als Kreditkarten-Acquirer bietet die Wirecard Bank AG ihren Kunden (,,Händler“) die Abwicklung von über 100 Transaktions- und über 20 Auszahlungswährungen in über 50 Ländern an. Airline-Kunden begleitet die Wirecard Bank AG weltweit.

Die Wirecard Bank AG ist Mitglied der Kreditkartenunternehmen Mastercard und Visa (sogenanntes Principal Member) sowie der JCB International Co., Ltd. und besitzt sowohl für die Herausgabe von Karten an Privatkunden (lssuing) als auch für die Händlerakzeptanz (Acquiring) Lizenzen. Daneben hält die Wirecard Bank AG Lizenzen für das Acquiring für American Express, UnionPay sowie für Discover/​Diners Club und ist Vertragspartner der Universal Air Travel Plan (UATP), lnc. für lssuing und Acquiring.

Im Bereich Zahlungsakzeptanz für weitere, sog. ,,alternative“ Bezahlverfahren bietet die Wirecard Bank AG Onlinehändlern eine Bandbreite verfügbarer Akzeptanzverträge an. Als Kreditkarten-Acquirer verfügt die Wirecard Bank AG über Verträge mit Anbietern alternativer Online-Bezahlsysteme, die sie als Zahlungsakzeptanzstelle berechtigen, die Beträge einzuziehen (Collecting) und nach Abzug der Transaktionsgebühren direkt an den Händler auszuzahlen. Zur Ergänzung der alternativen Bezahlverfahren bietet die Wirecard Bank AG weitere Verfahren im Processing Modell an. Hier stellt die Wirecard Bank AG die technische Integration bereit und rechnet Transaktionsgebühren mit dem Händler ab.

Für eine Vielzahl der in die Wirecard-Zahlungsplattform integrierten alternativen Bezahlverfahren – wie beispielsweise Lastschrift, SEPA-Lastschrift, giropay, iDEAL oder WeChat sowie Alipay – stellt die Wirecard Bank AG nicht nur die technische Verarbeitung der Zahlung, sondern auch die Zahlungsakzeptanz bereit. Zusätzlich bietet die Wirecard Bank AG weiteren Unternehmen der Wirecard Gruppe komplementäre Dienstleistungen an.

Ergänzend unterstützt die Wirecard Bank AG ihre Kunden mit weiteren Angeboten, die von der Möglichkeit Ratenzahlung als Zahlungsart anzubieten bis hin zur direkten Finanzierung, etwa durch die Vorfinanzierung der erwarteten Auszahlungsbeträge, reichen.

lssuing Payment Solutions

Für das lssuing, das die Herausgabe eigener Zahlungsinstrumente etwa in Form von physischen oder virtuellen Karten umfasst, stellt die Wirecard Bank AG die komplette Infrastruktur inklusive der notwendigen lssuing-Lizenzen für Karten und Kontoprodukte bereit. Dies schließt auch Konten- und Zahlungsverkehrsdienstleistungen sowie die Erbringung weiterer Dienstleistungen für Geschäfts und Privatkunden mit ein.

Weiterhin bietet die Wirecard Bank AG ihren Geschäftskunden Whitelabel (Karten-) Programme an. D.h. im Rahmen einer B2B2C Lösung wird es einem Program Manager ermöglicht, unter seiner eigenen Marke und im eigenen Design, Debit und Prepaid-Karten an seine Kunden auszugeben.

Das Geschäftskundensegment adressiert die Wirecard Bank AG neben den klassischen Firmenkonten Corporate Accounts sowohl mit den Produkten Supplier and Commission Payments (SCP) als auch Payout Cards. Bei SCP handelt es sich um virtuelle Netzwerk-basierte Zahlkarten auf Guthabenbasis. Diese bieten im B2B Zahlungsverkehr eine aus Sicht des Vorstandes schnelle und sichere Bezahlmöglichkeit, die insbesondere im Geschäftsreisebereich oder bei Onlinezahlungen Anwendung findet. Das Produkt Payout Cards bietet Firmenkunden eine ebenfalls sichere und schnelle Auszahlungsmöglichkeit, beispielsweise für Spesenauszahlungen oder kurzfristige Firmenausgaben.

Corporate Banking /​ Zahlungsverkehr

Die Wirecard Bank AG bietet ihren Geschäftskunden ergänzende Dienstleistungen im betrieblichen Zahlungsverkehr bzw. Cash Management an. So bieten die Fremdwährungskonten den Kunden der Wirecard Bank AG eine Möglichkeit, Zahlungen für Waren und Leistungen in fremder Währung zu leisten oder Devisen aus abgeschlossenen Geschäften zu erhalten. Als SWIFT-Mitglied bietet die Wirecard Bank AG Leistungen im Bereich Auslandszahlungsverkehr und Währungsmanagement an. Die Wirecard Bank AG bietet ausgesuchten Kooperationspartnern die Möglichkeit der direkten sowie indirekten Finanzierung. Im letzteren Fall tritt die Wirecard Bank AG etwa als Investor auf der Plattform des Kooperationspartners auf und unterstützt dessen Marktauftritt. Diese Engagements unterliegen vor Aufnahme der Geschäftsbeziehung einer Prüfung des Kooperationspartners sowie der zu erwartenden Ertragssituation.

FinTechs

Weiterhin kooperiert die Wirecard Bank AG mit innovativen Unternehmen aus der Finanzbranche (sog. FinTechs) in verschiedenen Modellen, die von einer Unterstützung der FinTechs bis zu einem gemeinsamen Marktauftritt reichen. Ein FinTech zeichnet sich durch die Neuinterpretation klassischer Bankprodukte durch moderne Technologien zur Ermöglichung oder Bereitstellung finanzieller Dienstleistungen aus.

Die Wirecard Bank AG stellt sowohl den (lizenz)-rechtlichen Rahmen als auch ein breites Spektrum an Zusatzleistungen bereit. Banken und Finanzinstitute sind streng reguliert. Viele FinTech-Unternehmen können diesen regulatorischen Anforderungen nicht gerecht werden und verfügen nicht über die not wendigen Lizenzen, um am Finanzdienstleistungsmarkt aktiv zu werden. In diesem Zusammenhang erbringt die Wirecard Bank AG Dienstleistungen.

Zusätzlich werden Kredite vergeben, die auf den Kreditvermittlungsplattformen der FinTech Kooperationspartner generiert wurden. Mittels dieser Kooperationspartner betreibt die Wirecard Bank AG auch den Forderungsankauf. Dabei werden z.B. die Forderungen aus Ratenzahlungsvereinbarungen mit Endkunden verschiedener Online-Händler angekauft.

Kreditgeschäft

Die Wirecard Bank AG vergibt Kredite an Firmenkunden, um Geschäftspartnern der Wirecard-Gruppe, mit denen primär eine Geschäftsbeziehung zur Abwicklung des Online-Zahlungsverkehrs besteht oder aufgebaut werden soll, Investitionen zu ermöglichen – sogenannte strategische Investments. Das Kreditgeschäft im Rahmen von Einzelkreditengagements stellt aktuell kein Kerngeschäftsfeld der Wirecard Bank AG dar.

3 Ziele, Unternehmensstrategie und -steuerung

3.1 Finanzielle und nicht finanzielle Ziele

Der ständige Ausbau des angebotenen Leistungsspektrums unter Beibehaltung einer hohen Produkt- und Dienstleistungsqualität bilden für die Wirecard Bank AG die Grundlage für nachhaltige und langfristige Kundenbeziehungen. Um in zunehmendem Maße in den relevanten Märkten präsent zu sein, plant die Wirecard Bank AG eine jährliche Steigerung des Transaktionsvolumen im Acquirung sowie einen des Umsatzvolumens

Die für die Wirecard Bank AG relevanten finanziellen Leistungsindikatoren sind mit folgenden Zielen verbunden:

Steigerung der Transaktionsvolumen im Acquiring um 15%

Rohertragsmarge im Acquiring von 10%

Rohertragsmarge im lssuing von 35%

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von EUR Mio. 31

Beibehaltung einer Eigenkapitalquote in Höhe von mindestens 18%

Die Rohertragsmarge gibt dabei das Verhältnis des Rohertrags zum Umsatz an.

Darüber hinaus hat die Wirecard Bank AG als nicht finanzielles Ziel die flexible Unterstützung neuer Produkte und Dienstleistungen definiert, welches durch die Anzahl angestoßener NPPs (Neue Produkte Prozess) gemessen wird.

3.2 Unternehmensstrategie

Voraussetzung für eine dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit der Wirecard Bank AG ist ein ständiger Ausbau des angebotenen Produkt- und Leistungsspektrums, eine weitere Steigerung der Effizienz von internen Geschäftsprozessen, eine bestmögliche Nutzung sich bietender Synergien zwischen einzelnen Konzerngesellschaften und externen Partnern sowie die Erschließung weiterer Wachstumsfelder und Märkte.

Wachstum

Um das Wachstums-Ziel zu erreichen, plant die Wirecard Bank AG die Geschäftssparte Acquiring weiter zu stärken und auszubauen. Dies umfasst sowohl die Integration weiterer Zahlungslösungen sowie die Einbindung zusätzlicher namhafter Händler als auch – basierend auf den bestehenden Kundenbeziehungen – das Angebot weiterer Serviceleistungen. Als erstes Element soll ein auf Acquiringkunden zugeschnittenes Kreditangebot umgesetzt werden.

Weiterhin soll das Geschäftsfeld des Credit Card lssuing nach der freiwilligen Migration der mycard2go Kunden auf die Marke boon.Planet durch weitere Angebote voran getrieben werden. boon.Planet soll zu einer zeitgemäßen digitalen Banking-Lösung ausgestaltet werden . Dazu gehören neben den bereits aktiven Wallet-basierten Zahllösungen auf Guthabenbasis mit Verzinsung zukünftig auch Bestandteile wie flexible Überziehungskredite, Loyalty-Lösungen und Multibanking Angebote. Als „Technology Showcase“ sollen die verschiedenen Produktbestandteile von boon.Planet als „White-label“ potenziellen Kooperationspartnern im lssuing-Bereich angeboten werden.

Die Wirecard Bank AG verfolgt das Ziel, ausgehend von der aktuellen Positionierung des Unternehmens, in Volumen und Ertrag zu wachsen. Die Kooperationen mit innovativen Unternehmen aus der Finanzbranche soll die Wirecard Bank AG zusätzlich unterstützen.

Hinsichtlich der Wachstumsstrategie im Jahr 2020 setzt die Wirecard Bank AG unverändert auf organisches Wachstum. Für die Wirecard Bank AG stehen Beteiligungen in Form von Pflicht- oder Verbundbeteiligungen (z.B. SWIFT) im Vordergrund .

Innovation

Die Wirecard Bank AG plant ihre Innovationskraft zu nutzen, um vermehrt neuartige Produkte, vorzugsweise als Verbundprodukte im Konzern aber auch in Zusammenarbeit mit externen Partnern, zu definieren und am Markt zu positionieren.

Ein Beispiel hierfür ist das zunehmende Engagement der Wirecard Bank AG im Rahmen der Neuinterpretation klassischer Bankprodukte durch FinTechs. Dazu zählen zum Beispiel Technologien im Bereich des E-Commerce, Mobile-Payment, Crowdlending, Crowdinvesting und der Business lntelligence sowie intelligente Consumer Finance Lösungen.

Verbundprodukte und Synergien im Konzern

Die Wirecard Bank AG versteht sich als integraler Konzernbestandteil. Daher ist das Ziel der Wirecard Bank AG, sowohl innerhalb der Wirecard Gruppe als ,,enabler“ neuer Geschäftsmodelle sowie bei der Erschließung weiterer Wachstumsfelder und Märkte zu wirken, als auch durch eigenes Geschäft zum Gruppenwachstum beizutragen.

Ein Beispiel hierfür ist die Kooperation bei der Ausgestaltung der Angebote, die über die Marke boon.Planet den Endkunden angeboten werden. Neben der Beistellung der notwendigen Lizenzen sind sowohl einlagen- als auch kreditbasierte Angebote für die Kunden von boon.Planet geplant.

Ein zentrales Element der Strategie der Wirecard Bank AG ist die umfassende Nutzung übergreifender Synergien zwischen den einzelnen Produkten, Märkten und Geschäftsbereichen der Wirecard Gruppe . Um Synergien zu nutzen, erfolgt z.B. die Neukundengewinnung im B2B-Bereich über die Vertriebsstrukturen der Wirecard Gruppe und es werden Produkte und Leistungen sowohl im Gruppenverbund als auch externen Kunden angeboten.

Liquidität

Die Wirecard Bank AG legt kontinuierlich nicht benötigte Liquidität kurzfristig in Sichteinlagen, Tagesgeld und Termineinlagen an. Zur Verbesserung ihrer Zinsmarge legt die Wirecard Bank AG weiterhin den Bodensatz der Liquidität in verschiedene Anlagenformen an. Hier kommen neben Inhaberschuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen auch die Vergabe von Krediten in Betracht.

Die variabel verzinslichen Inhaberschuldverschreibungen unterschiedlicher Kreditinstitute sind teilweise mit einer Mindestverzinsung ausgestattet. Die Kontrahenten haben grundsätzlich ein Mindestrating „Investmentgrade (A-)“, darüber hinaus erstellt die Bank eine eigene Risikobewertung. Weiterhin investiert die Wirecard Bank AG in einzelne, ausgewählte ausgesuchte Portfolien aus gewerblichen und Konsumentenkrediten. Die Kredite werden indirekt, also in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern vergeben. Der Kredit vergabe liegt ein Kriterienkatalog zu Grunde.

3.3 Unternehmenssteuerung

Um die Unternehmensziele zu erreichen, wird die Umsetzung der vom Vorstand formulierten Strategie durch das Planungs- und Reportingsystem der Wirecard Bank AG unterstützt.

Basierend auf der Strategie des Unternehmens werden kurz- und mittelfristige Ziele definiert. Die Zielfestlegung orientiert sich an einer detaillierten Analyse der relevanten Marktentwicklung, des konjunkturellen Umfeldes, der Entwicklung und Planung des Produktportfolios sowie der strategischen Positionierung des Unternehmens im Markt.

Das unternehmensinterne Steuerungssystem der Wirecard Bank AG dient insbesondere der Feststellung und Bewertung der Zielerreichung. Es basiert auf eigenständigen Controlling-Modellen je Geschäftsgebiet. Zusätzlich zu den genannten finanziellen Leistungsindikatoren werden weitere Steuerungskenngrößen (Key Performance lndicators) kontinuierlich überprüft und nachverfolgt. Durch den monatlichen Abgleich der erfassten Kenngrößen mit der Geschäftsplanung werden Veränderungen in der Geschäftsentwicklung frühzeitig erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen . Vorstand und Geschäftsbereichsleitung werden im Rahmen eines unternehmensweiten Berichtswesens monatlich über die Entwicklung der wesentlichen Steuerungskenngrößen informiert.

II. Wirtschaftsbericht

1 Rahmenbedingungen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) ging von einem Wachstum der Weltwirtschaft im Jahr 2019 von 2,9 Prozent aus. Im Euro-Raum, dem Kernmarkt der Wirecard Bank AG, wurde ein Wirtschaftswachstum in Höhe von 1,2 Prozent, in Deutschland von 0,5 Prozent erwartet.

Die für das Jahr 2019 von der Wirecard Bank0 AG auf Basis eigener Berechnungen in den relevanten E-Commerce-Märkten erwarteten Wachstumsraten in Höhe von rund 17 Prozent wurden erfüllt. Dies wurde bestätigt durch Researchberichte mit Wachstumsraten von zum Beispiel 13% für den europäischen E-Commerce Markt. Darüber hinaus zeigen branchenspezifische Analysen, wie von eMarketer mit einer Wachstumsrate von 21% für den globalen E-Commerce Handel und von BDL für die Luftfahrtbranche mit einer Wachstumsrate von 4% für 2019, die dynamische Entwicklung der für Wirecard Bank AG relevanten Märkte auf.

2 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

2.1 Ertragslage

Die Erträge der Wirecard Bank AG setzen sich weiterhin vor allem aus Provisionserträgen der Geschäftsbereiche Acquiring und lssuing, Erträgen aus der Abwicklung des Zahlungsverkehrs und von Fremdwährungstransaktionen sowie aus Zinserträgen zusammen.

Der Anstieg des Transaktionsvolumens, durch die im Berichtszeitraum gewonnenen Neukunden sowie die positive Entwicklung der Bestandskunden, ließ die Provisionserträge wie geplant ansteigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 gelang es der Wirecard Bank AG im operativen Geschäft ihre Provisionserträge auf TEUR 439.232 (Vj.: TEUR 355.801) zu steigern; der entsprechende Provisionsaufwand steigerte sich auf TEUR 364.012 (Vj.: TEUR 298.157). Somit konnte ein Provisionsüberschuss i.H.v. TEUR 75.220 (VJ.: TEUR 57.643) erwirtschaftet werden.

Eine Anlage des freien Liquiditätsbodensatzes erfolgt überwiegend in risikoarme kurz- und mittelfristige Wertpapiere sowie in einzelne, ausgewählte Portfolien aus gewerblichen und Konsumentenkrediten. Diese Strategie führte trotz des anhaltenden Niedrigzinsniveaus zu einem positiven Zinsergebniss in Höhe von TEUR 8.184 (Vj.: TEUR 10.507).

„Negative Zinsen“ aus Aktivgeschäften werden in der GuV als Darunterposition der Zinserträge ausgewiesen. In 2019 betrugen sie TEUR 3.455 (VJ.: 1.797). ,,Negative Zinsen“ aus Passivgeschäften fielen nicht an.

Der Rohertrag, welcher sich aus dem Zinsergebnis, Provisionsergebnis sowie den sonstigen betrieblichen Erträgen zusammensetzt, ist aufgrund des deutlichen Anstiegs des Provisionsergebnisses um TEUR 13.989 auf TEUR 84.573 (VJ.: 70.583) entsprechend gestiegen.

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen stiegen sowohl durch die Erhöhung der Anzahl der Mitarbeiter als auch durch den Anstieg der anderen Verwaltungsausgaben und betrugen TEUR 32.098 (VJ.: 24.476).

Insgesamt erwirtschaftete die Wirecard Bank AG ein zufriedenstellenden Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit i.H.v. TEUR 56.018 (VJ.: 32.271) und weist nach Steuern vom Einkommen und Ertrag i.H.v. TEUR 15.146 (VJ: 8.773) einen Jahresüberschuss i.H.v. TEUR 40.871 (VJ: 23.498) bzw. einen Bilanzgewinn in gleicher Höhe aus.

2.2 Finanz- und Vermögenslage

Kapital- und Finanzierungsanalyse

Die Wirecard Bank AG verfügte zum 31. Dezember 2019 über ein Eigenkapital ohne Berücksichtigung des Bilanzgewinns von TEUR 159.542 (Vorjahr: TEUR 136.043). Die Gewinnrücklage wies zum 31. Dezember 2019 einen Betrag von TEUR 139.467 aus und erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr (TEUR 115.968) um TEUR 23.499. Damit verfügt die Wirecard Bank AG aus Sicht des Vorstandes über eine angemessene Eigenmittelausstattung, insbesondere vor dem Hintergrund des praktizierten Geschäftsmodells, welches im Wesentlichen die transaktionsbasierte Abwicklung von Zahlungen in den Mittelpunkt stellt.

Über die Verwendung des Bilanzgewinns entscheidet die Hauptversammlung. Für das Jahr 2019 schlägt der Vorstand im Rahmen der Gewinnverwendung vor, den gesamten Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 40.871 den Gewinnrücklagen zuzuführen.

Geschäftsbedingt bestehen die größten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden aus dem Kreditkarten-Acquiring (Händler) und Kunden des Bankgeschäfts. Die Verbindlichkeiten sind zum Großteil täglich fällig und nahezu vollständig unverzinst.

Die Wirecard Bank AG hält kurz- oder mittelfristige Anlagen in Wertpapieren. Im Bestand befindliche Anleihen sind der Liquiditätsreserve zugeordnet. Die Bewertung wird nach dem strengen Niederstwertprinzip vorgenommen.

Ferner ist die Wirecard Bank AG seit 2006 Mitglied bei der Visa Europe Ltd. Gemäß Bekanntgabe vom 2. November 2015 hat die Visa lnc. die Visa Europe Ltd. im laufe des Jahres 2016 übernommen. Die Gegenleistung zum 21. Juni 2016 bestand zum einen aus einer Barzahlung und Vorzugsaktien, die in dass A common stock der Visa lnc. umgewandelt werden können, und zum anderen aus einer zusätzlichen nachträglichen Barzahlung, die 2019 in Höhe von TEUR 6.009 zugeflossen ist. Diese war bereits im Vorjahr mit TEUR 5.939 unter den sonstigen Vermögensgegenständen aktiviert. Die Anzahl an Vorzugsaktien hängt vom Eintreten bestimmter Faktoren ab und kann sich nachträglich ändern.

Die Vermögensgegenstände in Fremdwährung beliefen sich per 31. Dezember 2019 auf insgesamt TEUR 484.883 (Vj.: TEUR 476.460), die Verbindlichkeiten in Fremdwährung auf insgesamt TEUR 370.824 (Vj.: TEUR 375.435).

Die Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen setzten sich zusammen aus übernommenen Bürgschaften TEUR 1.343 (Vj.: TEUR 1.216) und unwiderruflichen Kreditzusagen TEUR 16.582 (Vj.: TEUR 7.490).

Die Eigenmittelgesamtkennziffer nach CRR betrug 21,72% (VJ.: 22,14%).

Liquiditätsanalyse

Ein wesentliches Ziel des Finanzmanagements ist die Sicherstellung einer stets ausreichenden Liquidität und die operative Steuerung von Finanzflüssen.

Zum 31. Dezember 2019 wird eine Liquidity Coverage Ratio (LCR) von 135,51% aus (Vj.: 156,56%) ausgewiesen. Hierbei sind unwiderrufliche Kreditzusagen in Höhe von TEUR 16.582 (Vj.: TEUR 7.490) berücksichtigt.

Investitionsanalyse

Kriterien für Investitionsentscheidungen sind in der Wirecard Bank AG grundsätzlich der Kapitaleinsatz, die Sicherstellung stets ausreichender liquider Mittel, die Ergebnisse einer Analyse eventuell vorhandener Risiken (Chancen-/​Risiko Profil) und die Finanzierungsart (Kauf oder Leasing). Aufgrund des zu erwartenden Wachstums, der globalen Ausrichtung sowie der weiterhin steigenden regulatorischen Anforderungen hat die Wirecard Bank AG Investitionen in Personal- und Konzerninfrastruktur sowie Instrumente des Ratings, Controllings und Risikomanagements fortgesetzt.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme der Wirecard Bank AG wuchs im Berichtszeitraum auf TEUR 1.876.884 zum 31. Dezember 2019 (Vj.: TEUR 1.583.853).

Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen analog zum Vorjahr aus dem starken Anstieg des Transaktionsvolumens im Bereich Acquiring, welches sich in den erhöhten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden widerspiegelt (TEUR 1.628.579, VJ.: 1.385.390).

Demgegenüber stehen die kurzfristigen Forderungen (täglich fällig) an Kreditinstitute sowie die Guthaben bei Zentralnotenbanken, welche sich entsprechend der Strategie zur Liquiditätssicherung 2019 von TEUR 996.801 stark auf TEUR 1.238.249 im Berichtszeitraum erhöhten. Die kurz- und mittelfristigen Forderungen an Kunden belaufen sich per 31. Dezember 2019 auf TEUR 270.076 (Vj.: 270.326).

2.3 Abweichungsanalyse

Im Jahr 2019 konnte die Wirecard Bank AG mit einem Jahresüberschuss von TEUR 40.871 (Vj.: TEUR 23.498) erneut ihren Teil zum Gesamterfolg der Wirecard Gruppe beitragen. Das Ziel eines EBITDA in Höhe von TEUR 31.000 wurde mit TEUR 60.298 (VJ.: TEUR 27.953) erreicht.

Der Bilanzgewinn des Jahres 2018 (TEUR 23.498) wurde in die Gewinnrücklagen eingestellt. Das gezeichnete Kapital beträgt zum 31. Dezember 2019 TEUR 16.776 (Vj.: TEUR 16.776), die Kapitalrücklage TEUR 3.300 (Vj.: TEUR 3.300) und die Gewinnrücklagen TEUR 139.467 (Vj.: TEUR 115.968).

Die Zielwerte für die zentralen Steuerungsgrößen der Wirecard Bank AG wurden für das Jahr 2019 für den Bereich Acquiring mit einer Zielrohertragsmarge von TEUR 43.132 bei einem Transaktionsvolumen von Mio. EUR 26.434 festgelegt. Mit einem Rohertrag i.H.v. TEUR 34.992 hat die Wirecard Bank AG ihr Ziel nicht erfüllt (-19%). Ursächlich hierfür ist, dass mit einem Transaktionsvolumen von Mio. EUR 25.868 das Zielvolumen nicht erreicht werden konnte . Die Zielrohertragsmarge von 10% konnte erreicht werden. Für den Bereich lssuing /​ Business Products wurde für das Geschäftsjahr 2019 eine Zielrohertragsmarge von TEUR 18.564 festgelegt, die mit TEUR 25.224 deutlich (+ 36%) über dem definierten Ziel lag. Zusätzlich konnte die Wirecard Bank AG ein Währungsergebnis i.H.v TEUR 12.456 erzielen.

Trotz der fortgesetzten Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank sowie der Federal Reserve konnte die Wirecard Bank AG einen Zinsertrag im Jahr 2019 erwirtschaften. Dies ist hauptsächlich auf das diversifizierte Portfolio von Finanzierungen – vornehmlich in Zusammenarbeit mit FinTech-Unternehmen – zurückzuführen, welche den vorab beschriebenen Liquiditäts- und Risikogrundsätzen der Wirecard Bank AG folgend, eng an die Entwicklung im Acquiring-Einlagengeschäft gekoppelt wurde.

Das Zinsergebnis trug mit TEUR 8.184, nach TEUR 10.507 in 2018, zum Gesamtertrag bei.

Mit einer Eigenkapitalquote in Höhe von 21,72 wurde das Ziel von 18% ebenfalls erfüllt.

2.4 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die Wirecard Bank AG hat ihr angestrebtes Ziel des profitablen Wachstums in 2019 mit einem Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 40.871, bei einer deutlichen Steigerung des Provisionsergebnisses erfüllt. Insgesamt schätzt der Vorstand der Wirecard Bank AG die Vermögens-, Finanz und Ertragslage als geordnet ein.

III. Prognose-, Chance- und Risikobericht

1 Prognose- und Chancenbericht

1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen in den kommenden beiden Geschäftsjahren

Die folgenden Pronosen gehen von einem Basisszenario aus, das vor dem Ausbrechen der Corona-Pandemie erstellt wurde. Mögliche Auswirkungen auf die hier getroffenen Prrognosen werden in einem separaten Abschnitt (III. 2.6) dargestellt.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) ging in seiner Prognose vom 20. Januar 2020 von einem Anstieg der globalen Wirtschaftsleistung von 3,3 Prozent in 2020 und 3,4 Prozent in 2021 aus. Hohe Wachstumsraten wurden insbesondere für aufstrebende Schwellenländer Asiens wie China, Indien und die Länder der ASEAN-5 (Indonesien, Malaysia, Philippinen, Thailand und Vietnam) prognostiziert. Im Euro-Raum, dem Kernmarkt der Wirecard Bank AG, wurde ausgehend von 1,2 Prozent im Vorjahr für 2020 ein Wirtschaftswachstum in Höhe von 1,3 Prozent und für 2021 ein Wachstum in Höhe von 1,4 Prozent erwartet. Die Wachstumszahlen beruhen auf der zunehmenden Nachfrage aus dem Ausland. Für Deutschland senkte der IWF seine Prognose mit 1,1 Prozent für 2020 sowie 1,4 Prozent für 2021, da der Industriestandort weiterhin unter Druck steht. Aufstrebende europäische Länder liessen 2020 und 2021 ein verstärktes Wachstum in Höhe von 2,5 Prozent erwarten.

Aus makroökonomischer Perspektive ergeben sich trotz makroökonomischer und geo- und finanzpolitischer Ungewissheiten, die sich mit Ausbruch der Corona-Pandemie nochmals deutlich verstärkten, für die relevanten Absatz märkte der Wirecard Bank AG positive Wachstumschancen. Durch die verteilte Marktpräsenz der Wirecard Bank AG soll eine Risikodiversifikation im Hinblick auf regionale politische und wirtschaftliche Marktunsicherheiten erreicht wer den.

Basis dieser Prognose sind die weiterhin zu erwartende dynamische Entwicklung des E-Commerce-Marktes, eine stetige Neukundengewinnung sowie Cross-Selling-Effekte im Bestandskundenbereich. Aufgrund einer kontinuierlich wachsenden Menge an Kundenbeziehungen und steigender Transaktionsvolumina werden weitere Skalierungseffekte aus dem transaktionsorientierten Geschäftsmodell und deutliche Synergien mit diversen Bankdienstleistungen sowie aus Cross-Selling-Effekten erwartet. Weiterhin geht die Wirecard Bank AG davon aus, dass sowohl das erhöhte Anlagevolumen als auch die Erträge aus den Kooperationen mit den sog. ,,FinTechs“, den Zinsertrag trotz des aktuellen Zinsniveaus, auf konstantem Niveau halten werden.

1.2 Künftige Branchensituation

Aus Innovationen resultierende disruptive Veränderungen der traditionellen Wertschöpfungskette und des Service-Angebots prägen die Branche und lassen ein deutliches Wachstum erwarten.

So geht Capgemini in der Studie „World Payment Report 2019″ von einem Anstieg der bargeldlosen Zahlungen von rund 14 Prozent jährlich bis 2022 aus .

Die wachsende Nutzung mobiler Zahlungslösungen und die steigende Beliebtheit von Connected Commerce, die ein nahtloses Kundenerlebnis über alle Vertriebskanäle hinweg ermöglichen, sind Treiber dieser Entwicklungen.

Veränderte regulatorische Rahmenbedingungen, wie etwa die Öffnung der Zugänge zu traditionellen Bankensystemen im Rahmen der PSD2-Richtlinie, ermöglichen auch alternativen Anbietern von Zahlungslösungen einen einfacheren Marktzutritt.

Für die Payment-lndustrie wird auch für die kommenden Jahre ein deutliches Wachstum und eine starke Innovationskraft prognostiziert. Die Branche sieht dabei sowohl strukturellen Veränderungen in den einzelnen Märkten als auch Produkt- und Leistungsinnovationen entgegen.

Der Trend zur Digitalisierung des gesamten Payment-Ökosystems setzt sich über alle Branchen und Vertriebskanäle fort. Es entstehen digitale Zahlungslösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die von Innovation, Effizienz, Sicherheit und Bequemlichkeit für den Kunden gekennzeichnet sind.

Für die Wirecard Bank AG als Anbieter von Innovationen in der Payment-lndustrie und Anbieter von Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr ist das Wachstum des globalen Digital-Payments-Marktes von entscheidender Bedeutung.

1.3 Perspektiven der Expansion

Durch das Leistungsangebot innerhalb des Payment-Ökosystems und die Kombination aus Softwaretechnologie und Bankprodukten werden der Bereich der Zahlungsakzeptanz und -abwicklung weiter ausgebaut als auch die Verknüpfung mit Produktinnovationen im lssuing-Bereich verstärkt und neue lssuing Lösungen auf den globalen Markt gebracht. Mehrwertdienste in allen Bereichen wie Data Analytics oder die Integration von „klassischen“ Bankdienstleistungen (z.B. Kreditvergabe) runden die Leistungen zum Aufbau eines globalen, integrierten Payment-Ökoystems mit der Wirecard Plattformlösung ab. Damit können sowohl Bestandskunden als auch neue Kunden und Partner der Wirecard Bank AG bedient werden und es besteht ein entsprechendes Potenzial für Cross-selling-Aktivitäten.

1.4 Marktwachstum Wirecard Bank AG

Aufgrund ihrer Branchen- und Kundendiversifikation sind für die Wirecard Bank AG unterschiedliche Wachstumsfelder, wie z.B. Digital-Payment-Markets von Bedeutung. Aus dieser Diversifizierung resultieren zum einen stabile Wachstumsaussichten und zum anderen Resilienz gegenüber Rückgängen in einzelnen Branchen oder Regionen bzw. gesamtwirtschaftlichen Veränderungen. Zudem können aufgrund des Produktangebots und der Marktpräsenz der Wirecard Gruppe multinationale Unternehmen als Kunden in allen Geschäftsbereichen akquiriert werden, was im Hinblick auf die Abwicklung hoher Transaktionsvolumen wesentlich für die Realisierung von Skalierungseffekten ist. Um eine Vorhersage für das organische Marktwachstum der Wirecard Bank AG zu berechnen, wurden Wachstumsprognosen von Statista analog der Zielbranchen von Wirecard gewichtet. Auf Basis dieser Prognosen und unter Berücksichtigung der geografischen und branchenspezifischen Ausrichtung der Wirecard Bank AG geht das Management in den für Wirecard folgend beschriebenen Bereichen anteilig für den europäischen Kernmarkt sowie dem globalen Markt von einem für Wirecard relevantem Marktwachstum von 12 Prozent bezogen auf das Transaktionsvolumen im Acquiringgeschäft aus.

1.5 Künftige Ausrichtung der Wirecard Bank AG

Ausrichtung in den kommenden beiden Geschäftsjahren

Die zukünftige Entwicklung und Positionierung der Wirecard Bank AG orientiert sich an einer vorrangig organischen Wachstumsstrategie und baut auf den bisher getroffenen Maßnahmen auf. Wesentliche Änderungen in der Geschäftspolitik sind im aktuellen und im nächsten Jahr nicht geplant.

Die primäre Kerndienstleistung der bargeldlosen Zahlungsabwicklung und -akzeptanz wird durch Dienstleistungen kontinuierlich ergänzt. Ein neuer Baustein wird hierbei ein an den Acquiringkunden der Wirecard Bank AG ausgerichtetes Kreditangebot unter Nutzung der Erfahrung aus den bisherigen Kundenbeziehung sein.

Zusätzlich wird in den kommenden Jahren das Retail-Geschäft stärker in den Fokus rücken, in dem man neben boon.Planet weitere Lösungen für Privatkunden anbieten will.

Hinzu kommt die gezielte Auswertung von zusätzlichen Chancen, die sich aus der Zusammenarbeit mit FinTechs ergeben können. Durch die Auweitung des aktuellen Produktangebots sowie die Entwicklung weiterer Produkte sollen neue Kunden angesprochen werden um zusätzliche Einnahmen zu generieren.

Künftige Absatzmärkte

Der überwiegende Anteil des Wachstums der Wirecard Bank AG soll in den Jahren 2020 und 2021 im Kernmarkt Europa generiert werden. Hier liegt der Fokus sowohl auf dem Geschäftsfeld Zahlungsakzeptanz und Kreditkartenacquiring als auch lssuing Solutions. Die Bereitstellung von ergänzenden Dienstleistungen durch das Corporate Banking runden das Portfolio ab.

Darüber hinaus wird der außereuropäische Ausbau der Marktposition im Kundensegment „Airlines“ fortgesetzt.

Künftige Verwendung neuer Verfahren, Produkte und Dienstleistungen

Zudem wird die Entwicklung neuer Produkte und Lösungen, auch in Zusammenarbeit mit Partnern, stetig vorangetrieben. Die Basis des organischen Wachstums bilden aus Sicht des Vorstands unverändert die Innovationskraft, ein wettbewerbsfähiges Produkt- und Leistungsportfolio und die Stärke, branchen- und kundenspezifische Anforderungen frühzeitig zu erkennen und schnell umzusetzen. Darüber hinaus ist als Strategie festgelegt, durch die Verbindung neuester Software-Technologie mit Bankprodukten die Wertschöpfungskette im Konzern fließend zu erweitern.

1.6 Erwartete Finanz- und Ertragslage

Die Finanzlage der Wirecard Bank AG soll auch in den nächsten zwei Jahren die derzeitige solide Struktur aufweisen. Dazu gehört eine angemessene Eigenkapitalquote von mindestens 18%. Der Vorstand hält an seinem Vorsatz fest, auch künftig die Eigenkapitalquote auf einem Niveau spürbar oberhalb der regulatorischen Anforderungen zu halten. Daher schlägt der Vorstand im Rahmen der Gewinnverwendung vor, den gesamten Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 40.871 in die Gewinnrücklagen einzustellen.

Für den Geschäftsbereich Zahlungsakzeptanz /​ Kreditkartenacquiring geht die Wirecard Bank AG davon aus, dass die Kunden ihres Portfolios im Kernmarkt Europa im Durchschnitt parallel zu der Marktprognose für den europäischen E Commerce Markt wachsen. Davon abgeleitet erwartet die Wirecard Bank AG ein analoges Wachstum des Volumens im Bestandskundenbereich. Weiterhin erwartet die Wirecard Bank AG einen starken Zuwachs hinsichtlich der Anzahl der Kunden sowie des von Bestands- und Neukunden abgewickelten Transaktionsvolumens. Auch plant die Wirecard Bank AG Maßnahmen umzusetzen, mit dem Ziel der Optimierung der Rohertragsmarge im Acquiring.

In dem Geschäftsbereich lssuing /​ Business Products erwartet die Wirecard Bank AG im Geschäftsjahr 2020 aufgrund der Neupositionierung von boon.Planet ein nur leicht steigendes Volumen versandter (Kredit- und Prepaid-)Karten. Hinzu kommen leicht steigende Erträge aus ergänzenden Dienstleistungen im Bereich Corporate Banking sowie aus neuen Produkten im Bereich der FinTechs und der innovativen Consumer Finance Lösungen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Zinssituation erwartet die Wirecard Bank AG einen konstanten Zinsertrag.

Bezogen auf die für das Jahr 2020 budgetierten Werte ergeben sich in der Vorausschau für den Bereich Acquiring ein Zielrohertrag von TEUR 47.270 bei einem Transaktionsvolumen von Mio. EUR 31.634 (Vj.: Mio. EUR 26.443) und einer Zielrohertragsmarge von 10% bzw. für den Bereich lssuing /​ Business Products ein Zielrohertrag von TEUR 21.503 (Vj.: 18.564) bei einer Zielrohertragsmarge von 35% für das Jahr 2020.

Als EBITDA werden mindestens TEUR 35.000 als Ziel für das Jahr 2020 festgelegt.

2 Risikobericht

2.1 Risikoorientierte Gesamtbanksteuerung

Die Wirecard Bank AG definiert Risiken grundsätzlich als eine durch Unsicherheit getriebene Abweichung von einem erwarteten (Plan-)Wert. Diese Abweichung kann sich nachteilig auf die Vermögens-, Ertrags- und/​oder Liquiditätslage der Bank auswirken. Dabei unterscheidet die Wirecard Bank AG zwischen Adressenausfallrisiko, Marktpreisrisiko, Liquiditätsrisiko sowie Operationellem und Sonstigem Risiko.

Die Wirecard Bank AG betrachtet Risiken nicht isoliert, sondern als integralen Bestandteil der Gesamtbanksteuerung. Dabei gilt der Grundsatz, Risiken bei allen Aktivitäten nur in dem Maße einzugehen, wie dies zur Umsetzung der Unternehmensstrategie erforderlich und risikomäßig vertretbar ist.

Dazu leitet die Wirecard Bank AG aus der Unternehmensstrategie eine Risikostrategie ab, die durch den Vorstand verabschiedet wird.

2.2 Risikokultur

Die Geschäftsleitung der Wirecard Bank AG ist für die Entwicklung, Förderung und Integration einer angemessenen Risikokultur verantwortlich. Dabei wird das Ziel verfolgt, auf allen Ebenen der Wirecard Bank AG ein Risikobewusstsein zu schaffen, welches das tägliche Denken und Handeln aller Mitarbeiter prägt.

Die Risikokultur soll die Identifizierung und den bewussten Umgang mit Risiken fördern und sicherstellen, dass Entscheidungsprozesse zu Ergebnissen führen, die auch unter Risikogesichtspunkten ausgewogen sind. Die Mitarbeiter sollen Verantwortung für das eigene Verhalten übernehmen. Kennzeichnend für eine angemessene Risikokultur ist vor allem das klare Bekenntnis der Geschäftsleitung zu risikoangemessenem Verhalten, die strikte Beachtung des durch die Geschäftsleitung kommunizierten Risikoappetits durch alle Mitarbeiter und die Ermöglichung und Förderung eines transparenten und offenen Dialogs innerhalb der Wirecard Bank AG zu risikorelevanten Fragen.

2.3 Risikomanagementsystem

Der Vorstand der Wirecard Bank AG trägt die Verantwortung für das Risikomanagementsystem. Er legt die Höhe des zulässigen Gesamtrisikos und dessen Verteilung auf die einzelnen Risikoarten sowie ggf. Geschäftsbereiche und Produkte fest. Über den „Interna! Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP)“ soll sichergestellt werden, dass laufend genügend Risikodeckungspotenzial zur Abdeckung aller wesentlichen Risiken vorhanden ist.

Aufgabe des Risikomanagements ist die Identifizierung, Messung, Beurteilung, Steuerung sowie Überwachung und Kommunikation aller Risiken. Die Steuerung erfolgt durch die für das Geschäft verantwortlichen Abteilungen sowie die Abteilung Gesamtbanksteuerung. Im Rahmen einer Risikoinventur verschafft sich die Wirecard Bank AG regelmäßig einen Überblick über die Risiken und prüft, ob und in welchem Umfang diese Risiken die Kapitalausstattung, die Ertragslage oder die Liquiditätslage beeinträchtigen können. Unter Berücksichtigung von Risikokonzentrationen werden Toleranzen für alle wesentlichen Risiken festgelegt.

Wesentliches Element des Risikomanagementsystems ist ein umfassendes und zeitnahes Risikoreporting. Der Vorstand und Aufsichtsrat der Wirecard Bank AG lassen sich quartalsweise und anlassbezogen über die jeweilige Risikolage berichten. Darüberhinaus gibt es weitere monatliche Reportings, z.B. zum Eigenkapitalbedarf.

Ermittlung der Risikosituation

Für die Messung der Risikosituation bei den quantifizierbaren Risiken zieht die Wirecard Bank AG sowohl den erwarteten Verlust (expected loss) als auch den unerwarteten Verlust (unexpected loss) heran.

Dabei beschreibt der erwartete Verlust den Verlust, der innerhalb eines Jahres auf Basis von historischen Erfahrungswerten – beispielsweise Schadensfälle in der Vergangenheit – erwartet werden kann.

Die Wirecard Bank AG ermittelt den unerwarteten Verlust mithilfe des Value-at Risk-Ansatzes (VaR). Das Ergebnis ist das Risikopotenzial, das mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit innerhalb eines Jahres aus unerwarteten Verlusten aus risikobehafteten Positionen eintreten kann.

Die Wirecard Bank AG fasst den erwarteten und unerwarteten Verlust (VaR) zum Risiko-Exposure zusammen; einbezogen werden alle im Rahmen der Risikoinventur identifizierten wesentlichen Risiken aus den Risikoarten Adressenausfallrisiko, Marktpreisrisiko sowie Operationellem und Sonstigem Risiko.

Ermittlung des Risikodeckungspotenzials

Die Wirecard Bank AG hat sich aufgrund ihres Geschäftsmodelles für den Going Concern-Ansatz mit einem Konfidenzniveau von 97,5% (Vj.: 97,5%) bei einer Haltedauer von 250 Tagen als primären Steuerungskreis zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit entschieden. Dazu definiert sie die Risikotragfähigkeit konsistent aus der bilanzorientierten Sicht.

Das Risikodeckungspotenzial setzt sich aus dem gezeichneten Kapital, der Gewinn- und Kapitalrücklage, der vorgeschlagenen Gewinnverwendung sowie dem geplanten Ergebnis des laufenden Jahres zusammen. Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände und aktive latente Steuern werden als Korrekturposten von der Risikodeckungsmasse abgezogen.

Zur Ermittlung des Risikopotenzials werden weiterhin die Eigenmittelanforderungen gern. der CRR (Verordnung (EU) Nr. 575/​2013) abgezogen, um zu gewährleisten, dass diese Kapitalbestandteile unangetastet bleiben. Die Gesamtkennziffer nach CRR betrug zum 31. Dezember 2019 21,72% (Vj.: 22,14%).

Für die Ermittlung des Gesamtbankrisikolimits wird ein Sicherheitspuffer von dem Risikodeckungspotenzial abgezogen.

Risikotragfähigkeit – Gegenüberstellung von Risiko-Exposure und Risikodeckungspotenzial

Zur Bestimmung der Risikotragfähigkeit wird das gesamte Exposure der wesentlichen Risiken mit dem zur Verfügung stehenden Risikodeckungspotenzial verglichen. Bei der Aggregation der einzelnen Risikoarten zum Gesamt-Exposure werden keine Korrelationen, die sich risikomindernd auswirken könnten, berücksichtigt. Die Risikotragfähigkeit der Wirecard Bank AG ist in der Definition des Going-Concern-Ansatzes gewährleistet, wenn das Risikodeckungspotenzial durch das Gesamtrisikoexposure der Wirecard Bank AG zu weniger als 100% ausgelastet ist. Bereits bei Erreichen definierter Frühwarnschwellen werden Gegenmaßnahmen eingeleitet. Für jede Risikoart sind entsprechende Schwellenwerte im Frühwarnsystem definiert.

Stresstesting

Um die Auswirkung möglicher extremer Marktentwicklungen abschätzen zu können, führt die Wirecard Bank AG ergänzende Stresstests durch.

Neben Risikoarten-spezifischen Stresstests werden auch übergreifende Stresstests betrachtet, bei denen alle Risiken, die gemäß regelmäßig durchgeführter Risikoinventur als wesentlich erachtet werden, berücksichtigt werden. Hierbei werden sowohl historische als auch hypothetische Extremereignisse betrachtet. Als dritte Stresstestart wird ein inverser Stresstest im Sinne der MaRisk durchgeführt. Die Ergebnisse der Stresstests werden im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung neben der Ermittlung des Risikokapitalbedarfs berücksichtigt. Zielsetzung dieser Analysen ist die kritische Reflexion der Ergebnisse und daraus möglicherweise resultierender Implikationen für das Geschäftsmodell und das Risikomanagement der Wirecard Bank AG.

Sekundärer Steuerungskreis

Die Wirecard Bank AG trägt ergänzend zum Going-Concern-Ansatz auch dem im Gone-Concern-Ansatz verankerten Gläubigerschutzziel im Rahmen des sekundären Steuerungskreises Rechnung. Für alle im Rahmen der Risikoinventur als wesentlich erachteten Risikoarten wird das Risikoexposure auf Basis des Value-at-Risks für das 99,5% (Vj.: 99,5%) Quantil bei einer Haltedauer von 250 Tagen bzw. 40 Tage für Marktpreisrisiken berechnet.

Zusammenfassung

Das Risikotragfähigkeitskonzept, die Verfahren und Methoden, die zugrunde liegenden Annahmen, Parameter und die einfließenden Daten werden anlassbezogen, mindestens aber jährlich, qualitativ und quantitativ überprüft.

Die Wirecard Bank AG bestimmt die Risikotragfähigkeit aus Banksicht, das bedeutet, dass alle Geschäfte bilanziell und außerbilanziell in die Risikotragfähigkeit einbezogen werden.

In der folgenden Übersicht sind die Limite und das jeweilige Risikopotenzial sowie die Auslastung der Risikotragfähigkeit zum 31.12.2019 sowie der Vorjahreswert dargestellt.

Risikoart Jahr Unit
(TEUR)
Limit Risiko
(TEUR)
Auslastung
Adressenausfallrisiko 2019 46.743 27.311 58,43%
2018 59.941 33.467 55,83%
Marktpreisrisiko 2019 25.030 11.733 46,88%
2018 10.389 6.269 60,34%
Operationelles Risiko 2019 29.038 19.302 66,47%
2018 16.740 11.903 71,10%
Sonstiges Risiko 2019 21.645 14.831 68,52%
2018 12.149 8.889 73,16%
Gesamt 2019 122.456 73.177 59,76%
2018 99.220 60.527 61,00%

2.4 Risikoarten

2.4.1 Adressenausfallrisiken

Risikoquantifizierung, -steuerung und -reporting

Das Adressenausfallrisiko (Default Risk) beschreibt das Risiko, dass der Schuldner seine Zahlungsverpflichtungen (beispielsweise die Zinszahlungen oder die Rückzahlung des Kreditbetrages) nicht oder nicht in vollständiger Weise vertragsgemäß bedienen kann oder will.

Für die Wirecard Bank AG ergeben sich Adressenausfallrisiken für alle Forderungen gegenüber Kunden, Händlern und Banken sowie gruppeninternen Unternehmen.

Darüber hinaus betrachtet die Wirecard Bank AG für die Wertpapiere der Liquiditätsreserve das Migrations- und Spreadrisiko. Das Migrationsrisiko umfasst eine Bonitätsverschlechterung (einhergehend etwa mit einer Ratingabstufung) und damit eine Erhöhung der Ausfallwahrscheinlichkeit. Auch wenn die Wirecard Bank AG grundsätzlich nicht beabsichtigt, Wertpapiere vor Endfälligkeit zu veräußern, berücksichtigt sie doch das Risiko eines Wertverlustes dieser Positionen aufgrund einer Erhöhung des Credit Spreads.

Die Quantifizierung der Adressausfallrisiken erfolgt durch die Berechnung des Credit-Value-at-Risk (CVaR) auf Portfolioebene. In einem Kreditportfoliomodell wird durch die Abteilung Gesamtbanksteuerung vierteljährlich ein Credit-Value-at-Risk entsprechend dem Risikotragfähigkeitsquantil von 97,5% (Vj.: 97,5%) im Going-Concern-Ansatz bestimmt.

Einzelwertberichtigungen werden für Kunden im Kreditgeschäft gebildet, sofern bei diesen Kunden Ausfallrisiken bestehen, die nicht durch werthaltige Sicherheiten abgedeckt sind. Die Wirecard Bank AG bildet pauschalierte Wertberichtigungen für Kunden im Acquiring, lssuing sowie eines Kooperationspartners mit Inanspruchnahme.

Ausgefallene Forderungen, die die Wirecard Bank AG an Inkassounternehmen abgibt, werden in Höhe der abgetretenen Forderung abgeschrieben.

Aktuelle Risikosituation

Das Risikopotenzial aus Adressenausfallrisiken beträgt zum Bilanzstichtag 31.12.2019 TEUR 27.311 (Vj.: TEUR 33.467). Dabei entfallen auf das Adressenausfallrisiko im Eigengeschäft TEUR 647 (Vj.: TEUR 678) und auf das Kundengeschäft TEUR 26.663 (Vj.: TEUR 32.789). Darin sind auch Wertpapiere enthalten. Hierbei wird ein Betrachtungszeitraum von 12 Monaten zu Grunde gelegt.

2.4.2 Marktpreisrisiken

Risikoquantifizierung, -steuerung und -reporting

Als Marktpreis-(änderungs-)risiko bezeichnet die Wirecard Bank AG das Risiko finanzieller Verluste auf Grund der Änderung von Marktpreisen (z.B. Aktienkursen, Zinsen oder Wechselkursen). Die Wirecard Bank AG unterscheidet im Rahmen des Risikomanagements der Marktpreisrisiken Zins-, Spread- sowie Währungsrisiken.

Zinsänderungsrisiko: Die Wirecard Bank AG verfügt über beträchtliche liquide Mittel, die als Sichteinlagen, Termineinlagen und/​oder Tagesgeld bei ausgewählten Kreditinstituten angelegt sind. Die Verzinsung dieser Anlagen orientiert sich am lnterbanken-Geldmarktsatz der jeweiligen Anlagewährung abzüglich einer banküblichen Marge. Die lnterbanken-Geldmarktsätze können Schwankungen unterliegen, die Einfluss auf den realisierten Ertrag haben. Aufgrund des von der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeführten negativen Leitzinses auf Einlagen von Banken in Euro (Stand 31.12 .2019 -0,50% p.a.), entstehen Kosten für die Vorhaltung von Liquidität in Euro auf Bankkonten.

Zinsrisiken aus Kreditgeschäften entstehen jedoch aufgrund des begrenzten Umfangs des zinstragenden Geschäfts sowie der teilweisen Festzinsbindung nur in verhältnismäßig geringem Maße. Für das Zinsänderungsrisiko erfolgt die Quantifizierung auf Basis der Abweichung des aktuellen Forecasts zuzüglich des ,,warst cases“ aus verschiedenen Risikoszenarien zum budgetierten Wert.

Spreadrisiken: Die Wirecard Bank AG zieht bei der Anlage liquider Mittel keine vorzeitigen Verkäufe in Betracht. Bei dieser Durchhalteabsicht entstehen im Going-Concern-Ansatz grundsätzlich keine Spreadrisiken. Nichtsdestotrotz berücksichtigt die Wirecard Bank AG das Spreadrisiko im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechung.

Währungsrisiken: Währungsrisiken bestehen insbesondere dort, wo Vermögenswerte und Schulden sowie Umsätze in einer anderen als in der lokalen Währung der Gesellschaft bestehen bzw. entstehen. Grundsätzlich besteht ein Risiko für das in Euro auszuweisende Geschäftsergebnis der Wirecard Bank AG bei einer Schwächung der für die Wirecard Bank AG relevanten Fremdwährungskurse. Gleichermaßen bedeutet die Erhöhung dieser Wechselkurse eine Chance.

Zur Vermeidung von Währungsrisiken wird darauf geachtet, dass, wann immer möglich, Forderungen und Verbindlichkeiten in gleicher Währung und auch in gleicher Höhe bestehen. überdies werden die Fremdwährungsbestände kontinuierlich überprüft und, wenn nötig, Über- bzw. Unterbestände ausgeglichen. Die Quantifizierung des Wechselkursrisikos erfolgt auf Basis einer Szenarioanalyse von Wechselkursänderungen. Die Wirecard Bank AG bewertet das Risiko auf Basis von korrelierten adversen Kursentwicklungen.

Die so ermittelten Beträge für das Risikopotenzial werden den zugehörigen Marktpreisrisikolimiten (Zins-, Spread- sowie Währungsrisiko) gegenübergestellt und regelmäßig im Rahmen der Risikoberichtserstellung überwacht und berichtet.

Aktuelle Risikosituation

Das Marktpreisrisiko liegt zum Bilanzstichtag 31.12.2019 bezogen auf einen Zeitraum von 12 Monaten bei einem Wert von TEUR 11.733 (Vj.: TEUR 6.269), dabei entfallen auf das Zinsrisiko TEUR 725 (Vj.: TEUR 613), auf das Spreadrisiko TEUR 105 (Vj.: 23) und auf das Wechselkursrisiko TEUR 10.903 (Vj.: TEUR 5.633).

2.4.3 Liquiditätsrisiken

Risikoquantifizierung, -steuerung und -reporting

Die Wirecard Bank AG steuert die Liquiditätsrisiken u.a. mittels einer strukturierten Abbildung (erwarteter) Zahlungsströme (Liquiditätsablaufbilanz, LAB). Des Weiteren wird die Verteilung der Fristigkeiten der Anlagen regelmäßig im Rahmen des Liquiditätsberichts an den Vorstand und Aufsichtsrat berichtet.

Die Wirecard Bank AG nutzt die Liquidity at Risk (LaR) und deren Ergebnisse wie den Expected Shortfall (ES) zur Validierung der Höhe der Liquiditätsreserve. Die Liquidity at Risk (LaR) misst die day-to-day Liquiditätsbelastung, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5% (Vj.: 97,5%) innerhalb eines Betrachtungszeitraums von 12 Monaten nicht überschritten wird . Darüber hinaus betrachtet die Wirecard Bank AG mit dem ,,Expected Shortfall“ (ES) die Fragestellung, welche Abweichung bei Eintritt des Extremfalls, d.h. bei Überschreitung der LaR, zu erwarten ist.

Die Wirecard Bank AG hat einen Liquiditätsnotfallplan definiert, der selbst im unwahrscheinlichen Fall einer unzureichenden Liquiditätsreserve einen Maßnahmenplan definiert, um die Zahlungsfähigkeit der Wirecard Bank AG sicherzustellen.

Weiterhin wird die „Liquidity Coverage Ratio“ (LCR) regelmäßig ermittelt und überwacht. Die LCR stellt den Bestand der als erstklassig eingestuften Aktiva zum gesamten Nettoabfluss innerhalb der nächsten 30 Tage unter Stressbedingungen dar.

Aktuelle Risikosituation

Die regulatorische Liquiditätskennziffer LCR (Liquidity Coverage Ratio) gern. CRR liegt zum Bilanzstichtag 31.12.2019 bei 135,51% (Vj.: 156,56%) und somit deutlich oberhalb des aufsichtsrechtlichen Mindestwerts von 100%.

2.4.4 Operationelle Risiken

Risikoquantifizierung, -steuerung und -reporting

Operationelle Risiken sind die Gefahr von Verlusten als Folge von Unzulänglichkeiten oder des Versagens von Menschen, internen Prozessen oder IT-Systemen. Rechtsrisiken und Risiken aus Auslagerungen sind hierbei eingeschlossen.

Die Wirecard Bank AG erfasst Operationelle Risiken vollumfänglich, indem sowohl eine qualitative als auch eine quantitative Betrachtung zum Tragen kommt. Die Abteilung Gesamtbanksteuerung überwacht die dezentral gesteuerten Risiken. Dazu wird für jedes Risiko durch die Abteilung Gesamtbanksteuerung ein Risikoverantwortlicher identifiziert, der neben einer Risikoinventur auch die regelmäßige Bestandspflege der Risiken durchführt sowie die Schadensfallereignisse und/​oder den Bedarf an weiteren Steuerungsmaßnahmen an die Abteilung Gesamtbanksteuerung meldet. Ferner sind für die Operationellen Risiken auch Schwellenwerte definiert, bei deren Überschreitung Maßnahmen zu deren Behebung, Reduktion und/​oder Umwälzung ergriffen werden.

Die im Rahmen der „Risikoinventur für Operationelle Risiken“ durch die Abteilung Gesamtbanksteuerung in Zusammenarbeit mit den Risikoverantwortlichen ermittelten Parameter und Verteilungen für die Eintrittshäufigkeit und Auswirkung bestimmen das Risikopotenzial der Operationellen Risiken. Die erfassten historischen Werte der Schadenskategorien werden zur Ermittlung mit herangezogen.

In den Bereich der Operationellen Risiken fallen auch die Risiken aus Auslagerungen.

Die Wirecard Bank AG trifft gemäß § 25b Abs. 1 KWG und den Mindestanforderungen an das Risikomanagement Vorkehrungen, um die Risiken aus Out sourcing-Verhältnissen zu steuern. Die Überwachung der Dienstleister erfolgt dabei dezentral durch die auslagernden Fachbereiche; ergänzt wird die Überwachung durch Prüfungen der Internen Revision der Wirecard Bank AG bei diesen Partnern. Ein Großteil der Dienstleistungen wurde dabei konzernintern ausgelagert. Die Ergebnisse der Überwachung werden vom Auslagerungsbeauftragten als zentrale Stelle überprüft, aggregiert und quartalsweise im Rahmen des Risikoberichts an den Vorstand adressiert. Neben den Leistungsscheinen (Service Level Agreements, SLAs) und den darin definierten Key Performance lndicators (KPls) werden die kontrollbasierten Prüfungsberichte über das dienst leistungsbezogene Interne Kontrollsystem (IKS) nach IDW PS 951 Typ 2 n.F. oder International Standards for Assurance Engagements (ISAE) No. 3402 Typ 2 der externen Dienstleister regelmäßig von der Wirecard Bank AG ausgewertet.

Die Berechnung des Exposures für Operationelle Risiken erfolgt zentral durch die Abteilung Gesamtbanksteuerung auf Basis des VaR und des 97,5% (Vj.: 97,5%) Quantils.

Aktuelle Risikosituation

Das Risikopotenzial bezüglich der Operationellen Risiken zum Bilanzstichtag 31.12.2019 beträgt TEUR 19.302 (Vj.: TEUR 11.903). Hierbei wird ein Betrachtungszeitraum von 12 Monaten zu Grunde gelegt.

2.4.5 Sonstige Risiken

Risikoquantifizierung, -steuerung und -reporting

Die Wirecard Bank AG erfasst mit der Risikoinventur für Sonstige Risiken systematisch alle wesentlichen Risiken, die nicht bereits betrachtet wurden. Dies umfasst insbesondere Geschäftsrisiken wie Strategische Risiken oder Wettbewerbsrisiken, Reputationsrisiken und Projektrisiken.

Die Quantifizierung, Steuerung sowie das Reporting der Sonstigen Risiken erfolgt analog zu den Operationellen Risiken.

Aktuelle Risikosituation

Das Risikopotenzial bezüglich der Sonstigen Risiken zum Bilanzstichtag 31.12.2019 beträgt TEUR 14.831 (Vj.: TEUR 8.889).Hierbei wird ein Betrachtungszeitraum von 12 Monaten zu Grunde gelegt.

2.5 Zusammenfassung Gesamtrisiko

Zum 31.12 .2019 beläuft sich das Gesamtrisiko-Exposure (Risikokapitalbedarf auf Basis eines Konfidenzniveaus von 97,5% (Vj.: 97,5%) und einem Risikohorizont von 12 Monaten) der Wirecard Bank AG auf TEUR 73.177 (Vj.: TEUR 60.528). Das Risikodeckungspotenzial beträgt TEUR 137.784 (Vj.: TEUR 121.618) und ist damit zu 53,11% (Vj.: 49,77%) ausgelastet. Die gegenüber dem Vorjahr höhere Auslastung ist u.a. auf die gestiegenen Risiko-Exposure bei den Operationellen und Sonstigen Risiken zurückzuführen. Die Limitauslastung der einzelnen Risikoarten lag bei allen Risikoarten unterhalb der Beobachtungsschwelle.

Insgesamt wird aus Sicht des Vorstandes der Wirecard Bank AG kein Risiko – in Anbetracht der Eintrittswahrscheinlichkeit und dessen Auswirkungen – entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit als den Fortbestand der Wirecard Bank AG gefährdend angesehen.

2.6 Auswirkungen aus der Coronakrise

Die Corona-Pandemie stellt die Welt vor ungeahnte Herausforderungen. Zur Eindämmung wurden weitreichende Maßnahmen durch Regierungen und Unternehmen getroffen, die teilweise eine Stilllegung der Wirtschaft (sog. Shut-down) zur Folge haben (wie z.B. Reise- und Ausgangsbeschränkungen, vorübergehende Schließungen von Produktionsstätten oder des Einzelhandels).

Eine Vorhersage der volkswirtschaftlichen Kosten und wirtschaftlichen Folgen für die Weltwirtschaft ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Eine hohe Unsicherheit herrscht insbesondere in Bezug auf die weitere Verbreitung des Virus sowie die Wirksamkeit der bereits eingeleiteten Maßnahmen. Zur Abschätzung der mit dieser Unsicherheit verbundenen möglichen Auswirkungen führt Wirecard Szenarioanalysen durch, welche sich hinsichtlich der Länge des Shut-downs sowie der Dauer der Rückkehr zur normalen Wirtschaftstätigkeit unterscheiden. Es werden hierbei insbesondere die Auswirkungen auf das Adressausfallrisiko, das Marktrisiko und das Operationelle sowie Sonstige Risiko simuliert.

Standardszenario „Kurzfristiger konjunktureller Abschwung“

In diesem Szenario wird von lokalen kurzfristigen Shut-down Phasen über mehrere Wochen hinweg ausgegangen, welche einen kurzfristigen Abschwung der Weltwirtschaft nach sich ziehen würde. Die Annahmen beruhen unter anderem auf den aktuellen positiven Beobachtungen in China. Zusätzlich wird eine teilweise Kompensation der negativen Effekte aufgrund der weitreichenden beschlossenen Hilfspakete insbesondere in der EU, den USA und China simuliert. Es wird vor allem ein kurzfristiger Konsumrückgang im Travel- und Tourismus Sektor angenommen. Positive Effekte aufgrund eines kurzfristigen Konsumanstiegs in den Bereichen Digitale Güter und Online-Handel von Konsumgütern werden ebenfalls in die Analyse einbezogen. Es wird von einem Konjunkturverlauf in Form eines ,,V‘ ausgegangen.

Es wird davon ausgegangen, dass die niedrigeren Umsätze im Travel und Tourismus durch die positiven Effekte aus den Bereichen Digital und Online-Handel weitgehend ausgeglichen werden, wodurch sich nur geringe Auswirkungen auf das Umsatzwachstum und EBITDA des Jahres 2020 ergeben würden. Das Adressenausfallrisiko würde sich aufgrund der Bonitätsverschlechterung der Kunden aus dem Travel und Tourismus Sektor und dem Anstieg der HR-, Prozess-, Projekt- sowie Informations- und Technologierisiken nur geringfügig erhöhen. Für die Liquidität ergäbe sich keine wesentliche Verschlechterung. Die Risikotragfähigkeit im Going Concern Ansatz als primären Steuerungskreis wäre in diesem Szenario gegeben .

Stressszenario „Mittelfristiger konjunktureller Abschwung mit schwerwiegenden Auswirkungen auf Travel“

Im Rahmen dieses Szenarios wird davon ausgegangen, dass der Shut-down und die darauffolgende Erholungsphase auf nationaler Ebene eine Zeit von drei Monaten nicht überschreitet. Verluste können in diesem Szenario über die Rettungsmaßnahmen der Regierungen abgefedert und zum Ende dieser Phase teilweise wieder aufgeholt werden. Während im Jahresdurchschnitt eine Reduzierung des Wachstums zu beobachten sein wird, ist nicht von einer langfristigen Beeinträchtigung der Wirtschaft oder des Konsumverhaltens privater Haushalte auszugehen. Eine Ausnahme stellt der Travel- und Tourismus Sektor dar, der seit dem Auftreten des Virus in China bereits frühzeitig von Reisebeschränkungen und Absagen betroffen war. Insbesondere im Airline-Bereich und grenzüberschreitenden Reisen ist nur von einer schleppenden Erholung auszugehen. Ein konjunktureller Verlauf in Form eines „U“ wird für dieses Szenario angenommen.

Aufgrund der niedrigeren Umsätze im Travel und Tourismus wird für diese Szenairo ein moderates Wachstum und geringfügig niedrigeres EBITDA für das Jahr 2020 simuliert. Das Adressenausfallrisiko würde sich in Folge der Bonitätsverschlechterung und vereinzelter Ausfälle der Kunden aus dem Travel und Tourismus Sektor und dem Anstieg der HR-, Prozess-, Projekt- sowie Informations- und Technologierisiken erhöhen. Für die Liquidität ergäbe sich keine wesentliche Verschlechterung Die Risikotragfähigkeit im Going Concern Ansatz wäre trotz dieser Annahmen weiterhin gegeben.

Stressszenario „langfristiger schwerer konjunktureller Abschwung“

Für dieses Szenario wird von einer nachhaltigen Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Entwicklung infolge einer Shut-down- und Erholungsphase von bis zu sechs Monaten ausgegangen. Diese würde vermehrt zu lnsolvenzen und einer Reduzierung des Konsumverhaltens infolge von Kurzarbeit und zunehmender Arbeitslosigkeit führen. Neben dem Travel-Sektor wäre aufgrund des Rückgangs des Konsumverhaltens auch der Sektor Konsumgüter stark betroffen. Für dieses Szenario wird von einer „L“-Form des Konjunkturverlaufs ausgegangen.

In diesem Szenario führen Umsatzeinbrüche in den Consumer, Travel und Tourismus Sektoren sowie ein geringeres Wachstum in weiteren Geschäftsbereichen zu einer negativen Entwicklung des EBITDA. Im Worst Case ergäbe sich bei Ausfällen von größeren Kunden eine leichte Verlustsituation für das Jahr 2020. Das Adressenausfallrisiko würde sich aufgrund branchen-übergreifender Bonitätsverschlechterungen und Ausfällen, einem deutlichen Anstieg der Volatilität von Fremdwährungskursen sowie höheren Geschäfts-, Prozess-, Informations und Technologierisiken deutlich erhöhen. Die Risikotragfähigkeit im Going Concern Ansatz wäre auch im Falle eines negativen EBITDA weiterhin gegeben.

Die Wirecard Bank AG hat ihre Maßnahmen zur Analyse der Entwicklung der Coronakrise intensiviert, um frühzeitig reagieren zu können, sollten sich entsprechende Trends ergeben, die negative Auswirkungen auf die Risiko- und Ertragslage haben könnten.

3. Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung der Wirecard Bank AG (Ausblick)

Aufgrund der starken Ausrichtung auf die Kern- und Wachstumsmärkte blickt der Vorstand der Wirecard Bank AG auch nach Ausbruch der Corona-Pandemie weiterhin optimistisch auf die Entwicklung der Wirecard Bank AG für 2020 und die Folgejahre.

Die Wirecard Bank AG folgt der Strategie, durch die intelligente Verbindung von Zahlungsakzeptanz bzw. Kreditkartenacquiring sowie lssuing- und Business Products, neue Geschäftsfelder zu bearbeiten und einen breiten Marktzugang zu realisieren. Die Synergien und Cross-Selling-Effekte zwischen der Wirecard Bank AG und den anderen Unternehmen der Wirecard AG wirken sich zusätzlich positiv auf die Profitabilität aus. Aus Sicht des Vorstands wird der Zinsertrag, der zukünftig auf konstantem Niveau erwartet wird, einen großen Ergebnisbeitrag aus den Kooperationen mit innovativen Unternehmen aus der Finanzbranche (FinTechs) aufweisen.

Die Wirecard Bank AG setzt ihre bisher erfolgreiche Strategie des organischen Wachstums fort. Der Vorstand der Wirecard Bank AG sieht dem aktuellen Geschäftsjahr 2020 trotz der sich aus der Corona-Pandemie ergebenden Unsicherheiten positiv entgegen . Er erwartet, dass die aktuelle konjunkturelle Entwicklung vorraussichtlich einem Szenario mit einem kurzfristigen konjunkturellen Abschwung, dessen Verlauf der Form eines „V“ entspricht. Bei Eintritt dieses Szenario würden sich jedoch nur geringfügige Auswirkungen auf die ursprünglichen Ziele ergeben. Gegenüber dem Vorjahr wird ein steigendes Transaktionsvolumen im Acquiring sowie ein steigendes EBITDA bei gleichbleibenden Rohertragsmargen in den Bereichen Acquiring und lssuing erwartet. Auch das Ziel für die Eigenkapitalquote bleibt unverändert. Dementsprechend erwartet der Vorstand der Wirecard Bank AG weiterhin ein Wachstum leicht oberhalb der genannten Zielwerte. Abhängig von der Schwere und Dauer der Corona-Pandemie könnten die Wachstumsannahmen bzgl. Transaktionsvolumen sowie das EBITDA geringer als geplant ausfallen.

4 Abhängigkeitsbericht (§ 312 III. S.3 AktG)

Der Vorstand der Wirecard Bank AG ist der ihm gemäß § 312 I, S. 1 AktG obliegenden Pflicht zur Aufstellung eines Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) nachgekommen.

Der Vorstand erklärt hiermit, dass die Wirecard Bank AG bei den mit verbundenen Unternehmen in 2019 abgewickelten Rechtsgeschäften und Maßnahmen bzw. unterlassenen Maßnahmen nach den Umständen, die zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die genannten Rechtsgeschäfte vorgenommen bzw. die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, jeweils eine angemessene Gegenleistung erhielt bzw. nicht benachteiligt wurde.

 

Aschheim, den 06.04.2020

Daniel Heuser

Alexander von Knoop

Jahresbilanz zum 31.12.2019

der Wirecard Bank AG

Aktiva

EUR EUR EUR EUR VJ
EUR
1. Barreserve
a) Kassenbestand 41.732.461,56 41.519.615,62
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 683.231.865,91 537.055.144,57
darunter: bei der Deutschen Bundesbank 683.231.865,91
c) Guthaben bei Postgiroämtern 0,00 724.964.327,47 0,00
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind
a. Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0,00
darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar 0,00
b. Wechsel 0,00 0,00 0,00
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 555.016.944,51 459.745.547,76
b) andere Forderungen 51.793.857,06 606.810.801,57 59.619.704,23
4. Forderungen an Kunden 270.075.635,69 270.325.875,76
darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 0,00
darunter: Kommunalkredite 0,00
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Geldmarktpapiere 0,01
aa) von öffentlichen Emittenten 0,00 3.115,23
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00
ab) von anderen Emittenten 0,01 30.695.771,26
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffentlichen Emittenten 3.224,74 0,00
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00
bb) von anderen Emittenten 27.842.265,15 27.845.489,89 47.223.575,31
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00
c) eigene Schuldverschreibungen Nennbetrag 0,00 27.845.489,90 0,00
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 0,00 0,00
6a. Handelsbestand 0,00 0,00
7. Beteiligungen 2.690,00 2.690,00
darunter: an Kreditinstituten 0,00
darunter: an Finanzdiestleistungsinstituten 0,00
8. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00
darunter: an Kreditinstituten 0,00
darunter: an Finanzdiestleistungsinstituten 0,00
9. Treuhandvermögen 0,00 0,00
darunter: Treuhandkredite 0,00
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 0,00 0,00
11. Immaterielle Anlagewerte
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0,00
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 829.468,92 876.329,89
c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 0,00
d) geleistete Anzahlungen 0,00 829.468,92 3.200.885,80
12. Sachanlagen 63.745,72 38.686,75
13. Eingefordertes, noch nicht eingezahltes Kapital 0,00 0,00
14. Sonstige Vermögensgegenstände 243.229.105,64 132.210.376,69
15. Rechnungsabgrenzungsposten 3.062.458,34 1.335.765,68
16. Aktive latente Steuern 0,00 0,00
17. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 0,00 0,00
18. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 0,00 0,00
Summe der Aktiva: 1.876.883.723,25 1.583.853.084,55

Passiva

EUR EUR EUR EUR VJ
EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig 3.736.057,01 3.267.373,18
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 0,00 3.736.057,01 0,00
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) Spareinlagen 0,00
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 0,00 0,00
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 0,00 0,00
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig 992.916.236,41 833.329.757,80
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 635.662.836,82 1.628.579.073,23 1.628.579.073,23 552.059.924,29
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen 0,00 0,00
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 0,00 0,00
darunter: Geldmarktpapiere 0,00
darunter: eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf 0,00
3a. Handelsbestand 0,00 0,00
4. Treuhandverbindlichkeiten 0,00 0,00
darunter: Treuhandkredite 0,00
5. Sonstige Verbindlichkeiten 30.636.873,46 29.439.637,46
6. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00
6a. Passive latente Steuern 83.953,76 166.089,52
7. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 0,00 0,00
b) Steuerrückstellungen 503.583,55 173.588,55
c) andere Rückstellungen 12.930.236,34 13.433.819,89 5.874.214,07
8. (weggefallen) 0,00 0,00
9. Nachrangige Verbindlichkeiten 0,00 0,00
10. Genussrechtskapital 0,00 0,00
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 0,00
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00 0,00
12. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital 16.775.945,00 16.775.945,00
b) Kapitalrücklage 3.300.000,00 3.300.000,00
c) Gewinnrücklagen
ca) gesetzliche Rücklage 0,00 0,00
cb) Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen 0,00 0,00
cc) satzungsmäßige Rücklagen 0,00 0,00
cd) andere Gewinnrücklagen 139.466.554,70 139.466.554,70 115.968.085,00
d) Bilanzgewinn/​Bilanzverlust 40.871.446,20 200.413.945,90 23.498.469,68
davon Gewinnvortrag 0,00
Summe der Passiva: 1.876.883.723,25 1.583.853.084,55
EUR EUR EUR EUR VJ
EUR
1. Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln 0,00 0,00
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 1.342.866,07 1.215.758,87
c) Haftung aus der Bereitstellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,00 1.342.866,07 0,00
2. Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0,00
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0,00
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 16.582.381,52 16.582.381,52 7.489.825,94

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 31.12.2019

der Wirecard Bank AG

EUR EUR EUR EUR VJ
EUR
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 11.151.766,48 12.840.543,35
davon Negativzinsen -3.454.654,83
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 551.864,27 11.703.630,75 974.285,03
2. Zinsaufwendungen 3.519.812,36 8.183.818,39 3.307.966,52
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 0,00 0,00
b) Beteiligungen 329.587,53 263.492,00
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 329.587,53 0,00
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 0,00 0,00
5. Provisionserträge 439.231.681,79 355.800.617,84
6. Provisionsaufwendungen 364.011.855,91 75.219.825,88 298.157.206,26
7. Nettoertrag oder Nettoaufwand des Handelsbestands 0,00 0,00
8. Sonstige betriebliche Erträge 1.169.020,41 2.432.981,15
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter 10.466.161,21 8.523.770,23
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.650.257,84 12.116.419,05 1.355.265,22
darunter: für Altersversorgung 0,00
b) andere Verwaltungsaufwendungen 19.981.661,46 32.098.080,51 14.597.284,10
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 312.502,95 2.919.147,73
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 837.669,11 909.254,95
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 5.218.579,40 12.606.971,24
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 9.582.081,98 4.363.502,58 2.336.076,67
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 0,00
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 0,00 0,00
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0,00
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 56.017.502,22 32.271.129,79
20. Außerordentliche Erträge 0,00 0,00
21. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00
22. Außerordentliches Ergebnis 0,00 0,00
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 15.146.056,02 8.772.660,11
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen -15.146.056,02 0,00
25. Erträge aus Verlustübernahme 0,00 0,00
26. Auf Grund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder eines Teilgewinnabführungsvertrages abgeführte Gewinne 0,00 0,00
27. Jahresüberschuss/​Jahresfehlbetrag 40.871.446,20 23.498.469,68
28. Gewinnvortrag/​Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0,00
40.871.446,20 23.498.469,68
29. Entnahmen aus der Kapitalrücklage 0,00 0,00
40.871.446,20 23.498.469,68
30. Entnahmen aus Gewinnrücklagen 0,00
a) aus der gesetzlichen Rücklage 0,00 0,00
b) aus der Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen 0,00 0,00
c) aus satzungsmäßigen Rücklagen 0,00 0,00
d) aus anderen Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00
40.871.446,20 23.498.469,68
31. Entnahmen aus Genußrechtskapital 0,00 0,00
40.871.446,20 23.498.469,68
32. Einstellungen in Gewinnrücklagen 0,00
a) in die gesetzliche Rücklage 0,00 0,00
b) in die Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen 0,00 0,00
c) in satzungsmäßige Rücklagen 0,00 0,00
d) in andere Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00
40.871.446,20 23.498.469,68
33. Wiederauffüllung des Genussrechtskapitals 0,00 0,00
34. Bilanzgewinn/​Bilanzverlust 40.871.446,20 23.498.469,68

Anhang

1 Allgemeine Angaben

Die Wirecard Bank AG, Aschheim, ist im Handelsregister beim Amtsgericht München unter der HRB 161 178 eingetragen. Alleingesellschafterin der Wirecard Bank AG ist seit 01. Januar 2006 die Wire Card Beteiligungs GmbH, die am 10.05.2012 in die Wirecard Acquiring und lssuing GmbH, Aschheim, umbenannt wurde.

Der Jahresabschluss der Wirecard Bank AG, Aschheim ist nach den für Kreditinstitute aufgrund des Bankbilanzrichtlinien-Gesetzes vom 30. November 1990 geltenden Vorschriften unter Beachtung der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute in der derzeit gültigen Fassung erstellt. Dabei fanden die Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), insbesondere der §§ 340 ff. HGB und das Aktiengesetz (AktG) Beachtung.

Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den Formblättern der RechKredV.

Die Ausweis- und Gliederungsbestimmungen wurden entsprechend den gesetzlichen Vorschriften befolgt.

Die Wirecard Bank AG wird zum 31. Dezember 2019 als mittelbares Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der Wirecard AG, Aschheim, im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen . Die Wirecard AG erstellt den Konzernabschluss für den größten Kreis der Unternehmen, der auch dem kleinsten Konsolidierungskreis entspricht. Der Konzernabschluss der Wirecard AG wird beim elektronischen Bundesanzeiger zur Bekanntmachung eingereicht und kann dort eingesehen werden.

2 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die auf fremde Währung lauten, werden gemäß § 256 a HGB zum Bilanzstichtag mit dem Kassa-Mittelkurs in EUR umgerechnet. Resultierende Bewertungsgewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung nach den Vorgaben des § 256 a HGB erfasst.

Die Barreserve ist zum Nennwert bilanziert.

Die Forderungen werden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Für alle erkennbaren Bonitätsrisiken werden im Rahmen der vernünftigen kaufmännischen Beurteilung Vorsorgen in Höhe des erwarteten Ausfalls gebildet.

Im Bestand befindliche Anleihen und Schuldverschreibungen sind dem Anlagebestand zugeordnet. Im Berichtsjahr erworbene Anleihen und Schuldverschreibungen sind der Liquiditätsreserve zugeordnet worden. Die Bewertung wird nach dem strengen Niederstwertprinzip vorgenommen. Die Geldmarktpapiere sind der Liquiditätsreserve zugeordnet und werden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.

Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Zum Bilanzstichtag waren außerplanmäßige Abschreibungen auf die Beteiligungsbuchwerte nicht erforderlich.

Immaterielle Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungskosten bewertet und linear über die jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei Bedarf berücksichtigt. Immaterielle Vermögensgegenstände werden pro rata temporis über Nutzungsdauern zwischen ein und zehn Jahren abgesc hrieben. Bei dem Sachanlagevermögen werden planmäßige Abschreibungen über Nutzungsdauern zwischen 3 und 6 Jahren vorgenommen.

Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben.

Sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag oder dem niedrigeren Wert angesetzt, der ihnen am Abschlussstichtag beizumessen ist.

Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Aktive und passive latente Steuern werden unter Anwendung des § 274 HGB ermittelt und saldiert in der Bilanz ausgewiesen. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis eine Ertragsteuersatzes von 26,68 %. Der Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und den Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle einer Steuerentlastung würde vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht werden. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt eine passive latente Steuer.

Die anderen Rückstellungen und Steuerrückstellungen beinhalten zum Bilanzstichtag erkennbare Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten. Sie werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet. Die Wirecard Bank AG wendet zur verlustfreien Bewertung des Bankbuchs die periodische Betrachtungsweise in Anlehnung an den IDW RS BFA 3 an. Ein Verpflichtungsüberschuss bestand zum Stichtag nicht.

Die Rechnungsabgrenzungsposten nach § 250 Abs. 1 und Abs. 2 HGB werden in Höhe der abzugrenzenden Ausgaben bzw. Einnahmen, soweit sie Aufwand bzw. Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen, gebildet.

Die Erträge und Verluste aus der Fremdwährungsumrechnung werden verursachungsgerecht ausgewiesen und dementsprechend in den Posten 5 und 6 sowie 13 und 14 der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Bei den unter der Bilanz ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten ist eine Inanspruchnahme nicht wahrscheinlich. Diese Einschätzung beruht auf Bonitätsanalysen der jeweiligen Kreditnehmer. Die Inanspruchnahme der unwiderruflichen Kreditzusagen erfolgt auf Basis der vertraglichen Regelungen. Die unter der Bilanz ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten und unwiderruflichen Kreditzusagen enthalten keine Posten, die von wesentlicher Bedeutung sind.

3 Erläuterungen zur Bilanz

Die Vermögensgegenstände in Fremdwährung beliefen sich per 31. Dezember 2019 auf insgesamt TEUR 484.883 (Vj.: TEUR 476.460), die Verbindlichkeiten in Fremdwährung auf insgesamt TEUR 370.824 (Vj.: TEUR 375.435).

3.1 Forderungen an Kreditinstitute

Die Restlaufzeit der Forderungen an Kreditinstitute setzte sich wie folgt zusammen:

31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Täglich fällig 555.017 459.746
Bis 3 Monate 17.730 3.095
Mehr als 3 Monate bis 1 Jahr 34.064 33.008
Mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre 0 23.516
Unbestimmte Laufzeit 0 0
606.811 519.365

Unter der Position Forderungen an Kreditinstitute wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 362.427 in fremder Währung ausgewiesen (Vj.: TEUR 320.150).

3.2 Forderungen an Kunden

Die Forderungen an Kunden betrugen TEUR 270.076 (Vj.: TEUR 270.326) und setzten sich wie folgt zusammen :

31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Täglich fällig 67.686 38.241
Bis 3 Monate 50.837 52.637
Mehr als 3 Monate bis 1 Jahr 51.769 45.071
Mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre 99.784 134.124
Mehr als 5 Jahre 0 253
270.076 270.326

Unter der Position Forderungen an Kunden wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 48.685 in fremder Währung ausgewiesen (Vj.: TEUR 50.556). In der Position sind Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 1.283 (Vj.: TEUR 1.283) ausgewiesen.

3.3 Schuldverschreibungen

Die Höhe der börsenfähigen, nicht börsennotierten Schuldverschreibungen setzte sich nach Restlaufzeiten wie folgt zusammen:

31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Bis 3 Monate 0 3
Mehr als 3 Monate bis 1 Jahr 27.842 59.415
Mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre 3 18.504
Mehr als 5 Jahre 0 0
27.845 77.922

Unter der Position Schuldverschreibungen wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 17.844 in fremder Währung ausgewiesen (Vj.: TEUR 37.934).

3.4 Beteiligungen

Die Wirecard Bank AG ist aktives Mitglied bei SWIFT (Society for Worldwide lnterbank Financial Telecommunication). Bei der Beteiligung handelt es sich weder um börsennotierte noch um börsenfähige Anteile an einem Unternehmen. Die Bewertung erfolgt auf der Grundlage der im Jahre 2008 gezahlten Einlage für den Erwerb der Mitgliedschaft. Ferner ist die Wirecard Bank AG seit 2006 Mitglied bei der Visa Europe Limited, London, Großbritannien, die von Visa lnc. im laufe des Jahres 2016 übernommen wurde. Diese Kreditkartenorganisation bietet verschiedene Arten von Mitgliedschaften an, wobei die Wirecard Bank AG den Status eines sogenannten Principal Members innehält. Der Wert dieser Anteile ist ebenfalls in dem Betrag enthalten.

31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Mitgliedschaft bei SWIFT und VISA lnc. 3 3

3.5 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem beigefügten Anlagespiegel dargestellt.

3.6 Sonstige Verm ögensgegenstände

Die in der Bilanz ausgewiesenen sonstigen Vermögensgegenstände hatten eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr und setzten sich wie folgt zusammen:

31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Forderungen gegenüber Kreditkartenorganisationen 190.171 111.210
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 8.567 2.964
Übrige Vermögensgegenstände
44.491 18.036
243.229 132.210

Unter der Position Sonstige Vermögensgegenstände wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 55.927 in fremder Währung ausgewiesen (Vj.: TEUR 67.820).

3.7 Verbindlichkeiten gegenüber Kred itinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestanden zum 31. Dezember 2019 in Höhe von TEUR 3.736 (Vj.: TEUR 3.267).

Unter der Position Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 322 in fremder Währung ausgewiesen (Vj.: TEUR 35).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten setzten sich hinsichtlich der Fälligkeit wie folgt zusammen:

31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Täglich fällig 3.736 3.267
Bis 3 Monate 0 0
3.736 3.267

Für die ausgewiesenen Verbindlichkeiten wurden keine Sicherheiten bestellt.

3.8 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden bestanden zum 31. Dezember 2019 in Höhe von TEUR 1.628.579 (Vj.: TEUR 1.385.390). Dabei handelte es sich um Sichteinlagen der Kunden und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden im Acquiring Bereich.

Unter der Position Verbindlichkeiten gegenüber Kunden wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 360.477 in fremder Währung ausgewiesen (Vj.: TEUR 372.235). In der Position sind ferner Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 84.166 (Vj.: TEUR 75.452) ausgewiesen. Der Anstieg bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ist durch höhere Sichteinlagen begründet.

Für die ausgewiesenen Verbindlichkeiten wurden keine Sicherheiten bestellt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden setzten sich hinsichtlich der Fälligkeit wie folgt zusammen:

31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Täglich fällig 992.916 833.330
Bis 3 Monate 531.858 441.979
Mehr als 3 Monate bis 1 Jahr 103.805 110.081
1.628.579 1.385.390

3.9 Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzten sich wie folgt zusammen:

31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 15.974 17.844
Verbindlichkeiten aus Steuern
11.865 5.507
Übrige Verbindlichkeiten 2.798 6.089
30.637 29.440

Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten hatten eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Unter der Position Sonstige Verbindlichkeiten wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 9.857 in fremder Währung ausgewiesen (Vj.: TEUR 3.165).

Die höheren Verbindlichkeiten gegenüber dem Vorjahr resultieren insbesondere aus einer Erhöhung von Verpflichtungen aus Steuern.

Für die ausgewiesenen Verbindlichkeiten wurden keine Sicherheiten gestellt.

3.10 Passive latente Steuern

Die passiven latenten Steuern belaufen sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 84 (Vj.: TEUR 166) und ergeben sich aus temporären Differenzen zwischen Handels und Steuerrecht hinsichtlich der Bewertung langfristiger Darlehen, sonstigen kurzfristigen Wertpapieren (passive latente Steuern) und dem Ansatz von sonstigen Rückstellungen (aktive latente Steuern). Der Bildung liegt ein Steuersatz von 26,68 % zugrunde.

Die latenten Steuern haben sich wie folgt entwickelt:

Aktive latente Steuern
TEUR
Passive latente Steuern
TEUR
Saldo
TEUR
31.12.2018 3 169 166
31.12.2019 3 87 84
Veränderung 0 82 82

3.11 Steuerrückstellungen

Durch die höheren Vorauszahlungen für Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer gegenüber den tatsächlichen entstandenen Aufwendungen ergab sich zum Bilanzstichtag eine Forderung gegenüber dem Finanzamt München und gegenüber der Gemeinde Aschheim. Des Weiteren werden in dieser Position Rückstellungen für Zinsen gemäß §233a – §237 Abgabenordnung in Höhe von TEUR 504 (Vj.: TEUR 174) ausgewiesen.

3.12 Andere Rückstellungen

Zum Bilanzstichtag beliefen sich diese Rückstellungen auf TEUR 12.930 (Vj.: TEUR 5.874). Hier sind im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen in Höhe von TEUR 8.676 (Vj.: TEUR 3.888), Prozessrisiken von TEUR 2.329 (Vj.: TEUR 796), variable Gehaltsanteile von TEUR 943 (Vj.: TEUR 679), Jahresabschlusskosten von TEUR 252 (Vj.: TEUR 114), Urlaubskosten Personal in Höhe von TEUR 104 (Vj.: TEUR 125) und Rückstellungen für Aufsichtsratsvergütungen TEUR 184 (Vj.: TEUR 115) enthalten.

3.13 Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Grundkapital der Wirecard Bank AG betrug zum 31. Dezember 2019 EUR 16.775.945 und war eingeteilt in 16.775.945 Stückaktien. Eine Veränderung des Gezeichneten Kapitals erfolgte im Berichtszeitraum nicht.

3.14 Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage wies zum 31. Dezember 2019 TEUR 3.300 (Vj.: TEUR 3.300) aus.

3.15 Gewinnrücklage

Die Gewinnrücklage wies zum 31. Dezember 2019 TEUR 139.467 (Vj.: TEUR 115.968) aus. Der Vorjahresgewinn in Höhe von TEUR 23.498 wurde den Gewinnrücklagen zugeführt.

3.16 Gewinnverwendungsvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzgewinn von TEUR 40.871 den anderen Gewinnrücklagen zuzuführen.

3.17 Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen

Die Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen setzten sich zusammen aus übernommenen Bürgschaften TEUR 1.343 (Vj.: TEUR 1.216) und unwiderruflichen Kreditzusagen TEUR 16.582 (Vj.: TEUR 7.490). Wir rechnen nicht damit, bei den Bürgschaften in Anspruch genommen zu werden, während wir bei den unwiderruflichen Kreditzusagen davon ausgehen, dass diese von den Kunden auch beansprucht werden.

4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

4.1 Zinserträge

Die Wirecard Bank AG erzielte Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften sowie Wertpapieren in Höhe von TEUR 11.704 (Vj.: TEUR 13.815).

4.2 Provisionserträge

Die Wirecard Bank AG erzielte Provisionserträge hauptsächlich in den Bereichen des Acquirings und des lssuings. Hieraus erzielte die Bank Provisionserträge in Höhe von TEUR 439.232 (Vj.: TEUR 355.801), die auf den Bereich lssuing von TEUR 48.684 (Vj.: TEUR 47.655) und auf den Bereich Acquiring von TEUR 356.262 (Vj.: TEUR 304.664) entfielen. In den Provisionserträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 2.093 aus lssuing-Erträgen aus Vorjahren enthalten. Im Bereich Acquiring verfügt die Wirecard Bank AG über eine sogenannte Cross-Border-Lizenz der Kreditkartenorganisationen, die sie in die Lage versetzt, innerhalb des vornehmlich europäischen Raums Händler sowie Fluggesellschaften weltweit unter Vertrag zu nehmen. Demzufolge sind die Erträge schwerpunktmäßig innerhalb von Europa entstanden.

4.3 Provisionsaufwendungen

Im Geschäftsjahr waren TEUR 364.012 (Vj.: TEUR 298.157) für Provisionsaufwendungen angefallen. TEUR 6.826 (Vj.: TEUR 7.318) wurden als Vermittlungsprovisionen für Kunden aufgewendet, TEUR 2.118 (Vj.: TEUR 1.646) für die Endkundenhotline. Nahezu alle anderen Aufwendungen fielen für die technische Abwicklung und für lnterchange-Gebühren an.

4.4 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge betrafen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen aus dem Vorjahr von TEUR 573 und aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen aus dem Vorjahr, insbesondere aus Prozessrisiken, von TEUR 266.

4.5 Andere Verwaltungsaufwendungen

Die anderen Verwaltungsaufwendungen beinhalteten als wesentliche Positionen die Entgelte für die Konzernumlagen, Rechenzentrale, Vergütung für den Aufsichtsrat, Notariats- und Anwaltskosten, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen sowie Werbekosten in Höhe von TEUR 16.723. Des Weiteren sind in dieser Position Raum-, Marketing-, KFZ-Kosten und verschiedene Kleinpositionen der allgemeinen Verwaltung enthalten.

4.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen entstanden im Wesentlichen aus Schäden durch Fehlbearbeitungen in Höhe von TEUR 118 und aus Kulanzzahlungen an Kunden im Bereich lssuing in Höhe von TEUR 211. Darüber hinaus sind Aufwendungen aufgrund der Bewertung und dem Verfall von Devisenoptionen in Höhe von TEUR 114 entstanden.

4.7 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen sind in 2019 im Wesentlichen auf den Bereich Acquiring von TEUR 1.024 (Vj.: TEUR 9.045) und auf den Forderungsverlust aus den Bereichen lssuing und FinTech von TEUR 3.252 (Vj.: TEUR 1.095) zurückzuführen.

4.8 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Diese Position belief sich auf TEUR 15.146 und beinhaltete im Wesentlichen Aufwendungen aus Körperschaftssteuer in Höhe von TEUR 8.973 und Gewerbesteuer in Höhe von TEUR 6.206.

5 Sonstige Angaben

5.1 Haftungsverhältnisse

Bürgschaften bestanden zum Stichtag in Höhe von TEUR 1.343 (Vj.: TEUR 1.216). Unwiderrufliche Kreditzusagen bestehen in Höhe von TEUR 16.582 (Vj.: TEUR 7.490).

5.2 Beschäftigte

Zum Bilanzstichtag beschäftigte die Wirecard Bank AG 184 Mitarbeiter (ohne leitende Mitarbeiter). Im Jahresdurchschnitt waren bei der Wirecard Bank AG 173 Mitarbeiter (Vj.: 150 Mitarbeiter) beschäftigt. Die Mitarbeiter setzten sich zum Stichtag nach folgenden Gruppen zusammen:

Jahresdurchschnitt
31.12.2019 Personen 2019 Personen 2018 Personen
Angestellte, davon 184 170 147
• Verwaltung 88 78 66
• Kundenservice 96 92 81
leitende Angestellte 3 3 3
187 173 150

5.3 Organmitglieder und -bezüge

Die Vorstandsmitglieder der Wirecard Bank AG waren im Berichtsjahr:

Daniel Heuser, Vorstand, München

Alexander von Knoop, Finanzvorstand (Wirecard AG), Steingau

Rainer Wexeler, Vorstand, München (bis 31. Dezember 2019)

Die Gesamtbezüge der Vorstände betrugen im Berichtsjahr TEUR 666 (Vj.: TEUR 692).

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft bestand im Berichtsjahr aus folgenden Mitgliedern:

Wulf Matthias

Financial Advisor, Frankfurt

Vorsitzender des Aufsichtsrates

Alfons W. Henseler

Selbstständiger Unternehmensberater, Frankfurt

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates

Stefan Klestil

Unternehmensberater bei der Belview Partners GmbH, Wien

Die amtierenden Aufsichtsräte hatten darüber hinaus im Jahr 2019 noch folgende weitere Aufsichtsratsmandate inne:

Wulf Matthias

Wirecard AG, Aschheim, Deutschland

Deufol SE, Hofheim, Deutschland

Alfons W. Henseler

Wirecard AG, Aschheim, Deutschland (bis Juni 2019)

Stefan Klestil

Wirecard AG, Aschheim, Deutschland

Lyziko, iyzi Ödeme ve Elektronik Para Hizmetleri

A. . Istanbul, Türkei

N26 Bank GmbH, Berlin, Deutschland Billie GmbH, Berlin, Deutschland

Curve 1 Limited, London, England (bis 2.7.2019)

Die Aufwendungen für Aufsichtsratsvergütungen betrugen im Geschäftsjahr 2019 insgesamt TEUR 184 (Vj.: TEUR 180).

5.4 Vorschüsse und Kredite an Organmitglieder(§ 34 II (2) RechKredV)

Es bestanden weder Kreditlimite zum Stichtag, noch wurden Kredite zum Stichtag in Anspruch genommen.

5.5 Angaben zum Absch lussprüferhonorar

Für Abschlussprüfungsleistungen sind Kosten in Höhe von insgesamt TEUR 436,4 (Vj.: TEUR 204,7) angefallen.

5.6 Nachtragsbericht

5.6.1 Angabe zu Vorgängen von besonderer Bedeutung

Die Corona-Pandemie stellt die Welt vor ungeahnte Herausfo rderungen . Zur Eindämmung wurden weitreichende Maßnahmen durch Regierungen und Unternehmen getroffen, die teilweise eine Stilllegung der Wirtschaft (sog. Shut down) zur Folge haben (wie z.B. Reise- und Ausgangsbeschränkungen, vorübergehende Schließungen von Produktionsstätten oder des Einzelhandels).

Weitere wesentliche Ereignisse und Entwicklungen von besonderer Bedeutung sind nach dem Bilanzstichtag 31.12.2019 nicht eingetreten.

5.6.2 Auswirkung der Vorgänge auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Eine Vorhersage der volkswirtschaftlichen Kosten und wirtschaftlichen Folgen für die Weltwirtschaft ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Eine hohe Unsicherheit herrscht insbesondere in Bezug auf die weitere Verbreitung des Virus sowie die Wirksamkeit der bereits eingeleiteten Maßnahmen. Zur Abschätzung der mit dieser Unsicherheit verbundenen möglichen Auswirkungen führt Wirecard Szenarioanalysen durch, welche sich hinsichtlich der Länge des Shut-downs sowie der Dauer der Rückkehr zur normalen Wirtschaftstätigkeit unterscheiden. Es werden hierbei insbesondere die Auswirkungen auf das Adressausfallrisiko, das Marktrisiko und das Operationelle sowie Sonstige Risiko simuliert.

Der Vorstand der Wirecard Bank AG erwartet im aktuellen Geschäftsjahr 2020 trotz der sich aus der Corona-Pandemie ergebenden Unsicherheiten einen nur kurzfristigen konjunkturellen Abschwung. Bei Eintritt dieses Szenario würden sich jedoch nur geringfügige Auswirkungen auf die ursprünglichen Ziele ergeben. Die Wirecard Bank AG hat ihre Maßnahmen zur Analyse der Entwicklung der Coronakrise intensiviert, um frühzeitig reagieren zu können, sollten sich entsprechende Trends ergeben, die negative Auswirkungen auf die Risiko- und Ertragslage haben könnten.

 

Aschheim, den 06. April 2020

Wirecard Bank AG

Daniel Heuser

Alexander von Knoop

Entwicklung des Anlagevermögens 2019

Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.1.2019
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Umbuchungen
EUR
31.12.2019
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.966.137,04 238.256,39 0,00 0,00 2.204.393,43
2. Geleistete Anzahlungen 3.200.885,80 1.245.579,62 4.446.465,42 0,00 0,00
5.167.022,84 1.483.836,01 4.446.465,42 0,00 2.204.393,43
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 119.400,49 53.094,56 0,00 0,00 172.495,05
119.400,49 53.094,56 0,00 0,00 172.495,05
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen 2.690,00 0,00 0,00 0,00 2.690,00
2. Schuldverschreibungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
3. Aktien 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2.690,00 0,00 0,00 0,00 2.690,00
5.289.113,33 1.536.930,57 4.446.465,42 0,00 2.379.578,48
Kumulierte Abschreibungen
1.1.2019
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Umbuchungen
EUR
31.12.2019
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.090.457,15 284.467,36 0,00 0,00 1.374.924,51
2. Geleistete Anzahlungen 2.653.077,76 0,00 2.653.077,76 0,00 0,00
3.743.534,91 284.467,36 2.653.077,76 0,00 1.374.924,51
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 80.713,74 28.035,59 0,00 0,00 108.749,33
80.713,74 28.035,59 0,00 0,00 108.749,33
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Schuldverschreibungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
3. Aktien 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
3.824.248,65 312.502,95 2.653.077,76 0,00 1.483.673,84
Buchwerte
31.12.2019
EUR
31.12.2018
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 829.468,92 875.679,89
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 3.200.885,80
829.468,92 2.614.480,81
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 0,00 0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 63.745,72 38.686,75
63.745,72 38.686,75
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen 2.690,00 2.690,00
2. Schuldverschreibungen 0,00 0,00
3. Aktien 0,00 0,00
2.690,00 2.690,00
895.904,64 2.655.857,56

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Wirecard Bank AG, Aschheim

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Wirecard Bank AG, Aschheim, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Wirecard Bank AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht war folgender Sachverhalt am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

[1] Risikovorsorge im Kundenkredit- und Acquiring-Geschäft

Unsere Darstellung dieses besonders wichtigen Prüfungssachverhalts haben wir wie folgt strukturiert:

(1) Sachverhalt und Problemstellung

(2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

(3) Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir den besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:

[1]Risikovorsorge im Kundenkredit- und Acquiring-Geschäft

(1) Im Jahresabschluss der Gesellschaft werden unter dem Bilanzposten „Forderungen an Kunden“ Kreditforderungen in Höhe von € 163,8 Mio ausgewiesen. Für das Kreditportfolio besteht zum 31. Dezember 2019 eine bilanzielle Risikovorsorge bestehend aus Einzel- und Pauschalwertberichtigungen. Die Bemessung der Risikovorsorge im Kundenkredit- und Acquiring-Geschäft wird insbesondere durch die Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich zukünftiger Kreditausfälle, die Struktur und Qualität der Einzelkredite sowie gesamtwirtschaftliche Einflussfaktoren bestimmt. Die Höhe der Einzelwertberichtigungen bei den Kundenforderungen entspricht der Differenz zwischen dem noch ausstehenden Kreditbetrag und dem niedrigeren Wert, der ihm am Abschlussstichtag beizulegen ist. Bestehende Sicherheiten werden berücksichtigt. Die Wertberichtigungen im Kundenkredit- und Acquiring-Geschäft sind zum einen betragsmäßig für die Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft von hoher Bedeutung und zum anderen mit erheblichen Ermessenspielräumen der gesetzlichen Vertreter verbunden. Darüber hinaus haben die angewandten, mit wesentlichen Unsicherheiten behafteten Bewertungsparameter einen bedeutsamen Einfluss auf die Bildung bzw. die Höhe gegebenenfalls erforderlicher Wertberichtigungen. Vor diesem Hintergrund war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

(2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir zunächst die Angemessenheit der Ausgestaltung der Kontrollen im relevanten internen Kontrollsystem der Gesellschaft beurteilt und die Funktionsfähigkeit der Kontrollen getestet. Dabei haben wir die Geschäftsorganisation, die IT- Systeme und die relevanten Bewertungsmodelle berücksichtigt. Darüber hinaus haben wir die Bewertung der Kundenforderungen, einschließlich der Angemessenheit geschätzter Werte, auf der Basis von Stichproben von Kreditengagements beurteilt. Dabei haben wir unter anderem die vorliegenden Unterlagen der Gesellschaft bezüglich der wirtschaftlichen Verhältnisse sowie der Werthaltigkeit der entsprechenden Sicherheiten gewürdigt. Ferner haben wir zur Beurteilung der vorgenommenen Einzel- und Pauschalwertberichtigung die von der Gesellschaft angewandten Berechnungsmethoden sowie die zugrundeliegenden Annahmen und Parameter gewürdigt. Auf Basis der von uns durchgeführten Prüfungshandlungen konnten wir uns insgesamt von der Angemessenheit der bei der Überprüfung der Werthaltigkeit des Kreditportfolios von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Annahmen sowie der Angemessenheit und Wirksamkeit der implementierten Prozesse der Gesellschaft überzeugen.

(3) Die Angaben der Gesellschaft zur Risikovorsorge im Kundenkredit- und Acquiring-Geschäft sind Abschnitt 4.7 des Anhangs enthalten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 27. August 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 15. November 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2019 als Abschlussprüfer der Wirecard Bank AG, Aschheim, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Sven Hauke.

 

München, den 6. April 2020

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Sven Hauke, Wirtschaftsprüfer

Axel Menge, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der Wirecard Bank AG befasste sich im Berichtsjahr intensiv mit der Lage und den Perspektiven der Gesellschaft sowie mit verschiedenen Sonderthemen. Er nahm die ihm nach Gesetz und Satzung zugewiesenen Aufgaben wahr und beriet und überwachte den Vorstand im Sinne des Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Aufsichtsrat wurde in alle wesentlichen Unternehmensentscheidungen unmittelbar eingebunden. Daneben konsultierte der Vorstand den Aufsichtsrat zu weiteren Einzelvorgängen, an denen der Aufsichtsrat aufgrund Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung des Vorstands zur Genehmigung mitzuwirken hatte.

Um seine Kontrollfunktion ausüben zu können, stand der Aufsichtsrat in intensivem Kontakt mit dem Vorstand, der den Aufsichtsrat regelmäßig in mündlicher und schriftlicher Form zeitnah über alle relevanten Geschäftsvorfälle und strategischen Weichenstellungen informierte. Des Weiteren behandelte der Aufsichtsrat in jeder Sitzung die Berichte des Vorstands zum Risikomanagement und zu den vom Vorstand identifizierten Risiken der Gesellschaft. Zustimmungspflichtige Sachverhalte, Investitionsvorhaben sowie grundsätzliche Fragen der Unternehmenspolitik und -strategie wurden besonders ausführlich behandelt und auf Basis von umfassenden Dokumentationen und Rückfragen an den Vorstand entschieden. In monatlichen Berichten unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat über die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen.

Im Berichtsjahr fanden elf Sitzungen statt. Zudem wurden zwischen den Sitzungen wichtige oder eilbedürftige Informationen schriftlich oder in Telefonkonferenzen ausgetauscht. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats stand auch zwischen den Sitzungen in regelmäßigen Kontakt mit dem Vorstand.

Der Aufsichtsrat der Wirecard Bank AG hat keine Ausschüsse gebildet.

Schwerpunkte der Beratungen:

Im Berichtsjahr 2019 befassten wir uns in allen Sitzungen intensiv mit der Geschäftsentwicklung und dem Risikomanagement der Gesellschaft. Darüber hinaus wurden in den einzelnen Sitzungen verschiedene Themenschwerpunkte festgesetzt und ausführlich diskutiert.

In der ersten Aufsichtsratssitzung am 28. Januar 2019 besprachen wir die finanziellen Eckdaten des Geschäftsjahres 2018 und stimmten der vom Vorstand vorgestellten Budgetplanung 2019 zu. Außerdem berichtete der Vorstand über die wesentlichen strategischen Projekte im Berichtsjahr 2019 und hob dabei die Umsetzung des neuen Kernbankensystems und boon.Planet hervor. Des Weiteren wurde der Risikobericht ausführlich diskutiert und der Stand der Großkredite der Wirecard Bank AG erörtert. Schließlich informierte der Vorstand über die Fertigstellung des Berichts über die Prüfung nach § 44 KWG an die Aufsichtsbehörde BaFin.

In der Sitzung am 24. April 2019 präsentierte der externe Abschlussprüfer, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (EY), einen Entwurf des Jahresabschlusses 2018 der Wirecard Bank AG und stellte die Grundlagen und Schwerpunkte der Prüfung vor.

Am 29. April 2019 folgte eine telefonische Aufsichtsratssitzung erneut in Anwesenheit der Abschlussprüfer EY, in welcher der Entwurf des Jahresabschlusses 2018 nochmals gemeinsam erörtert und die letzten Fragen vor der Feststellung des Jahresabschlusses und Erteilung des Testats geklärt wurden.

Gegenstand der Sitzung am 2. Mai 2019 war die Validierung des Berichts über das Auswahlverfahren zur Wahl der Abschlussprüfer 2019. Nach einer ausführlichen Diskussion beschloss der Aufsichtsrat, PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) als gesetzlichen Abschlussprüfer für die Wirecard Bank AG für das Geschäftsjahr 2019 zu bestellen. Außerdem stimmten wir der Mandatierung eines Rechtsberaters des Aufsichtsrats für ausgewählte Rechtsfragen zu.

In der Sitzung am 6. Mai 2019 prüfte und billigte der Aufsichtsrat den testierten Einzelabschluss für das Jahr 2018, den Gewinnverwendungsvorschlag und den Abhängigkeitsberichts 2018. Zudem verabschiedeten wir den Bericht des Aufsichtsrats für das Jahr 2018.

In der Aufsichtsratssitzung am 15. Mai 2019 berichtete uns der Vorstand über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage nach Abschluss des ersten Quartals. Außerdem informierte der Vorstand über den Status diverser Projekte. Insbesondere die Implementierung des neuen Kernbankensystems wurde umfassend diskutiert. Abschließend erörterten wir gemeinsam mit den externen Anwälten den Prüfungsbericht EY zum Jahresabschluss 2018.

Am 4. September 2019 befassten wir uns mit der jährlichen Effizienzprüfung und nahmen an einem Training zum Thema Corporate Governance und Aufsichtsrat präsentiert durch die Kanzlei Clifford Chance teil.

In der Sitzung am 16. September 2019 beschäftigten wir uns ausführlich mit der Erweiterung des Aufsichtsrats von drei auf vier Mitglieder. Nach intensiver Prüfung der Eignung eines neuen potentiellen Aufsichtsratsmitglieds beschlossen wir unter Einbeziehung des Rechtsrats einer externen Anwaltskanzlei, Alexander von Knoop als geeigneten Kandidaten für die Wahl in den Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorzuschlagen. Zudem setzten wir uns auch mit einer möglichen Vorstandsnachfolge auseinander und behandelten das Ergebnis des Berichts unserer Effizienzprüfung.

Am 16. Oktober 2019 informierte uns PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) über den Status und Ausblick der Jahresabschlussprüfung 2019. Der Vorstand berichtete über die laufende Geschäftsentwicklung, erläuterte die IT-Strategie der Gesellschaft und informierte über den Status Quo der strategischen Kreditverträge. Schließlich beschäftigten wir uns mit der Kompetenzordnung der Wirecard Bank AG aufgrund des baldigen Ausscheidens von Rainer Wexeler aus dem Vorstand.

In der Sitzung am 7. November 2019 berichtete der Vorstand über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage und die wesentlichen Kreditengagements der Wirecard Bank AG. Nach eingehender Diskussion der vom Vorstand präsentierten Kompetenzordnung genehmigten wir diese.

In der abschließenden Sitzung am 12. Dezember 2019 berichtete der Vorstand über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage. Wir befassten uns eingehend mit den Kreditrisiken einzelner Darlehensnehmer und diskutierten diese ausführlich. Auch erörterten wir den Status quo der Projekte Revolut, Monarch und boon.Planet.

Jahres- und Konzernabschluss

Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München hat den Einzeljahresabschluss der Wirecard Bank AG zum 31. Dezember 2019 sowie den Lagebericht geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahresabschluss wurde nach HGB aufgestellt.

Die Abschlussunterlagen, der Gewinnverwendungsvorschlag und der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor der Sitzung des Aufsichtsrats am 15. April 2020 vor. In dieser Sitzung haben die Aufsichtsratsmitglieder die Unterlagen sorgfältig und intensiv diskutiert und geprüft. Der zuständige Abschlussprüfer nahm an dieser Sitzung teil, berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand den Aufsichtsratsmitgliedern für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Aufsichtsrat stimmte den Ergebnissen der Prüfung durch den Abschlussprüfer zu und stellte fest, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung keine Einwendungen zu erheben waren. Der Aufsichtsrat hat mit Beschluss vom 3. Mai 2020 den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Wirecard Bank AG für das Geschäftsjahr 2019 gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss im Sinne von § 172 AktG festgestellt.

Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstandes, den erzielten Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von EUR 40.871.446,20 den freien Gewinnrücklagen zuzuführen, stimmt der Aufsichtsrat zu.

Abhängigkeitsbericht

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) vorgelegt. Der Abhängigkeitsbericht wurde vom Abschlussprüfer, PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, geprüft und mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1.

die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind,

2.

bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind,

3.

bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“

Der Prüfungsbericht wurde den Aufsichtsratsmitgliedern ebenfalls rechtzeitig vom Abschlussprüfer übersandt.

Der Abhängigkeitsbericht und der hierzu erstattete Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 15. April 2020 erörtert und auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Dabei erläuterte der Vorstand den Abhängigkeitsbericht ausführlich und stand für Fragen und weitere Auskünfte zur Verfügung. Der an der Sitzung teilnehmende Abschlussprüfer berichtete über die Prüfung, insbesondere über die Prüfungsschwerpunkte und die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Der Aufsichtsrat hat den Prüfungsbericht und den Bestätigungsvermerk zur Kenntnis genommen, kritisch gewürdigt und mit dem Abschlussprüfer diskutiert. Der Aufsichtsrat konnte sich so von der Ordnungsmäßigkeit und Vollständigkeit des Abhängigkeitsberichts, der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen. Anhaltspunkte für Beanstandungen des Abhängigkeitsberichts oder des Prüfungsberichts sind nicht ersichtlich geworden.

Der Aufsichtsrat hat daraufhin beschlossen, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu erheben sind. Der Aufsichtsrat hatte außerdem keine Einwände gegen die Ergebnisse des Abschlussprüfers und hat dem Prüfungsbericht des Abschlussprüfers zugestimmt.

Personalia und Interessenkonflikte

Interessenkonflikte eines Aufsichtsratsmitglieds sind dem Aufsichtsrat im Berichtsjahr nicht bekannt geworden.

Herr Rainer Wexeler schied mit Wirkung zum 31. Dezember 2019 aus dem Vorstand der Wirecard Bank AG aus.

Im Aufsichtsrat gab es im Geschäftsjahr 2019 keine Veränderungen.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2020 wird mit einer weiterhin positiven Unternehmensentwicklung gerechnet.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Mitarbeitern der Wirecard Bank AG für ihren tatkräftigen Einsatz und die konstruktive Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2019.

 

Frankfurt/​Main, 3. Mai 2020

Wulf Matthias, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Feststellung des Jahresabschlusses und Ergebnisverwendungsbeschluss

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 wurde vom Aufsichtsrat im Beschluss vom 3. Mai 2020 gebilligt und ist damit festgestellt. Der Bilanzgewinn in Höhe von EUR 40.871.446,20 wird den anderen Gewinnrücklagen zugeführt.

Leave A Comment