2-in einem Astoria Organic Matters und dima24 bei Rechtsanwalt Lenzen aus Saarbrücken

Die Beteiligungsangebote des 2012 gegründeten Emissionshauses Astoria Invest AG (Walldorf, ursprünglicher Alleingesellschafter war über die Astoria Private Equity GmbH Herr Thomas Schneider, Vorstand: Frau Camilla Dumbeck), sahen vor, dass das Kapital der Anleger, welche sich als (treugebende) Kommanditisten (Organic Matters 1) bzw. über Namensschuldverschreibungen (Organic Matters 2 und 3) beteiligen konnten, in industrielle Kompostieranlagen investiert werden sollte bzw. in Gesellschaften, welche wiederum in solche Projekte investieren sollten.

Aufgelegt wurden drei „Fonds“:

  • Astoria Organic Matters GmbH & Co. KG
  • Astoria Organic Matters 2 GmbH & Co. KG und
  • Astoria Organic Matters 3 GmbH & Co. KG

Geworben wurden Anleger u.a. über eine CSM Conqueror Sales & Marketing GmbH & Co. KG, welche sich ebenso wie eine Vielzahl weiterer Vertriebsgesellschaften des Herrn Malte André Hartwieg (dima24, Zoom Money Coaching GmbH, etc.) in Insolvenz bzw. unter vorläufiger Insolvenzverwaltung befindet.

Der Verkaufsprospekt zu Astoria Organic Matters 2 (Datum der Prospektaufstellung: 05.05.2014) schien die Hoffnungen der Anleger des Vorgängerfonds noch zu bestätigen, welche meinten, ihr Kapital in eine nachhaltige Kompostieranlage investiert zu haben, dort heißt es:

„Die Super-Compost-Serie wird fortgesetzt. Der erste Astoria-Fonds wurde in der vorgesehenen Zeit vollplatziert bzw. überzeichnet und läuft nach Plan. Nach Inbetriebnahme werden prognosegemäß die ersten Ausschüttungen vorgenommen.“

Nach welchem bzw. wessen Plan der erste Astoria-Fonds „läuft“, bleibt unklar, schließlich fehlten die notwendigen Behördengenehmigungen, so dass die geplanten Kompostieranlagen nicht realisiert waren.

Nach Plan lief offenbar allein die Einwerbung von Anleger-Geldern („vollplatziert bzw. überzeichnet“).

Dass Ausschüttungen ergebnis- bzw. gewinnunabhängig erfolgen konnten und demnach überhaupt keine Aussagekraft zu den suggerierten Erfolgen der „Serie“ besitzen, sei nur am Rande erwähnt.

Zwei Jahre später vollzog Frau Camilla Dumbeck, Geschäftsführerin der drei Fonds, Geschäftsführerin der Muttergesellschaft Astoria Private Equity GmbH und Vorstand der Emittentin – Astoria Invest AG –, einen wahren Staatsstreich:

Mit der Befugnis zu Geschäftsabschlüssen mit sich selbst verkaufte sie nach verschiedenen Presseberichten sämtliche der Muttergesellschaft Astoria Private Equity GmbH gehörenden in- und ausländischen Gesellschaften der Astoria Gruppe an die Astoria Invest AG, sodann deren gesamten Aktien für einen Euro an sich selbst und wurde mit einem Schlag Alleingesellschafterin der Astoria Invest AG, über diese auch sämtlicher Gesellschaften der Astoria-Gruppe und ließ die einstige Konzernmutter – Astoria Private Equity GmbH – als leere Hülle zurück.

Über das Vermögen der persönlich haftenden Gesellschafterin der Fondsgesellschaften – der Astoria PartnerManagement GmbH – ist das Insolvenzverfahren ebenso eröffnet worden, wie über jenes des ersten Fondsgesellschaft Astoria Organic Matters GmbH & Co. KG und der Astoria Invest AG, weitere Verfahren sind anhängig, der Eigenantrag der Astoria Organic Matters 3 GmbH & Co. KB allerdings wurde bereits mangels Masse abgewiesen.

Wo mögen die Vermögenswerte der Astoria-Gruppe hingelangt sein? 

Parallelen zu dem Millionen-Skandal um den Selfmade-Mann Herr Malte André Hartwieg (Selfmade Capital, NCI New Capital Invest, EGI Euro Grundinvest, Panthera Asset Management, dima24, CSM Conqueror Sales & Management, Zoom Money Coaching, etc.) drängen sich auf.

Interessanterweise unterstützte dieser Herr Malte André Hartwieg Frau Dumbeck nach den der Wirtschaftskanzlei Rainer Lenzen bekannten Informationen eines Insiders bei der Auflage der Biomüll-Fonds, ist/war jedenfalls bereits frühzeitig über die „Nitro Invest“ (ist die Ähnlichkeit der Namenskonstruktion bei „Astoria Invest“ Zufall?) eine stille Beteiligung an der Astoria Private Equity GmbH, der ursprünglichen Holding der Astoria-Gruppe eingegangen.

Die Nitro Invest GmbH gehört nunmehr ebenso zu der Schweizer IPF AG, wie die EGI Euro Grundinvest-Guppe.

Zum Geschäftsführer der Euro Grundinvest Holding GmbH und etlicher Untergesellschaften wurde 2014 Herr Sven Donhuysen bestellt, u.a. bekannt als Initiator der kanadischen Goldfonds des Emissionshauses Canada Gold Trust, welches er an Peter Prasch verkaufte.

Herr Prasch gab CGT an die Jupiter Holding / JH Group des Herrn Jörg Schmolinski (alias Moser?) weiter, bevor Herr Sven Donhuysen (Megadon AG,heute Leo Investment AG, zudem u.a. Gründer der Cashcloud AG) sie über Umwege 2014 mit der Henning Gold Mines Inc. wieder übernahm. Dort wurden aus den Anlegergeldern Darlehen an Tochtergesellschaften der Henning Gold Mines vergeben, im Management-Board saßen die Herren Donhuysen, Prasch und Schmolinski, der Verbleib der Anlegergelder ist unklar.

Herr Schmolinski wiederum hatte 2012 mit Herrn Malte André Hartwieg die NCI New Capital Invest Proven Gold Canada Management GmbH gegründet, worauf der Fonds NCI Canada 21 Proven Gold Direct emittiert wurde.

Die Verbindungen zwischen den Verantwortlichen hinter Kapitalanlagen, welche sich als alleine für die Initiatoren lukrativ, jedenfalls für die Anleger als möglicher Totalverlust entpuppt haben, sind zumindest auffällig.

Geschädigte Anleger sollten sich gerade auch vor dem Hintergrund der Komplexität der Gesellschafts-Strukturen und der Verflechtungen von Hintermännern von einem auf das Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierten und mit der Materie vertrauten Rechtsanwalt beraten lassen.

Dabei sind neben Schadensersatzansprüchen gegen beteiligte Unternehmen und Personen auch Fragen der Forderungsanmeldung im Insolvenzverfahren und deren Begründung ebenso zu berücksichtigen, wie Möglichkeiten der Zwangsvollstreckung.

 

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