1.000 Protestierer gegen 1.000 Jahre Leipzig

Published On: Sonntag, 31.05.2015By

Gut 1000 Menschen haben am Samstagnachmittag gegen die Feierlichkeiten zu 1000 Jahren Leipzig protestiert. Als „Parade der Unsichtbaren“ zogen die Demonstrationsteilnehmer – in Begleitung eines großen Gespensts – durch die Innenstadt.Zu der Protestveranstaltung hatten fünf politische Initiativen aufgerufen. Ihrer Meinung nach ist das boomende Leipzig, das Leipzig für Besserverdienende. Ein großer Teil der Bürger sei jedoch abgehängt, ausgeschlossen, finde keine Beachtung. Auf diese „Unsichtbaren“ wollten die Initiatoren des Marsches aufmerksam machen. Angeführt wurden Probleme wie Gentrifizierung, Alltagsrassismus und mangelnde Freiräume für Kreative. Leipzig verändert sich in der Tat zu einer Boomstadt mit allen negativen Auswirkungen, die dazu gehören. Kreative werden aus der Innenstadt herausgedrängt, denn Wohnraum ist gesucht. Familien können die steigenden Mieten in manchen Stadtteilen nicht mehr bezahlen und müssen mit ihren Kindern aus den gewohnten Strukturen wegziehen, damit oft auch einen sozialen Abstieg hinnehmen. Leipzig ist nicht immer die weltoffene Stadt, die Leipzig vor 20 Jahren einmal war. Viele Menschen haben Angst vor Überfremdung, vor allem dann, wenn in ihrer Nähe eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet werden soll. Leipzig wächst, aber an menschlicher Solidarität und an Platz für Kreative wird Leipzig immer kleiner.

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