Ob Friedrich Merz tatsächlich am Dienstag zum neuen Bundeskanzler gewählt wird, lässt sich derzeit nur mit einem klaren „kann sein“ beantworten. Sicher ist: Das Ergebnis wird mit Spannung erwartet – und es wird auch politisch interpretiert werden. Denn Merz ist nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb seiner eigenen Partei umstritten. Sollte die Koalition im Bundestag weniger Stimmen erreichen als sie Sitze hat, wird die Opposition dies für Häme und Kritik nutzen, wie es in der deutschen Politik leider oft üblich ist.
Vertrauen muss er sich erst erarbeiten
Merz wird als Kanzler vor allem eines brauchen: Vertrauen – und zwar nicht nur im Parlament, sondern vor allem bei den Bürgerinnen und Bürgern des Landes. Mit seinen zahlreichen Kurswechseln seit der Bundestagswahl hat er in Teilen der Bevölkerung an Kredit verloren. Die Menschen wollen keine populistischen Wellenreiter – einen zweiten Donald Trump braucht diese Welt nicht.
Kanzleramt: Ehre und enorme Verantwortung
Das Kanzleramt ist zweifellos mit großer Ehre verbunden – aber vor allem auch mit enormer Verantwortung. Rund 83 Millionen Menschen in Deutschland (nicht 166) werden auf jeden Schritt von Friedrich Merz schauen. Sein vordringlichstes Ziel wird es sein, sich um die wirtschaftliche Lage des Landes zu kümmern – und genau hier könnte seine Stärke liegen. Denn Merz ist ein Mann der Wirtschaft. Das kritisieren Grüne und Linke zwar regelmäßig, aber mal ehrlich: Was viele Berufspolitiker zuletzt an Ergebnissen geliefert haben, war eher enttäuschend.
Keine Versorgungsposten, sondern Kompetenz
Deutschland braucht keine Versorgungsposten-Regierung, sondern eine Kompetenz-Regierung. Eine Regierung, die weiß, wie man Probleme löst und Reformen nicht nur ankündigt, sondern konsequent umsetzt. Politik ist Arbeit – oft sogar ein sehr hartes Geschäft. Doch gerade deshalb ist es wichtig, dass Politik für die Menschen gemacht wird – und nicht aus Parteizentralen in Berlin für Ideologie und Symbolpolitik.
Grüne und Linke stehen zu oft für eine Politik der Bevormundung – man denke nur an das Thema Heizungen und die Regelungen, die bis in die Keller der Bürgerinnen und Bürger reichen sollten. So eine Politik ist realitätsfern und übergriffig.
Merz & Klingbeil – ein starkes Duo?
Merz hat allerdings einen entscheidenden Vorteil: seinen neuen Koalitionspartner Lars Klingbeil. Der SPD-Chef ist ein Politiker der Realpolitik und jemand, auf den Merz sich verlassen kann. Wenn Deutschland gemeinsam vorankommen will, ist das eine entscheidende Voraussetzung: Verlässlichkeit und Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Ein Aufruf zur Fairness
Friedrich Merz wird – wie jeder Kanzler – auch Kritik einstecken müssen. Doch es sollte faire und konstruktive Kritik sein, nicht reflexhafte Ablehnung aus ideologischen Gründen. Wenn wir die Spitzenpolitiker dieses Landes nur noch beschimpfen oder abqualifizieren, weil sie nicht dem Weltbild von Grünen oder Linken entsprechen, schwächen wir unsere Demokratie.
Deutschland steht vor großen Aufgaben – unterstützen wir die neue Bundesregierung also kritisch, aber fair. Davon haben wir alle etwas.
Liste aller bisherigen Bundeskanzler(innen) der Bundesrepublik Deutschland:
-
Konrad Adenauer (CDU) – 1949–1963
-
Ludwig Erhard (CDU) – 1963–1966
-
Kurt Georg Kiesinger (CDU) – 1966–1969
-
Willy Brandt (SPD) – 1969–1974
-
Helmut Schmidt (SPD) – 1974–1982
-
Helmut Kohl (CDU) – 1982–1998
-
Gerhard Schröder (SPD) – 1998–2005
-
Angela Merkel (CDU) – 2005–2021
-
Olaf Scholz (SPD) – 2021–2025
Friedrich Merz könnte am Dienstag der 10. Kanzler der Bundesrepublik Deutschland werden.
Kommentar hinterlassen