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„Vertrauen oder Falle? Was Finfluencer dir nicht sagen“

nattanan23 (CC0), Pixabay
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Ob auf TikTok, Instagram oder YouTube: Sogenannte Finfluencer – also Influencer, die Tipps zu Geldanlagen, Aktien, Kryptowährungen oder Sparstrategien geben – erreichen Millionen Menschen. Besonders junge Anlegerinnen und Anleger lassen sich von einfachen Versprechen, schnellen Erklärungen und motivierenden Erfolgsstorys anziehen. Doch wie glaubwürdig sind diese Finanz-Influencer eigentlich? Und worauf muss man achten, bevor man Entscheidungen zu Geld und Investitionen trifft?

Finfluencer: Zwischen Wissen, Werbung und Wirklichkeit

Viele Finfluencer möchten ihre Community tatsächlich zu einem besseren Umgang mit Geld motivieren. Sie erklären Grundlagen wie ETFs, Sparpläne oder die Bedeutung von finanzieller Bildung – Themen, die in der Schule kaum vorkommen. Das Problem:
Nicht alle Finfluencer sind unabhängig, seriös oder fachlich qualifiziert.

Immer häufiger geraten Influencer in die Kritik, weil:

  • sie kaum oder keine Ausbildung im Bereich Finanzen haben,

  • ihre Kanäle durch Werbedeals finanziert werden,

  • sie Produkte empfehlen, von denen sie selbst finanziell profitieren,

  • riskante Anlagen als „geniale Chance“ dargestellt werden.

Für Follower ist oft schwer zu erkennen, ob der Rat neutral ist – oder im Interesse eines Sponsors.

Wachsende Zahl an Warnungen von Verbraucherzentralen und Aufsichtsbehörden

Behörden wie die BaFin und Verbraucherschützer warnen zunehmend vor problematischen Finanz-Tipps im Netz. Immer wieder tauchen Fälle auf, in denen Influencer:

  • hochriskante Krypto-Projekte bewerben,

  • Trading-Apps als „einfachen Weg zum Reichtum“ darstellen,

  • Affiliate-Links ohne klare Werbekennzeichnung setzen,

  • inhaltlich falsche oder unvollständige Informationen verbreiten.

Die Folgen können für Anleger teuer werden. Schon kleinere Fehlentscheidungen führen zu Verlusten – und gerade junge Menschen investieren oft emotional, spontan und ohne Absicherung.

Woran erkenne ich seriöse Finfluencer?

Es gibt durchaus gute Finanz-Influencer, die verantwortungsvoll kommunizieren. Seriöse Accounts lassen sich oft an folgenden Merkmalen erkennen:

1. Transparenz über Werbung und Kooperationen

Seriöse Finfluencer kennzeichnen Werbe-Beiträge klar. Sie sagen offen, wenn sie an einem Produkt verdienen.

2. Keine Versprechen von schnellen Gewinnen

Geldanlage ist langfristig. Wer schnelle, garantierte Profite verspricht, arbeitet unseriös.

3. Hinweise auf Risiken

Seriöse Influencer erwähnen auch Risiken – nicht nur Chancen.

4. Faktenbasierte Inhalte statt Drama und Hype

Wenn Videos auf Emotionen setzen („Jetzt sofort kaufen!“, „Kurs explodiert!“), ist Vorsicht angesagt.

5. Keine individuellen Anlageempfehlungen

Influencer dürfen keine persönliche Beratung durchführen – das ist lizenzpflichtig.

6. Qualifikation oder Erfahrung sichtbar

Finanzbildung, beruflicher Hintergrund, Zertifikate oder langjährige Praxis erhöhen die Glaubwürdigkeit.

Was sollte ich als Zuschauer beachten?

Bevor man einem Finfluencer vertraut, sollte man sich bewusst machen:

1. Influencer haben eigene Interessen

Sie verdienen am Content – nicht am Erfolg deiner Geldanlage.

2. Prüfe jede Information mehrfach

Gegencheck: Website der BaFin, Verbraucherzentralen, unabhängige Finanzportale.

3. Lass dich nicht unter Zeitdruck setzen

Sätze wie „Nur heute!“ oder „Bevor es zu spät ist!“ dienen oft dazu, spontane Entscheidungen zu erzwingen.

4. Investiere nur in Dinge, die du verstehst

Wenn du ein Produkt nicht erklären kannst, ist es meist zu riskant.

5. Sicherheit vor Rendite

Besonders für junge Anleger gilt: erst Rücklagen bilden, dann Risiken eingehen.

Fazit: Finfluencer können hilfreich sein – aber kritisches Denken bleibt entscheidend

Finfluencer haben die Finanzwelt zugänglicher gemacht. Sie motivieren viele Menschen, sich erstmals mit Geldanlage zu beschäftigen. Doch die Mischung aus Unterhaltung, Werbung und teilweise mangelnder Expertise macht es gefährlich, Tipps ungeprüft zu übernehmen.

Wer versteht, wie Influencer arbeiten, worauf man achten muss und wie man Informationen bewertet, kann sozialen Medien durchaus als Einstieg in die Finanzbildung nutzen. Aber echte Anlageentscheidungen gehören auf eine breitere, unabhängige Wissensbasis – nicht in die Hände einzelner Accounts.

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