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US-Abgeordnete wollen KI-Chatbot „DeepSeek“ auf Regierungssystemen verbieten

joextremo (CC0), Pixabay
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Washington, D.C. – Zwei US-Abgeordnete planen ein Gesetz, das die Nutzung des chinesischen KI-Chatbots DeepSeek auf offiziellen Regierungssystemen verbieten soll. Hintergrund sind nationale Sicherheitsbedenken.

Die Abgeordneten Darin LaHood (Republikaner, Illinois) und Josh Gottheimer (Demokrat, New Jersey) wollen die Gesetzesvorlage am Freitag einreichen. Sollte das Gesetz verabschiedet werden, hätten US-Behörden 60 Tage Zeit, Standards und Richtlinien zur Entfernung von DeepSeek sowie sämtlicher Anwendungen der Muttergesellschaft High Flyer von ihren Geräten zu entwickeln.

China und USA im Wettstreit um Technologievormachtstellung

DeepSeek sorgt seit seiner Veröffentlichung des fortschrittlichen KI-Modells R1 im letzten Monat für Aufsehen. Das Modell ist nicht nur genauso leistungsfähig wie führende US-Modelle, sondern auch günstiger zu trainieren und energieeffizienter. Dies verstärkte Befürchtungen, dass die USA im Bereich Künstlicher Intelligenz hinter China zurückfallen könnten.

DeepSeek ist erst ein Jahr alt und unterliegt aufgrund der US-Exportbeschränkungen strengen Auflagen bei Hochleistungs-KI-Chips. Die Konkurrenzfähigkeit des jungen Start-ups hat jedoch sowohl Silicon Valley als auch Wall Street in Alarmbereitschaft versetzt.

Bedenken über Datenschutz und chinesischen Einfluss

Die vorgeschlagene Gesetzesvorlage erinnert an frühere Verbote, wie etwa die Einschränkungen für TikTok, die 2022 eingeführt wurden. US-Behörden und Bundesstaaten hatten TikTok aufgrund von Bedenken über die Weitergabe sensibler Nutzerdaten an die chinesische Regierung auf offiziellen Geräten verboten. Die Muttergesellschaft ByteDance wurde aufgefordert, TikTok innerhalb von 60 Tagen zu verkaufen, sonst droht ein landesweites Verbot.

„Die Kommunistische Partei Chinas hat mehrfach bewiesen, dass sie jede verfügbare Technologie ausnutzen wird, um unsere nationale Sicherheit zu gefährden, Desinformationen zu verbreiten und Nutzerdaten zu sammeln,“ sagte Josh Gottheimer in einer Stellungnahme. „Wir haben Chinas Vorgehensweise bereits bei TikTok erlebt. Dies dürfen wir nicht noch einmal zulassen.“

Datenschutzexperten schlagen Alarm

Sicherheitsforscher warnen, dass DeepSeek ein höheres Risiko darstellen könnte als andere Chatbots. Viele KI-Plattformen verwenden die Eingaben ihrer Nutzer, um ihre Systeme weiter zu trainieren, was Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes aufwirft.

„Nutzer sollten sich bewusst sein, dass alle auf dieser Plattform geteilten Daten gemäß Chinas Cybersicherheitsgesetzen den Behörden zugänglich gemacht werden könnten,“ sagte der Cybersicherheitsexperte Adrianus Warmenhoven. Die chinesischen Datenschutzvorschriften sehen vor, dass Unternehmen Zugriff auf Nutzerdaten gewähren müssen, sobald die Behörden dies verlangen.

Ähnliche Maßnahmen gegen die Nutzung von DeepSeek wurden bereits von Australien, Italien und Taiwan eingeleitet. Ob die Gesetzesinitiative in den USA Erfolg hat, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. DeepSeek selbst reagierte bislang nicht auf Anfragen zur Stellungnahme.

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