Carla Hayden, die erste schwarze Frau an der Spitze der Library of Congress, wurde am 8. Mai von Ex-Präsident Donald Trump entlassen. Grund für die Entscheidung seien Bedenken hinsichtlich ihres Engagements für Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI), so die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt.
Hintergrund und Reaktionen
Carla Hayden wurde 2016 von Barack Obama zur Leiterin der Bibliothek ernannt und war sowohl die erste Afroamerikanerin als auch die erste Frau in dieser Position. Ihre Entlassung per E-Mail hat breite Kritik ausgelöst, insbesondere von demokratischen Kongressmitgliedern. Senator Martin Heinrich aus New Mexico betonte, dass Trump Bücher verbieten wolle, während Hayden sich zeitlebens dafür eingesetzt habe, Wissen für alle zugänglich zu machen.
Kritik an Haydens Arbeit
Die Entscheidung fiel auch vor dem Hintergrund von Debatten über die Modernisierung der Bibliothek, deren Kosten aus dem Ruder liefen und deren Abschluss mehrfach verschoben wurde. Zudem hatte Hayden die „Of the People“-Initiative ins Leben gerufen, um mehr Werke von Schwarzen, indigenen, hispanischen und asiatisch-amerikanischen Autor:innen in die Sammlung aufzunehmen. Konservative Kritiker, darunter die American Accountability Foundation, begrüßten die Entlassung und bezeichneten sie als Sieg gegen die ihrer Ansicht nach „woke, anti-Trump“ Bürokratie.
Offizielle Begründung
Leavitt erklärte, Trump sei der Meinung, dass Steuerzahler ohne Hayden besser bedient würden. Sie warf Hayden vor, unangemessene Bücher für Kinder in die Bibliothek aufgenommen zu haben. Konservative Gruppen hatten in den letzten Jahren wiederholt gegen Bücher protestiert, die sie als zu sexuell explizit für junge Leser betrachteten.
Ausblick
Carla Hayden hätte ihre zehnjährige Amtszeit im nächsten Jahr zur Verlängerung anstehen gehabt. Ihre Unterstützer sehen die Entlassung als politisch motiviert und befürchten eine Einschränkung der kulturellen Vielfalt in der größten Bibliothek der Welt.
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