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Trump droht BRICS-Staaten mit Strafzöllen – Sorge um globale Machtverschiebung

kalhh (CC0), Pixabay
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Während US-Präsident Donald Trump seinen globalen Handelskonflikt ausweitet, richtet sich seine Aufmerksamkeit nun auf die BRICS-Staaten – ein Bündnis aufstrebender Volkswirtschaften unter der Führung von China und Russland. In den letzten Tagen drohte Trump damit, auf alle Importe aus BRICS-Staaten einen zusätzlichen Strafzoll von 10 % zu erheben. Diese Maßnahme zielt auf Länder, die sich aus seiner Sicht „anti-amerikanischen“ Politiken anschließen.

„Jedes Land, das sich mit den anti-amerikanischen BRICS-Politiken verbündet, wird ohne Ausnahme mit Zöllen belegt“, schrieb Trump auf seiner Social-Media-Plattform, während sich die BRICS-Führung beim Gipfel in Rio de Janeiro versammelte. Kurz darauf erklärte er in einer Kabinettssitzung, das Ziel sei, das Bündnis zu schwächen: „Wenn sie BRICS-Mitglieder sind, zahlen sie 10 % Zoll – nur deshalb – und dann werden sie bald keine Mitglieder mehr sein.“

Hintergrund: BRICS und die Dollardominanz

BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) wurde 2009 als Gegengewicht zu den westlich dominierten G7-Staaten gegründet. Seit 2024 wurden Ägypten, Äthiopien, Indonesien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate aufgenommen. Weitere Länder, darunter Saudi-Arabien, könnten folgen.

Trump sieht in der Initiative zur Entdollarisierung eine Bedrohung: BRICS-Staaten wollen vermehrt in ihren eigenen Währungen handeln, um ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern. Auch eine alternative Zahlungsinfrastruktur – etwa ein eigenes System zum Ersatz des SWIFT-Netzwerks – ist im Gespräch.

Zwar ist eine gemeinsame BRICS-Währung bislang nur eine vage Idee, doch bereits das Ziel, den Dollar im internationalen Handel zurückzudrängen, könnte langfristig die amerikanische Finanzmacht untergraben.

Geopolitische Frontenbildung?

Während einige BRICS-Mitglieder – etwa Indien oder die VAE – enge Beziehungen zu den USA pflegen, stehen andere wie Russland und Iran in offener Konfrontation. Trump bezeichnet BRICS daher als ein „anti-westliches Bündnis“, auch wenn viele Mitglieder das zurückweisen. Dennoch werden zunehmend Stimmen laut, dass sich BRICS zu einer politischen Kraft gegen die westlich dominierte Weltordnung entwickeln könnte.

Die Ländergruppe äußerte sich beim diesjährigen Gipfel kritisch gegenüber „einseitigen Handelsmaßnahmen“ – ein Seitenhieb auf Trumps Strafzollpolitik. Auch außenpolitisch nähert man sich an: In der Abschlusserklärung wurde jüngst ein israelischer Angriff auf iranische Infrastruktur kritisiert, ohne Israel jedoch namentlich zu nennen.

Fazit

Trump sieht in BRICS einen ernsthaften geopolitischen Herausforderer. Zwar ist die Gruppe intern uneins, doch ihr wachsender Einfluss und die Bestrebungen, vom Dollar-System abzuweichen, scheinen dem US-Präsidenten Anlass genug, wirtschaftlichen Druck auszuüben. Ob seine Zoll-Drohungen das Bündnis schwächen – oder es eher zusammenschweißen – bleibt abzuwarten.

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