Eine Szene wie aus einem absurden Historienfilm, aber völlig real: Ein deutscher Tourist wurde in Rom von der Polizei verfolgt, weil er versuchte, ein antikes römisches Artefakt per E-Scooter zu transportieren.
Der 24-jährige Deutsche wurde laut Angaben der römischen Stadtpolizei am Mittwochabend auf der berühmten Via Veneto gesichtet – mit einem rund 30 Kilogramm schweren Marmorsockel einer antiken Säule zwischen den Füßen, während er elegant auf einem Leih-E-Scooter durch das abendliche Rom sauste. Die Route führte direkt an der US-Botschaft vorbei – vielleicht in der Hoffnung auf diplomatischen Schutz?
Ein „Souvenir“ aus dem alten Rom
Auf Nachfrage erklärte der abenteuerlustige Tourist, das uralte Steinobjekt sei ein „Souvenir“. Ob er es selbst geborgen oder „gekauft“ hat, blieb unklar. Die Polizei äußerte vorsichtigen Optimismus: Es sei noch nicht sicher, ob der Mann strafrechtlich belangt werde – er steht aber unter dem Verdacht, kulturelles Diebesgut in Empfang genommen zu haben.
Die römische Archäologiebehörde zeigt sich weniger gelassen. Der Marmorsockel sei von „historischem Interesse“ und werde derzeit untersucht, um festzustellen, woher genau das gute Stück stammt. Vielleicht direkt aus dem Forum Romanum? Oder einfach nur aus dem nächstgelegenen antiken Gartenzaun?
Tourismus trifft Tragikomödie
Die italienischen Behörden sind Kummer mit „kreativen“ Touristen gewöhnt. In den letzten Jahren gab es bereits Schlagzeilen über:
-
einen E-Scooter auf der Spanischen Treppe,
-
einen Maserati auf denselben Stufen,
-
Initialen im Kolosseum,
-
Mopeds in Pompeji,
-
und mutige Tauchgänge in den Trevi-Brunnen.
Erst vor wenigen Wochen musste ein US-Tourist notoperiert werden, nachdem er beim Versuch, den Zaun des Kolosseums zu überklettern, auf einer antiken Spitze landete. Die Lektion: Geschichte kann wehtun – besonders bei Missachtung moderner Sicherheitsvorkehrungen.
Fazit: Rom ist keine Mitnahme-Galerie
Ein römischer Polizist brachte es auf den Punkt: „Wir bitten unsere Gäste, Erinnerungen mit Fotos mitzunehmen – nicht mit den Fundamenten unserer Zivilisation.“
Ob der deutsche Scooter-Gallier sich in Zukunft lieber auf klassische Andenken wie Kühlschrankmagneten und Postkarten beschränkt, bleibt abzuwarten.
Kommentar hinterlassen