Tourismus

Published On: Montag, 29.04.2024By Tags:

Tourismus stellt einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor für Italien dar, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. So hat Venedig kürzlich begonnen, an 29 Tagen in diesem Jahr, beginnend mit dem letzten Donnerstag bis zum 1. Mai und an allen Wochenenden bis zum 14. Juli, von Tagestouristen eine Eintrittsgebühr von fünf Euro zu erheben. Diese Maßnahme soll den Touristenstrom regulieren und wird auch an Feiertagen wie dem Tag der Republik am 1. und 2. Juni ausgesetzt.

Die Insel Capri hat ebenfalls eine Verdoppelung der Landegebühr für Touristen auf fünf Euro eingeführt, gültig bis zum 31. Oktober. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die erheblichen Besucherzahlen von durchschnittlich 16.000 Personen pro Tag in der Hochsaison zu bewältigen und gleichzeitig die Insel auch außerhalb der Saison attraktiver zu machen. Die erhofften Einnahmen belaufen sich auf vier Millionen Euro.

Ähnliche Maßnahmen wurden in anderen touristisch stark frequentierten Regionen Italiens umgesetzt. In Ligurien, wo die malerischen Dörfer der Cinque Terre liegen, wurden die Preise für Bahnfahrkarten in der Hochsaison und an Feiertagen verdoppelt, um den Massentourismus zu begrenzen und gleichzeitig den lokalen Verkehr zu entlasten. Diese Preiserhöhung wurde von lokalen Tourismusverbänden kritisiert, die befürchten, dass sie eher lokale Familien und weniger die Touristenströme treffen wird.

Die Umsetzung dieser Gebühren und Preisanpassungen wird von Kontrollen begleitet. In Venedig beispielsweise müssen Besucher einen QR-Code erwerben, der an den Hauptzugängen zur Stadt überprüft wird. Laut Bürgermeister Luigi Brugnaro erfolgen die Kontrollen stichprobenartig, um Warteschlangen zu vermeiden und die Stadtverwaltung sicherzustellen, dass Tagestouristen, die ohne gültigen Eintrittsnachweis angetroffen werden, mit Geldstrafen zwischen 50 und 300 Euro belegt werden können.

Diese Maßnahmen reflektieren den Versuch, die Auswirkungen des Tourismus auf die lokale Infrastruktur und die Lebensqualität der Einwohner zu managen, während gleichzeitig notwendige Einnahmen zur Erhaltung der kulturellen und historischen Stätten generiert werden.

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