Taunigma- ein einzigartiges Geschäftsmodel-für wen?

Solche Werbung verleitet einen dann doch, bei solch einem Angebot genauer hinzuschauen, denn wir kennen hunderte von „einzigartigen Geschäftsmodellen“, die dann aber für die Investoren mit einem Desaster endeten. Wäre ja mal toll, so ein Mitglied unserer Redaktion, wenn da mal wirklich etwas auf den Markt kommen würde, woran nicht nur der Initiator seine Freude hat. Nun, dann schauen wir uns das  doch einmal an: 

So beschreibt das Unternehmen das eigene Geschäft:

„So funktioniert das Geschäft mit den Zahlterminals

In den VAE leben ca. 8 Mio Einwanderer, die in den unterschiedlichsten Bereichen tätig sind. 90% der Emigranten, meist Arbeiter und einfache Servicekräfte, verdienen durchschnittlich 700 USD pro Monat und besitzen kein Konto. Löhne werden in diesem Segment in der Regel in bar ausgezahlt.

Die Terminals werden folglich an Orten aufgestellt, die täglich von einer großen Anzahl potenzieller Kunden besucht werden. Die Nutzer können hier die unterschiedlichsten Dienstleistungen mit Bargeld bezahlen, wie z.B. Handy-Guthaben, Parktickets, Geldtransfer ins Ausland, Strom/Gas/Wasser, Onlinekäufe, Flugtickets u.v.m.

Die Vertragspartner/Dienstleister sind in Echtzeit über Schnittstellen mit dem Zahlungssystem verbunden und liefern ihre Produkte in wenigen Sekunden. Beim Abschluss eines Kaufs, zahlen die Vertragspartner Provisionen in Höhe von 3%-9% an den Betreiber des Terminalgeschäftes, der Kiosk IT Systems Trading L.L.C., welche mit der Abwicklung des gesamten Geschäftsbetriebs vom Eigentümer/Investor mittels eines Treuhandvertrags beauftragt wird. Übrigens ist für die Nutzer der Zahlterminals der Service  kostenfrei.

Eine weitere interessante Einnahmequelle bietet der Zweitmonitor des Zahlterminals. Werbekunden können hier mit der eigens entwickelten Software zielgruppenorientierte Video-Clips und Anzeigen schalten. Die Werbeeinnahmen der Terminals stellen eine vom Zahlungstransfer unabhängige Einnahmequelle dar und sichern dem Geschäftsbetrieb damit stabile Erträge.

Sämtliche Gewinne aus dem Terminalgeschäft werden vertraglich gesichert an den Betreiber und Investor zu gleichen Teilen (50/50) ausgeschüttet. Die Auszahlung an den Investor erfolgt monatlich.“

Nun, das erste Problem was wir haben, ist, dass die Geräte in den VAE stehen. Zu weit weg, um sich selber darum zu kümmern, wenn das Unternehmen, das hier das Konzept betreibt, einmal nicht mehr existiert. Starten wir dann eine Heimholung nach Deutschland? Und wenn ja, was machen wir in Deutschland damit?

Nun glauben wir in der Redaktion auch nicht, dass man in den VAE auf diese Möglichkeit gewartet hat. Auch hier gibt es Zahlungsdienstleistungen über das Handy (via App zum Beispiel), Western Union und Bareinzahlungsmöglichkeiten bei Banken. Das hat uns übrigens die Botschaft der VAE in Berlin auch bestätigt. Auf unsere Nachfrage, „ob das seiner Meinung nach ein interessantes Geschäftsmodell sein könnte in seinem Land“, antwortete unser Gesprächspartner: „Das denke ich nicht“. Er hatte von solch einem Geschäftsmodell vor unserem Telefonat auch noch nichts gehört. Nun, das muss ja nichts heißen.

Die Eigenbeschreibung des Konzeptes zeigt aber auch gleichzeitig die Schwierigkeiten auf. Es müssen immer genügend Standplätze für solche Terminals vorhanden sein. Diese müssen dauerhaft gewartet werden, sonst machen sie keinen Umsatz, die Software muss dauerhaft aktualisiert werden (so sagte man uns) und sie müssen ständig entleert werden, denn wenn man in solche Terminals Geld einbezahlt, dann kommt das auch bei den Scheichs im Morgenland nicht mit einer Brieftaube angeflogen. Dann muss das Geld wiederum dahin überwiesen werden, wo es eigentlich hingehen soll und der Nutzer ja einen Auftrag gegeben hat. Logistisch sicherlich steckt da einiges dahinter, was man bewältigen muss. Bedenken Sie bitte, dass das alles von den Provisionen/ Einnahmen bezahlt werden muss, die am Automat fällig werden. Erst wenn alle Kosten in Abzug gebracht worden sind, dann haben Sie Geld verdient, sofern dann noch etwas übrigbleibt.

Übrigens, wenn man sich die Seite der genannten Betreibergesellschaft einmal anschaut, dann gibt es diese erst seit drei Jahren, und nach deren Angaben hat man bereits 2.500 Terminals aufgestellt. Aussagen dazu, was man dort für Einnahmen erzielt hat, gibt es jedoch leider keine. Hinterfragen Sie auch, wie hoch der Bedarf überhaupt noch ist an solchen Terminals? Das Unternehmen wird Ihnen immer gerne solche Geräte verkaufen und diese dann auch warten, denn damit verdienen sie ja ihr Geld. Bedenken Sie auch die rechtliche Situation, ein Rechtsstreit wäre dann sicherlich in den VAE zu führen. Ob das Sinn macht und praktikabel ist?

Wir haben auch erhebliche Zweifel daran, dass sich Menschen an das Terminal stellen und irgendwelche Werbevideos anschauen. Warum auch?

Als Quintessenz sagen wir in der Redaktion: Daumen nach unten! Aber entscheiden muss natürlich jeder selber!

 

6 Comments

  1. Michael Gruhl Dienstag, 17.10.2023 at 15:16 - Reply

    Sehr geehrter Herr Müller. Sie sprechen mir aus der Seele!! Welcher DUMMKOPF, kauft schon einen Automaten, der keine Rendite erwirtschaftet, bzw., dessen wahren Einnahmen, nicht der Eigentümer bekommt? Wenn Sie möchten, schreiben Sie mir doch an
    autobahn8@gmx.de Gruß Michael G. aus NRW

  2. Michael Gruhl Dienstag, 17.10.2023 at 15:07 - Reply

    Seitdem die KDS, für die Verwaltung zuständig ist, wird alles in einen Topf geworfen + die Netto Einnahmen auf alle verteilt. Diesen Monat wurden mir für zwei Automaten 16,50 AED gut geschrieben! Für mich ist das Betrug, ich bin davon überzeugt,daß das Geld der DIKTATOR Putin kriegt!! ALLES A…. löcher! Als sich Taunigma noch selber um alles gekümmert hat, waren die gutgeschriebenen Einnahmen ok!

  3. Stefan Müller Sonntag, 27.12.2020 at 12:59 - Reply

    Tja, auch ich habe investiert. Ich wollte meinen Terminal verkaufen. Dies geht aber nur über einen „Agenten“, den man benennen muss. Da ich diesem „gekündigt“ habe, ist ein „Ersatz“ hierfür schwer zu finden. Ich hatte keine Chance, das Terminal zu verkaufen; es sei denn: Ich wäre direkt in den fernen Osten geflogen und hätte mich in einem fremden Land, wo ich mich nur mit Geleitschutz bewegen kann, ich keinen Dolmetscher habe, ich auch keinen habe der sich mit der Materie und den gesetzlichen Grundlagen des Landes auskennt, auf den Weg machen müssen und den Kiosk verkaufen müssen!!!!! Hier in oder über Deutschland hat man nur Mailkontakt und wird immer auf andere Leute verwiesen und/oder soll Verträge unterschreiben. Sorry, ich bin da rechtlich nicht gang so vertraut mit. Wer mir sagen kann, ob es jemanden gibt, der meinen Terminal jetzt zum Einkaufspreis (€ 7030,00) abkauft, bitte ich um Rückmeldung. Soll ja sehr lukrativ sein…. Es grüßt ein eher unzufriedener Kunde

  4. Weise Dienstag, 24.04.2018 at 10:41 - Reply

    Herr Bremer, Sie sollten wirklich mal ordentlich recherchieren, bevor Sie seriöse Unternehmen nieder schreiben. Das ist ja nicht das erste mal…
    Sie bekamen bereits alle nötigen Infos vor einem Jahr dazu und hätten Sie die Due Diligence gemacht, welche ich 2014 dazu betrieb, würden Sie nicht solche Fehlbeurteilungen zum Geschäft mit Zahlterminals und Werbedisplays schreiben. Natürlich schauen sich Millionen Leute Werbeclips über Digitale Signage an. Den Trend sehen Sie in Ihrem Supermarkt auch.

    Beschäftigen Sie sich auch mal mit Qiwi aus Russland. Die betreiben über 160.000 Terminals dort, ebenso in Südamerika und in Asien sind derartige Systeme überall. Qiwi ist übrigens seit 2013 an der NASDAQ.

    Die NT. Gruppe betreibt in Kasachastan über 12.000 Terminal, vor allem auch POS-Geräte. Darüber werden, wie auch seit einiger Zeit in den VAE, staatliche Zahlungen abgewickelt. Ein ganz normales Geschäft also. Ebenso werden gerade in den VAE POS-Terminals eingeführt, auch eine Internet-Wallet-App.
    NT.Payments gehört als Marktführer mit über 60 % Marktanteil zu den größten IT-Unternehmen des Landes.
    Wer übrigens sehen will, wo die Geräte alle stehen— hier klicken:
    https://ntpayments.com/en/map/
    (mit Bild und Adresse)

    In der Firmengruppe in den VAE ist nicht nur ein Mitglied der Königsfamilie sondern auch der Chef des „Emirates Palace“ involviert. Es wird mit vielen staatlichen Stellen zusammen gearbeitet und die Lizenzvergabe und Kontrolle seitens der Behörden der VAE gegenüber landeseigenen Gesellschaften ist sehr streng. Dem ist auch Taunigma unterworfen.

    Ich und einige meiner Partner sind selbst mit hunderten Geräten länger investiert und erhalten absolut pünktlich und transparent monatliche Erträge, tlw. sogar mit Mindestertragsgarantie von 8 bzw. 12% p.a. Einige Geräte machen bereits nach wenigen Monaten über 35 % p.a. für den Eigentümer. Ich selbst verdiene auch schon sehr gut damit. Ebenso war ich letztes Jahr auf der Konferenz vor Ort und habe mir von allen ein Bild gemacht. Alles Tip-Top dort, Vorbildlich!

    Was die Zahlen angeht, so werden diese auch veröffentlicht. Spätestens in einem Jahr mit Gründung der AG zwecks IPO kann das jeder nachprüfen. Man kann auch bei RAO & ROSS, einem der ältesten Auditunternehmen in den VA, nachfragen, Die prüfen die Gesellschaft jährlich.
    Zur Zeit laufen 250.000 Transaktionen täglich (66% Wachstum innert eines Jahres). Wir bedienen 4,5 Mio. Kunden mit ca. 700 Diensteanbietern (z.B. Western Union, iTunes,googleplay,CashU, FEWA, DU, ETISALAT usw.). Unser Business wird ebenso aus den Nachbarländern angefragt. Das beginnt aber erst nach dem IPO.
    Also am Besten bei den aktiven und authorisierten Agenten informieren. Einige versenden regelmäßig seit Jahren interessante Hintergrund-Newsletter.

    Was die Preispolitik angeht. Taunigma macht mit dem Verkauf KEINEN Gewinn, ist Selbstkostenpreis. Darin ist auch das Softwarepaket, Lizenzen, Rücklagen , Versand, Vertrieb u. v. a. Positionen enthalten, nicht nur der Kasten.
    Hierzulande kostet sowas übrigens ab 17.000 € aufwärts.

    Ich war übrigens 2014 selbst einer der ersten Skeptiker und habe auch Betrug gewittert. Als ich mich dann aber näher damit beschäftigte, war ich begeistert- und bin das bis heute.
    Mein neuster Kiosk in Fujairah beginnt gleich mit 11% p.a. Letztlich waren 85 Transaktionen am Tag darauf und sorgten für eine Tagesperformance von 20 % pa. Kann alles belegt werden.

    Ich kann das Geschäft uneingeschränkt empfehlen.

  5. Heiner Lehrberg Montag, 23.04.2018 at 19:13 - Reply

    Ob es Sinn macht hier zu investieren oder nicht, sollte man mal die Personen fragen, die echte Erfahrungen mit Taunigma gemacht haben. Es gibt 3000 Nt.Payments Terminals, die alle Gewinne abwerfen, manche sogar über 20% p.a. Was ist das für eine Bewertung, wenn man selbst gar nicht weiß worüber man spricht? Kritik steht niemandem zu, der hier nicht vernünftig recherchiert hat. Es ist alles transparent. Das Argument, dass die Maschinen in der Herstellung angeblich 2000 USD kosten ist erstens uralt (2014) und zweitens nicht relevant, weil der Eigentümer seine Rendite von 10% / 15% bezogen auf seinen Kaufpreis von 7000 USD erhält. Mir ist schleierhaft, warum auf dieser Plattform DieBewertung eine Geschäftsmodell schlecht gemacht wird, oder zumindest in Frage gestellt wird, das nachweislich funktioniert. Ich finde, hier sollten sich noch mehr Investoren zu Wort melden, die schon seit Jahren monatlich ihre Auszahlungen aus diesem Geschäft erhalten. Im Übrigen bietet die Firma an, dass der Eigentümer 2019 sein Gerät zum Einkaufspreis an die Firma zurückgeben kann. Diese plant 2019 an die Börse zu gehen und möchte die Maschinen zurückkaufen. Schlecht oder gar nicht recherchiert würde ich sagen. Für mich: Daumen hoch. Aber jeder muss natürlich selbst wissen was er macht.

  6. keinzigartiges Montag, 05.03.2018 at 11:40 - Reply

    Es macht wohl den Sinn, das Terminal, das circa USD 2000 kostet an den Investoren für USD7000 zu verkaufen. Somit werden fürs Unternehmen die ersten Profite schon belegt. Sie versprechen die Rendite von circa 8-12%, was USD50 ausmacht. Ob es Sinn macht, USD7000 einzuwerfen, um damit USD50 pro Monat zu bekommen, kann man nur selber kalkulieren. Und noch einiges: Sie bekommen dieses inverstiertes Geld von USD7000 nie zurück, denn gemäss dem Franchisevertrag, gibt es keine Rückkaufverpflichtung. Also weg davon.

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