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Schwere Urteile nach Hotelbrand in der Türkei – Mehrfache lebenslange Haftstrafen verhängt

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Neun Monate nach der verheerenden Brandkatastrophe in einem Skihotel im türkischen Kartalkaya hat ein Gericht drastische Strafen gegen elf Angeklagte ausgesprochen. Der Hotelbesitzer, mehrere Familienmitglieder sowie der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Bolu wurden zu mehrfacher lebenslanger Haft verurteilt.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten für den Tod von 78 Menschen, darunter 34 Kinder und 44 Erwachsene, verantwortlich sind. Die Verurteilten hätten durch grobe Fahrlässigkeit und Missachtung von Sicherheitsvorschriften den Tod der Hotelgäste verursacht, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Die Katastrophe hatte sich im Januar im Grand Kartal Hotel ereignet, einem beliebten Wintersporthotel mit 238 Gästen im Skigebiet Kartalkaya, rund 180 Kilometer östlich von Istanbul. Innerhalb weniger Minuten breitete sich das Feuer über mehrere Etagen aus. Dichte Rauchschwaden und blockierte Notausgänge erschwerten den Fluchtweg – zahlreiche Menschen starben in den oberen Stockwerken an Rauchvergiftung.

Ermittlungen hatten ergeben, dass Brandschutzsysteme im Hotel mangelhaft waren und Feueralarme zum Teil außer Betrieb standen. Zudem sollen Fluchtwege nicht den gesetzlichen Vorschriften entsprochen haben. Der stellvertretende Bürgermeister war angeklagt worden, weil er die Betriebserlaubnis des Hotels trotz bekannter Mängel verlängert hatte.

Die Urteile gelten als eines der härtesten in der jüngeren türkischen Justizgeschichte im Zusammenhang mit einer Brandkatastrophe. Sie sollen ein deutliches Signal an Betreiber von Tourismus- und Freizeiteinrichtungen senden, die geltenden Sicherheitsstandards konsequent einzuhalten.

Die Angehörigen der Opfer begrüßten das Urteil mit Erleichterung, auch wenn viele von ihnen erklärten, kein Urteil könne den erlittenen Verlust aufwiegen. Das Gerichtsurteil ist noch nicht rechtskräftig, die Verteidigung kündigte an, in Berufung zu gehen.

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