Scherbenhaufen

Fast genau vor zwei Jahren durfte sich Chelsea noch die Nummer eins im europäischen Clubfußball nennen. Mit einem 1:0 gegen Manchester City holten die „Blues“ Ende Mai 2021 in Porto zum zweiten Mal die Champions League. Nach dem diesjährigen Aus im Viertelfinale der Königsklasse steht der englische Topclub endgültig vor einem Scherbenhaufen. Trotz der Investition von mehr als 600 Mio. Euro in neue Spieler durch die neuen US-Besitzer ist Chelsea nicht nur in der Liga im Niemandsland verschwunden.

Am 30. Mai 2022 endete nach 19 Jahren die Ära des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch als Besitzer der „Blues“. Abramowitsch war wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine aufgrund von Sanktionen durch die britische Regierung nicht mehr in der Lage, den Club zu führen. Der US-Geschäftsmann Todd Boehly an der Spitze eines Käufekonsortiums übernahm um 4,25 Mrd. Pfund (rund fünf Mrd. Euro) ein Team, das neben zwei Titeln in der Champions League u. a. auch fünfmal die englische Meisterschaft an die Stamford Bridge geholt hatte.

Um die Fans schnell auf ihrer Seite zu haben, investierten die neuen Besitzer in beiden Wechselperioden ordentlich in neue Spieler. Im Transferfenster im Jänner gaben die Chelsea-Bosse für Transfers mehr aus, als alle Clubs in den Topligen von Spanien, Italien, Deutschland und Frankreich kombiniert. Die Rendite der Investitionen ist bisher katastrophal. In der Liga rangiert Chelsea nur auf Rang elf und weit außerhalb der Europacup-Startplätze. In FA- und League-Cup ist man bereits ausgeschieden, mit dem Aus im Viertelfinale der Champions League hat sich der letzte Strohhalm auf das internationale Geschäft in seine Einzelteile aufgelöst.

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