Nach dem US-Luftangriff auf drei iranische Atomanlagen am 21. Juni – Teil der als „Operation Midnight Hammer“ bezeichneten Offensive – sind erste Satellitenbilder veröffentlicht worden. Diese zeigen die Folgen der Bombardierungen auf die Anlagen in Fordow, Natanz und Isfahan.
Die Aufnahmen vom Fordow-Komplex zeigen mindestens sechs Einschlagskrater und deutliche Verfärbungen des umliegenden Geländes – ein Hinweis auf erhebliche Bodenerschütterungen. Auch an der Anlage in Natanz wurde laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) elektrische Infrastruktur beschädigt.
Die genaue Wirksamkeit der Angriffe bleibt bislang jedoch unklar. IAEA-Direktor Rafael Grossi erklärte gegenüber CNN, es sei zu früh, um das tatsächliche Ausmaß der Schäden zu beurteilen. Wichtig sei, dass bislang keine erhöhten Strahlungswerte außerhalb der Anlagen festgestellt wurden – eine der zentralen Sorgen nach den Angriffen.
Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte kurz nach dem Angriff erklärt, das iranische Atomprogramm sei „ausgelöscht“ worden. Iranische Stellen hingegen widersprechen dieser Darstellung. Hassan Abedini, stellvertretender Direktor des staatlichen iranischen Rundfunks, sagte im Fernsehen, die Nuklearanlagen hätten keinen „nennenswerten Schaden“ erlitten, da das angereicherte Material vorab entfernt worden sei.
Die IAEA kündigte an, die Situation vor Ort weiter beobachten zu wollen, betonte aber, dass Inspektionen derzeit aufgrund der militärischen Lage ausgesetzt seien.
Die Veröffentlichung der Satellitenbilder verstärkt das öffentliche Interesse an einer unabhängigen Bewertung der Folgen der Luftschläge. Während die US-Regierung die Operation als bedeutenden Schlag gegen Irans Atomprogramm darstellt, bleibt international Skepsis bestehen – insbesondere in Abwesenheit detaillierter Inspektionen durch internationale Experten.
Ungeklärt bleibt, ob und wie der Iran auf den Angriff reagieren wird. Mit rund 40.000 US-Soldaten in der Region ist die Sorge vor möglichen Gegenschlägen präsent.
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