Das mondäne Fischerdorf Portofino hat genug – genug von Barfuß-Rambos, Sitzenden mit Picknicklaune und überhaupt allem, was irgendwie nach Realität riecht. Ab sofort wird durchregiert, und zwar mit Stil: Betteln verboten, Biwakieren verboten, Barfußgehen sowieso – Dolce Vita bitte nur mit Designer-Sandalen.
Die neue Verordnung, gültig bis 30. September (danach ist das Elend wieder erlaubt), zielt laut Bürgermeister darauf ab, das „elegante Image“ des Ortes zu bewahren. Schließlich könne man schwerlich Champagner schlürfen, wenn zwei Meter weiter jemand in Badelatschen sitzt und ein Eis kleckert.
Sitzverbot für alle außer Louis Vuitton
Sitzen auf dem Boden, auf Bänken oder – Gott bewahre – unter Arkaden? Ein absolutes No-Go. Wer sich in Portofino hinsetzt, wird künftig nicht zur Ruhe, sondern zur Kasse gebeten. Und zwar mit Geldstrafen zwischen 25 und 500 Euro, je nachdem, wie schlimm der Fauxpas ausfällt (Nackte Füße? Eindeutig 500!).
Der gute Geschmack beginnt bei Verboten
Auch Alkohol in der Öffentlichkeit ist tabu. Ein Piccolöchen am Hafen? Nur mit Lizenz und leisen Sohlen. Und wehe dem, der es wagt, oberkörperfrei durch den Ort zu flanieren – selbst wenn man aussieht wie ein römischer Gott. In Portofino gilt: Kein Sixpack ohne Sakko.
Ruhe bitte, der Jetset schläft
Nach 00:30 Uhr ist Schluss mit Lärm – dann beginnt die heilige Ruhephase, in der Champagner leise perlt und nichts die Träume der Yachtbesitzer stören darf. Ob man dabei aus Versehen hustet oder niesen muss, wurde nicht geregelt – ein Glück für Allergiker.
Luxus für alle – die sich benehmen
Kritiker sprechen von „sozialer Apartheid im Designergewand“, die Mehrheit der Hoteliers jedoch atmet auf: Endlich keine Touristen mehr, die es wagen, nach einem langen Strandtag nicht vollständig angezogen durch den Ort zu schlendern. Die Message ist klar: Wer Portofino besucht, möge bitte zuerst seinen Kontostand und dann seinen Stil prüfen.
Fazit: Portofino ist nicht mehr einfach ein Ort – es ist ein Laufsteg mit Polizei. Wer künftig ohne Etikette kommt, wird elegant hinausgebeten. Oder eben rausgeknipst – mit Strafzettel statt Selfie.
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