Platzt die Immobilienblase? Ja, aber mit Verzögerungen

Natürlich wird die aktuelle Krise auch an der Immobilienbranche nicht spurlos vorbeigehen. Aber anders als in anderen Branchen merkt man das erst mit einer zeitlichen Verzögerung.

Bedenkt man, wie hoch die Immobilienpreise in den letzten Jahren gestiegen sind, dann war das abzusehen, aber natürlich nicht ausgelöst durch einen Virus, sondern weil der Markt seit Jahren überhitzt war.

Die Menschen hatten ein Verlangen nach Sicherheit, denn Papiergeld hatte für sie schon lange keinen Wer mehr, also kam die Flucht in die Sachwerte Immobilien und Gold. Gold ist einfach. Kaufen, in das Bankschließfach legen und in schlechten Zeiten wieder herausholen und zu Geld machen.

Bei Immobilien ist das dann schwieriger, denn Immobilien werden meistens finanziert. Man bringt nur eine bestimmte Höhe von Eigenkapital auf, damit die Bank dann die Finanzierung übernimmt. In guten Zeiten, die wir in den letzten Jahren hinter uns haben, war das für viele kein Problem. Jetzt könnte sich das aber als Boomerang erweisen.

Jetzt gibt es eine Vielzahl von Menschen, die sich um ihr bisheriges Einkommen große Sorgen machen, denn derzeit sind viele auf Kurzarbeit. Alleine dadurch reduziert sich das Einkommen deutlich. Es wird eng in der Haushaltskasse. Nun muss man möglicherweise auch jeden Monat seine Bankrate aufbringen.

Geld, was man möglicherweise jetzt gar nicht mehr hat. Klar kann man mit der Bank reden, aber reden ist dann auch nicht die mittel- und langfristige Lösung des Problems. Für viele Immobilienbesitzer wird es keinen anderen Ausweg geben, als ihre Immobilie zu verkaufen. Geht das vielen so, wovon wir ausgehen, dann gibt es natürlich viele Angebote auf dem Immobilienmarkt und die Preise werden sinken.

Ähnlich könnte es Immobilienunternehmen gehen, die Immobilien in den letzten Jahren einfach zu teuer eingekauft haben und jetzt kaum noch eine Rendite erwirtschaften können. Fallen jetzt auch noch Mieteinnahmen aus, könnte auch das eine verheerende Wirkung auf den Immobilienmarkt haben. So manche Immobiliengesellschaft könnte gezwungen sein, Immobilien auf den Markt zu werfen. Auch hier könnte dann aus einem Nachfrage- ein Angebotsmarkt werden.

Wie in der Vergangenheit könnten hier Immobilien von der Bank „übernommen werden“, die diese dann wiederum als Secured Loans verkaufen könnte. Natürlich mit deutlichen Abschlägen, das heißt mit Verlusten.

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