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Massenproteste in Valencia: Kritik am Krisenmanagement nach Unwetterkatastrophe

PatricioHurtado (CC0), Pixabay
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In Valencia sind Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen das Krisenmanagement der Regionalregierung nach der verheerenden Unwetterkatastrophe zu protestieren. Die Demonstrierenden forderten lautstark den Rücktritt von Regionalregierungschef Carlos Mazon und machten ihrer Wut in der Innenstadt Luft.

„Unsere Hände sind mit Schlamm befleckt, eure mit Blut“, war auf einem der Transparente zu lesen. Begleitet von Sprechchören wie „Mörder“ warfen einige Teilnehmer aus Protest schlammige Stiefel vor das Rathaus. Bei den schwersten Überschwemmungen, die Spanien seit Jahrzehnten erlebt hat, kamen allein in der Region Valencia mehr als 220 Menschen ums Leben, Dutzende gelten weiterhin als vermisst.

Kritik an zu später Warnung

Die Demonstrierenden werfen Mazon vor, zu spät Alarm geschlagen zu haben, als die Fluten bereits zahlreiche Städte und Dörfer überrollten. Ende Oktober hatten sintflutartige Regenfälle den Osten und Süden Spaniens getroffen. Innerhalb von 24 Stunden fiel mancherorts so viel Niederschlag wie sonst in einem ganzen Jahr. Die Wassermassen verwandelten Straßen in reißende Ströme, die Autos mit ihren Insassen mitrissen.

Mazon verteidigte sich und erklärte, er hätte früher gewarnt, wenn die zuständigen Wasserüberwachungsstellen den Ernst der Lage rechtzeitig gemeldet hätten. Dennoch wurde bekannt, dass der Regionalpräsident während der Katastrophe stundenlang nicht erreichbar war. Mazon, der erst seit vergangenem Jahr im Amt ist, führt eine Koalition seiner konservativen Partido Popular (PP) mit der rechtspopulistischen Vox.

Felipe und Sanchez im Fokus des Protests

Auch der spanische Regierungschef Pedro Sanchez und König Felipe VI. wurden bei einem Besuch im Katastrophengebiet Ziel des Unmuts. In Paiporta, einer Gemeinde nahe Valencia, wurden Felipe und Königin Letizia mit Schlamm beworfen und beschimpft.

Am kommenden Dienstag will Felipe erneut die Region Valencia besuchen, wie das Königshaus mitteilte. Der Monarch wird dabei die laufenden Bergungs- und Aufräumarbeiten begutachten. In den rund 80 betroffenen Gemeinden sind derzeit etwa 8.500 Soldaten sowie 10.000 Beamte der Policia Nacional und Guardia Civil im Einsatz. Viele Gebäude sind weiterhin schwer zugänglich, da Eingänge durch Trümmer, Autowracks und Möbel blockiert sind.

Hilfspaket in Milliardenhöhe

Die spanische Zentralregierung hat unterdessen ein Hilfspaket im Umfang von 10,6 Milliarden Euro angekündigt. Premierminister Sanchez betonte, dass dies nur ein erster Schritt sei. Die Unterstützung umfasst Direkthilfen und Bürgschaften für betroffene Haushalte und Unternehmen. Weitere Maßnahmen sollen folgen, um die Region langfristig wieder aufzubauen.

Trotz aller Bemühungen bleibt die Lage in Valencia angespannt. Viele Straßen sind weiterhin mit Schlamm bedeckt, und die Aufräumarbeiten werden noch Wochen dauern. Die Wut der Bevölkerung über das vermeintliche Missmanagement dürfte jedoch nicht so schnell verfliegen.

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