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M23-Rebellen übernehmen Goma – Spannungen zwischen DR Kongo und Ruanda eskalieren

MesoDesign (CC0), Pixabay
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Die Rebellenbewegung M23 hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über die Stadt Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) übernommen. Videos aus der Stadt zeigen M23-Kämpfer, die durch die Straßen patrouillieren, nachdem sie die kongolesische Armee in einem blitzartigen Vormarsch zurückgedrängt haben. Zehntausende flohen aus umliegenden Gebieten, während am Sonntag schwere Kämpfe tobten.

Nach Stunden voller Schusswechsel und Explosionen ist die Lage in der Millionenstadt nun weitgehend ruhig, berichten lokale Medien.

Ruanda-Kongo-Konflikt eskaliert weiter

Die Einnahme Gomas verschärft die Spannungen zwischen der DR Kongo und Ruanda erheblich. Kinshasa beschuldigt Kigali, den M23-Rebellen militärische Unterstützung zu leisten, während Ruanda behauptet, dass die kongolesische Regierung feindliche Milizen unterstützt, die einen Regimewechsel in Kigali anstreben.

Der kenianische Präsident William Ruto, derzeit Vorsitzender der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC), hat zu einem sofortigen Waffenstillstand aufgerufen. In den nächsten zwei Tagen soll ein Notfallgipfel stattfinden, bei dem sowohl der kongolesische als auch der ruandische Präsident erwartet werden.

Massenflucht und humanitäre Krise

Seit Jahresbeginn wurden nach UN-Angaben mehr als 400.000 Menschen in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu vertrieben. Die humanitäre Lage verschärft sich dramatisch.

Alice Feza, eine der Geflüchteten, schildert ihre verzweifelte Lage:

„Wir fliehen immer weiter, aber wir wissen nicht mehr, wohin. Wir sind aus Kiwanja, Rutshuru und Kibumba geflohen – jetzt auch aus Goma. Der Krieg holt uns überall ein, jetzt haben wir keinen sicheren Ort mehr.“

Die wichtigsten Zufahrtsstraßen nach Goma sind blockiert, das Flughafen bleibt unbenutzbar, was Evakuierungen und Hilfseinsätze stark einschränkt.

Internationale Reaktionen: UN fordert Rückzug Ruandas

UN-Generalsekretär António Guterres hat Ruanda aufgefordert, seine Truppen aus dem Kongo abzuziehen und den M23-Rebellen befohlen, ihre Offensive sofort zu stoppen.

„Ruanda muss die Unterstützung für M23 einstellen und sich aus dem Gebiet der DR Kongo zurückziehen“, so Guterres in einer Stellungnahme.

Diese Forderungen kommen, nachdem bei Zusammenstößen zwischen M23 und UN-Friedenstruppen 13 Blauhelmsoldaten getötet wurden.

Auch Großbritannien und Frankreich haben den Angriff auf UN-Soldaten verurteilt. Der französische UN-Botschafter Nicolas de Rivière forderte Ruanda ebenfalls auf, seine Truppen aus der DR Kongo abzuziehen.

Ruandas UN-Vertreter Ernest Rwamucyo wies die Vorwürfe zurück und kritisierte stattdessen die kongolesische Regierung, die seiner Ansicht nach den Waffenstillstand verletzt habe.

UN zieht nicht essentielles Personal aus Goma ab

Angesichts der sich verschärfenden Lage hat die UN angekündigt, nicht essenzielles Personal aus Goma abzuziehen, während grundlegende humanitäre Einsätze in der DR Kongo weiterlaufen.

Die kommenden Tage könnten entscheidend für die Region sein: Wird der Gipfel der Ostafrikanischen Gemeinschaft eine diplomatische Lösung finden – oder steht Goma vor einer weiteren Eskalation?

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