Loomis Deutschland GmbH & Co. KG – bilanziell überschuldete Gesellschaft?

Eigentlich ein Unternehmen, was uns normalerweise gar nicht interessieren würde, aber im Zusammenhang mit dem PIM Gold Vorgang natürlich auch ein Unternehmen, welches in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt ist. Schaut man sich diese nun am gestrigen Tage veröffentlichte Bilanz an, dann bestätigt sich unsere Aussage natürlich.

Loomis Deutschland GmbH & Co. KG

Raunheim

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

I. Grundlage des Unternehmens

Die Loomis AB, Stockholm/​Schweden, ist das Mutterunternehmen der Loomis-Gruppe (www.loomis.com) und ist mit über 400 Niederlassungen in mehr als 20 Ländern und über 24.000 Mitarbeitern ein international agierender Marktführer im Bereich der Geld- und Werttransporte sowie Cash-Management-Services. Loomis AB strebt nach Qualität, Innovation, einem hervorragenden Mehrwert und danach, die Erwartungen ihrer Kunden zu übertreffen. Loomis AB erbringt vorwiegend Dienstleistungen in den Bereichen Geld- und Werttransporte, Geldbearbeitung und Geldautomatenservice- und -management.

Loomis Deutschland GmbH & Co. KG (nachfolgend auch kurz „Loomis Deutschland“ oder „Gesellschaft“ genannt), mit dem Hauptsitz in Raunheim, beschäftigt ca. 750 aktive Mitarbeiter und betreibt 7 Niederlassungen an folgenden Standorten:

Aachen

Bochum

Bremen

Dortmund

Duisburg

Paderborn

Wesseling

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft bewegt sich im Geschäftsjahr 2019 weiter auf einem Wachstumspfad, der etwas durch ein schwieriges außenwirtschaftliches Umfeld und durch negative Effekte in der wichtigen Automobilindustrie belastet wird. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2019 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,6 % höher als im Vorjahr.

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland wurde im Jahresdurchschnitt 2019 erstmals von mehr als 45 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Die Arbeitslosenquote sank im Jahresdurchschnitt auf 5 % (5,2 % in 2018).

Die Konsumausgaben in Deutschland stiegen von 2,44 Billionen Euro im Vorjahr auf 2,49 Billionen Euro.

Die Inflationsrate fiel leicht von 1,8 % in 2018 auf 1,4 % in 2019.

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Umsatz der gesamten Branche in Deutschland liegt bei circa 600 Millionen Euro. Insgesamt ca. 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit fast 2.500 Spezialgeldtransportfahrzeugen und den firmeneigenen Cash-Centern stellen die Bargeldversorgung der deutschen Volkswirtschaft sicher.

Trotz der zunehmenden Digitalisierung im Zahlungsverkehr ist Bargeld weiter ein sehr beliebtes Zahlungsmittel. Die absolute Geldmenge im Umlauf ist auch im Jahr 2019 (wie immer in den letzten 10 Jahren) weiter angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr betrug die Zunahme 5 Prozent.

Der Geldtransportmarkt in Deutschland ist nach wie vor stark fragmentiert und umfasst ca. 50 Unternehmen. Aufgrund des andauernden Konsolidierungsprozesses ist die absolute Anzahl allerdings tendenziell rückläufig. Der Markt ist in mancher Hinsicht gesättigt und weist nur durchschnittliche Wachstumsraten auf.

III. Geschäftsverlauf

Mit der Übernahme der Gesellschaft von der Kötter-Unternehmensgruppe im Jahr 2018 wurden in allen Bereichen umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen durchgeführt, um die Loomis-Standards zu implementieren.

Die Steuerung der Loomis Deutschland erfolgt im Wesentlichen anhand der nachfolgenden finanziellen Leistungsindikatoren:

Umsatzentwicklung

Betriebsergebnis (definiert als Jahresergebnis ohne Zinsergebnis und Steuern vom Ertrag)

Kennzahlen werden hierzu für alle Geschäftsbereiche und Niederlassungen erstellt.

a. Entscheid Bundeskartellamt zur Übernahme Ziemann

Mit der Pressemitteilung vom 19. Januar 2019 hat die Loomis AB bekannt gegeben, die Ziemann Sicherheit Holding GmbH zu übernehmen. Nach längerer kartellrechtlicher Verhandlung und Prüfung wurde im Dezember 2019 vom Bundeskartellamt die Übernahme der Ziemann Sicherheit Holding GmbH durch Loomis untersagt. Diese Entscheidung hat das geplante schnelle Wachstum von Loomis innerhalb Deutschlands mit Hilfe einer Übernahme eines der ansässigen Marktführer verhindert. Intern mussten strukturelle Maßnahmen infolge der bestehenden Unsicherheit verschoben werden und auch nachfrageseitig hat das Verfahren zu einer Zurückhaltung unserer Kunden geführt.

Trotz dieses negativen Entscheides bleibt Loomis bestrebt, im deutschen Markt strategisch zu wachsen.

b. Ertragslage

Der Jahresfehlbetrag für das Geschäftsjahr 2019 beträgt 4.847 TEUR.

Die Ertragslage hat sich wie folgt entwickelt:

In TEUR 2019 2018 Veränderung
Umsatzerlöse 42.742 43.388 -646 -1,5 %
Betriebsergebnis -4.709 -1.005 -3.704 -368,6 %

Der Rückgang der Umsätze von 1,5 % in 2019 liegt im Wesentlichen in Schwankungen in der Kundenstruktur sowie teilweise einer Reduktion der Stoppfrequenzen von Kunden. Teilweise hat auch der Markt mit Zurückhaltung auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem kartellamtlichen Prozess reagiert.

Löhne und Gehälter haben sich insgesamt um 14,1 % auf 29.144 TEUR (Vorjahr: 25.543 TEUR) erhöht. Der Grund für diese markante Erhöhung liegt hauptsächlich im Aufbau einer eigenen Organisation für diverse administrative Bereiche wie Personal, Finance und IT. Diese wurden im Vorjahr noch als Service von der vorherigen Besitzerin eingekauft. Hinzu kommt noch der Einfluss aus der tariflichen Lohnerhöhung 2019. Darüber hinaus ergab sich auch eine Erhöhung unserer gewerblichen Mitarbeiter. Ein teilweise kompensierender Effekt ergibt sich in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen, welche insgesamt um 1.436 TEUR auf 8.603 TEUR gesunken sind.

Die Abschreibungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 420 TEUR auf 2.057 TEUR gesunken. Die Reduktion wird in großen Teilen durch die auslaufenden Abschreibungen im Fuhrpark begründet.

Das Betriebsergebnis beträgt somit -4.709 TEUR (Vorjahr: -1.005 TEUR).

c. Finanzlage

Zum Stichtag per 31. Dezember 2019 stellt sich die Finanzlage der Loomis Deutschland GmbH & Co. KG wie folgt dar:

Die liquiden Mittel belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 2.232 TEUR nach 2.569 TEUR im Vorjahr. Notwendige liquide Mittel zur Sicherstellung der zukünftigen Zahlungsfähigkeit, für Investitionen o. Ä. sind durch die Muttergesellschaft, Loomis AB, Stockholm/​Schweden, sichergestellt. Die Loomis AB hat der Gesellschaft die Bereitstellung liquider Mittel für einen Zeitraum von einem Jahr ab dem Datum der Erstellung des Jahresabschlusses verbindlich zugesagt. Jegliche Darlehen werden zu marktüblichen Konditionen verzinst.

Kontokorrentlinien wurden nicht in Anspruch genommen. Investition und alle Umstrukturierungskosten in 2019 wurden vollständig durch die Intercompany-Finanzierung durch die Muttergesellschaft, Loomis AB in Schweden, finanziert.

d. Vermögenslage

Das Anlagevermögen der Gesellschaft ist im Geschäftsjahr 2019 um 267 TEUR auf 6.225 TEUR gesunken. Während die Immateriellen Vermögenswerte um 452 TEUR bedingt durch den Aufbau der eigenen IT anstiegen, ist der Rückgang insbesondere durch den gesunkenen Buchwert der Kraftfahrzeuge begründet.

Infolge des Jahresfehlbetrags wurde das Eigenkapital aufgezehrt. Entsprechend ergibt sich ein nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil von Kommanditisten in Höhe von 4.742 TEUR. Sämtliche Aktivitäten der Gesellschaft sind durch die konzerninterne Struktur bis auf weiteres sichergestellt.

Die Reduktion der sonstigen Rückstellungen um 230 TEUR betrifft vor allem Personalrückstellungen, die zum Bilanzstichtag 1.123 TEUR betragen.

Die Erhöhung der Verbindlichkeiten ist hauptsächlich durch das Jahresergebnis und die durch die Konzernmutter Loomis AB in Form von Darlehen geschlossene Finanzierungslücke begründet.

e. Gesamtaussage

Die lange Dauer dieses kartellamtlichen Prozesses hat die strategische und operative Entwicklung der Loomis Deutschland GmbH & Co. KG zeitlich zurückgeworfen. So wurden trotz Bedarf Investitionen zeitlich verzögert, da die zukünftige Struktur von Loomis in Deutschland nicht bekannt war. Diese Verzögerung hatte einen negativen Einfluss auf das Jahresergebnis.

Während des Geschäftsjahres 2019 stand auch der Aufbau der nötigen eigenen Strukturen zur vollständigen Übernahme der administrativen Aufgaben der ehemaligen Besitzerin im Fokus.

Die Geschäftsführung betrachtet das finanzielle Ergebnis 2019 als unzureichend, die Gründe dafür sind allerdings bekannt. Diverse Maßnahmen zur Verbesserung der Ergebnislage wurden bereits eingeleitet und eine Steigerung der finanziellen Leistungsindikatoren steht im Hauptfokus. Mit den Synergien innerhalb der Gruppe sowie auch den im Geschäftsjahr aufgebauten Strukturen ist der Grundstein für Wachstum in den kommenden Jahren gelegt.

Die Finanzierung ist trotz des negativen Eigenkapitals durch die Konzernmuttergesellschaft für einen Zeitraum von einem Jahr ab dem Datum der Erstellung des Jahresabschlusses sichergestellt. Die Loomis Deutschland ist auch über diesen Zeitraum hinaus auf die weitere finanzielle Unterstützung durch die Loomis AB angewiesen.

IV. Risikobericht

Loomis Deutschland nutzt ein umfassendes internes und externes Kontrollsystem, in dem regelmäßig umfassende Auswertungen für einzelne Bereiche erstellt werden, um unmittelbar bei Abweichungen ein kurzfristiges Handeln zu gewährleisten.

Die Loomis-Gruppe verfügt über ein umfangreiches Revisionsnetzwerk, durch das eine permanente Prüfung der Qualität, der Standards und der Sicherheitsrichtlinien sichergestellt ist. Dabei wird die lokale Revisionsabteilung durch die Revision der Muttergesellschaft unterstützt. Darüber hinaus erfolgen regelmäßig Prüfungen durch externe Sachverständige.

Prüfungsergebnisse werden dokumentiert und an die Geschäftsleitung und an den Vorstand der Muttergesellschaft weitergeleitet.

Für Haftungsrisiken und Schadensfälle hat Loomis eine umfangreiche globale Versicherung für die gesamte Gruppe abgeschlossen, um etwaige Folgen verbleibender Risiken für die Kunden und das Unternehmen selbst möglichst vollständig auszuschließen. Der Trend einer Reduktion der physischen Überfälle auf Geldboten wie auch Spezialgeldtransportfahrzeuge in Deutschland hat sich im 2019 fortgesetzt, beide Werte waren auf dem Tiefststand der letzten 10 Jahre. Durch die Zugehörigkeit zur Loomis-Gruppe wird die Loomis Deutschland mit entsprechender Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung versorgt. Die internen Finanzierungs-Limits werden laufend analysiert und gegebenenfalls erhöht. Die Limits fürs Geschäftsjahr 2020 werden als ausreichend beurteilt. Die Finanzierung der Gesellschaft ist für einen Zeitraum von einem Jahr ab dem Datum der Erstellung des Jahresabschlusses durch eine verbindliche Zusage der obersten Konzerngesellschaft Loomis AB, Stockholm/​Schweden, sichergestellt.

Die Bargeldentwicklung als Zahlungsmittel in Deutschland ist leicht rückläufig, obwohl das Gesamtvolumen weiterhin steigt. Insgesamt zeigt sich eine hohe Zufriedenheit mit klassischen Bezahlverfahren und eine nur langsame Änderung im Verhalten. Langfristig entwickelt und positioniert sich der Loomis-Konzern auch in anderen Geschäftsbereichen, die auch mittelbar zu dem jetzigen Geschäftsfeld gehören.

V. Prognosebericht

Ausgelöst durch die Corona-Pandemie besteht aktuell große Unsicherheit in der gesamten Wirtschaft über die zukünftige Entwicklung.

Die Bundesregierung (Bundesamt für Wirtschaft und Energie) prognostiziert für das Jahr 2020 eine Schrumpfung des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts um 6,3 %. Im Jahr 2021 wird im Zuge des Aufholprozesses ein Wachstum von 5,2 % erwartet. Die Arbeitslosenquote ist in Jahresfrist um 1,3 %-Punkte gestiegen auf 6,2 % (Stand Juni 2020 gemäß der Bundesagentur für Arbeit).

Gemäß der Bundesvereinigung deutscher Geld- und Wertdienste ist der Bargeldumlauf auch im Jahr 2019 weiter angestiegen im Umfang von 5 %. Gemessen am Gesamtumsatzvolumen beträgt das Bargeld knapp weniger als 50 % (Stand 2019). Die Corona-Pandemie führte im 2020 zu einem erheblichen kurzfristigen Volumenverlust während des Lockdowns von maximal ca. 30 % und einer schrittweisen Erholung der Geldvolumina im Einklang mit den Lockerungen. Loomis Deutschland rechnet mit einer weiteren Zunahme der Geldmengen im Jahresverlauf 2020, erwartet jedoch, dass im Jahr 2020 nicht mehr die Volumina von 2019 erreicht werden. Eine genauere Prognose ist zu diesem Zeitpunkt schwierig abzugeben; unsere Erwartung ist aktuell eine Reduktion im einstelligen Prozentbereich gegen Ende 2020.

Loomis Deutschland ist aber bestrebt, dass Dienstleistungs- und Produktportfolio auszubauen, um auch langfristig wettbewerbsfähig zu sein und sich den verändernden Marktbedürfnissen schnell anpassen zu können.

Das Jahr 2020 wird aufgrund der Sondereffekte und temporär reduzierten Stopps durch Corona mit einem negativen Ergebnis abschließen. Durch die eingeleiteten Verbesserungen vor und insbesondere nach den ergriffenen Maßnahmen während Corona-Pandemie zur Kostenreduktion erwarten wir keine weitere Ergebnisverschlechterung gegenüber dem Geschäftsjahr 2019.

Auf der Umsatzseite rechnen wir im aktuellen Jahr bedingt durch die Corona-Pandemie mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich. Der Personalbestand wird im laufenden Geschäftsjahr abnehmen.

Durch neue Dienstleistungen, einen Ausbau des Kundenportfolios durch das internationale Netzwerk der Loomis-Gruppe und eine Verfolgung der internen Standards erwarten wir, dass sich Loomis am deutschen Markt positiv entwickeln wird. In der Folge rechnen wir mit deutlichen Umsatzsteigerungen, welche zu einem nachhaltig positiven Ergebnis führen werden.

Bis zum Beginn der Corona-Pandemie lag die Entwicklung im ersten Quartal im Geschäftsjahr 2020 im Rahmen der Erwartung.

 

Raunheim, den 31. August 2020

Bilanz zum 31. Dezember 2019

AKTIVA

31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögengegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 516.857,05 65.161,05
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.578.578,91 6.339.567,98
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 114.579,00 72.550,07
5.693.157,91 6.412.118,05
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 15.300,00 15.300,00
6.225.314,96 6.492.579,10
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Hilfs- und Betriebstoffe 134.000,57 80.882,57
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.331.759,35 5.155.679,54
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 416.807,90 72.277,95
3. Sonstige Vermögensgegenstände 176.171,14 259.404,57
5.924.738,39 5.487.362,06
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 2.232.476,32 2.568.773,94
8.291.215,28 8.137.018,57
C. Rechnungsabgrenzungsposten 60.326,02 87.586,36
D. Aktive latente Steuern 249.248,00 204.849,65
E. Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile von Kommanditisten 4.742.151,97 0,00
19.568.256,23 14.922.033,68

PASSIVA

31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
A. Eigenkapital
I. Kommanditeinlagen 0,00 105.144,63
II. Bilanzverlust/​Bilanzgewinn 4.742.151,97 0,00
Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile von Kommanditisten 4.742.151,97 0,00
0,00 105.144,63
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen 1.480.675,78 1.710.576,18
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 320.322,32 686.188,37
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 13.259.709,83 8.814.117,13
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 41.886,61 45.988,18
4. Sonstige Verbindlichkeiten 4.381.772,40 3.560.019,19
davon aus Steuern: EUR 1.300.535,96 (Vorjahr: EUR 1.063.407,27)
18.003.691,16 13.106.312,87
D. Rechnungsabgrenzungsposten 83.889,29 0,00
19.568.256,23 14.922.033,68

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01. bis 31.12.2019

2019 2018
EUR EUR
1. Umsatzerlöse 42.742.023,54 43.388.142,23
2. Sonstige betriebliche Erträge 595.611,55 320.482,45
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe 0,00 -975,67
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -2.007.976,52 -1.414.612,64
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -29.144.291,54 -25.543.176,72
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -6.177.602,95 -5.200.173,42
5. Abschreibungen
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -2.057.383,84 -2.477.353,81
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -8.603.366,59 -10.039.667,77
7. Erträge aus Beteiligungen 5.208,16 0,00
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,00 16.244,00
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -186.488,37 -238.489,91
davon an verbundene Unternehmen: EUR -97.244,73 (Vorjahr: EUR -164.820,85)
10. Steuern vom Ertrag 43.024,70 -74.150,35
davon aus latenten Steuern: EUR 44.398,35 (Vorjahr: EUR 74.150,35)
11. Ergebnis nach Steuern -4.791.241,86 -1.263.731,61
12. Sonstige Steuern -56.054,74 -37.383,12
13. Jahresfehlbetrag -4.847.296,60 -1.301.114,73
14. Verteilung auf Gesellschafterkonten 105.144,63 1.301.114,73
15. Bilanzverlust/​Bilanzgewinn -4.742.151,97 0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

A. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Vollhaftende Gesellschaft: Loomis Verwaltungsgesellschaft mbH
Sitz: Raunheim
Gezeichnetes Kapital 25.000,00 €

Die Gesellschaft Loomis Deutschland GmbH & Co. KG mit dem Sitz in Raunheim (Handelsregister A des Amtsgerichts Darmstadt, HRA 86363), weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer großen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB auf.

Der Jahresabschluss wurde auf Grundlage des Handelsgesetzbuches erstellt. Die Gliederung der Bilanz entspricht § 266 Abs. 2 und 3 HGB, die der Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB.

Der Abschluss wurde unter Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Zum 31. Dezember 2019 weist die Gesellschaft infolge der Ergebnissituation im Geschäftsjahr 2019 ein negatives Eigenkapital in Höhe von TEUR -4.742 aus. Auf Basis der im Lagebericht zum Ausdruck gebrachten Prognose gehen wir ab dem Geschäftsjahr 2021 von einer Stabilisierung und ab dem Jahr 2022 von positiven Jahresergebnissen aus.

Die oberste Konzerngesellschaft Loomis AB, Stockholm/​Schweden, hat gegenüber der Gesellschaft eine harte Patronatserklärung abgegeben, in der sie sich verpflichtet, bis zu einem Betrag von TEUR 14.000 und für einen Zeitraum von einem Jahr ab Abschlusserstellungsdatum einzustehen. Darüber hinaus rechnen wir auch über diesen Zeitraum hinaus mit der fortwährenden Unterstützung innerhalb der Loomis-Gruppe.

Auf dieser Basis erfolgte die Aufstellung des Jahresabschlusses trotz der derzeitig vorliegenden Bestandsgefährdung unter Annahme der Unternehmensfortführung.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf die Angabe von Restlaufzeiten in der Bilanz verzichtet. Sie werden stattdessen in diesem Anhang dargestellt.

B. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen erfolgte zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen. Von dem Wahlrecht zum Ansatz selbst erstellter immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens gemäß § 248 Abs. 2 HGB wird kein Gebrauch gemacht.

Die Abschreibung für bestehende immaterielle Vermögensgegenstände erfolgt linear entsprechend deren voraussichtlichen Nutzungsdauer zwischen drei und zehn Jahren.

Die Abschreibung für Sachanlagen erfolgt ebenfalls linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer:

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung: 3 bis 15 Jahre

Geringwertige Anlagegüter, deren Anschaffungskosten zwischen EUR 250,01 und EUR 800 nicht übersteigen, werden in entsprechender Anwendung des § 6 Abs. 2 EStG mit Hilfe einer Poolabschreibung über die Dauer von 5 Jahren abgeschrieben. Sie werden in der Entwicklung des Anlagevermögens bei den Anschaffungskosten und Abschreibungen jeweils unter den Zu- und Abgängen des Geschäftsjahres ausgewiesen.

Vermögensgegenstände, deren Buchwert den beizulegenden Zeitwert voraussichtlich dauerhaft übersteigt, werden außerplanmäßig abgeschrieben.

Unter der Position Hilfs- und Betriebsstoffe werden Rollenpapiere, Safebags, Plomben und Schweißfolie ausgewiesen. Diese sind als Betriebsstoffe bzw. Massenartikel im Gesamtwert für das Unternehmen von nachrangiger Bedeutung und werden daher zu einem Festwert bewertet.

Forderungen werden zum Nennwert bewertet. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden keine erkennbaren Einzelrisiken festgestellt. Aufgrund der sehr geringen Forderungsausfälle in 2019 wurde auf eine Pauschalwertberichtigung verzichtet (Vorjahr: Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1,2 % auf die Netto-Forderung).

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nominalwert bewertet.

Die sonstigen Rückstellungen werden zum Erfüllungsbetrag bilanziert und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen mit Restlaufzeiten über einem Jahr werden mit dem laufzeitadäquaten Zinssatz diskontiert. Die Diskontierungszinssätze liegen dabei zwischen 0,63 % und 1,59 %.

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden sowie für steuerliche Verlustvorträge, welche innerhalb der nächsten fünf Jahre nutzbar sein werden, ermittelt. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle einer Steuerentlastung wird vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht Gebrauch gemacht. Die Bewertung von latenten Steuern erfolgt ausschließlich für Gewerbesteuer. Somit ergab sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Steuersatz von 15,3 % (Vorjahr: 16,8 %), der zur Berechnung der latenten Steuern herangezogen wurde.

C. Angaben zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens sowie der Abschreibungen im Geschäftsjahr nach den einzelnen Bilanzpositionen haben wir in einem Anlagenspiegel dargestellt, der als Anlage zu diesem Anhang beigefügt ist.

Die Beteiligung an verbundenen Unternehmen betrifft die VR-Geldlogistik und Service GmbH i.L., Bremen. Die Beteiligung erstreckt sich auf 51 % der Anteile. Mit dem Gesellschafterbeschluss vom 12. Oktober 2018 wurde die Liquidation der Gesellschaft mit Josef Bischof als Liquidator beschlossen. Die Liquidation wurde zum 19. Februar 2020 abgeschlossen, wobei von einem Buchgewinn in 2020 in Höhe von ca. TEUR 30 ausgegangen wird.

Die sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen mit TEUR 1.035 für Personalkosten gebildet.

Sämtliche Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit Ausnahme der Verbindlichkeiten gegenüber der Loomis AB.

Verbindlichkeiten Gesamt Restlaufzeiten Restlaufzeiten Restlaufzeiten
davon ≤1 Jahr davon >1 Jahr davon >5 Jahre
TEUR TEUR TEUR TEUR
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 320 320 0 0
Vorjahr 686 686 0 0
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundene Unternehmen 13.260 13 13.247 0
Vorjahr 8.814 2.814 6.000 0
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 42 42 0 0
Vorjahr 46 46 0 0
4. Sonstige Verbindlichkeiten 4.382 4.382 0 0
Vorjahr 3.560 3.560 0 0
Summe 18.004 4.757 13.247 0
Vorjahr 13.106 7.106 6.000 0

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren wie im Vorjahr ausschließlich aus der Finanzierung der Gesellschaft. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern haben wie im Vorjahr eine Mitzugehörigkeit zu den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen Gesamt davon ≤ 1 Jahr davon > 1 Jahr davon > 5 Jahre
in T EUR in T EUR in T EUR in T EUR
aus Anmietung von Räumlichkeiten 5.701 988 3.088 2.424
aus KFZ-Leasing 70 28 42 0
aus sonstigen Leasingverträgen 169 40 129 0
Summe 5.940 1.056 3.259 2.424

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Posten von TEUR 246 (Vorjahr: TEUR 269) enthalten. Die periodenfremden Posten bestehen im Wesentlichen aus einer Erstattung der Rebranding Costs 2018 von der Loomis AB.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Posten in Höhe von TEUR 18 (Vorjahr: EUR 224) enthalten.

In den Zinsaufwendungen sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 1 (Vorjahr: TEUR 1) enthalten.

Abschlussprüferhonorar

Das im Geschäftsjahr als Aufwand erfasste Honorar für den Abschlussprüfer umfasst die von Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, Zweigniederlassung Düsseldorf, erbrachten Leistungen von TEUR 41. Diese entfallen vollständig auf Abschlussprüfungsleistungen.

Latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern ergeben sich aus Differenzen von handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen der immateriellen Vermögensgegenstände sowie der sonstigen Rückstellungen. Steuerliche Verlustvorträge wurden in die Ermittlung nicht einbezogen, da sie voraussichtlich nicht innerhalb der kommenden fünf Jahre realisierbar sind.

Die Bewertung der temporären Differenzen erfolgt mit dem für das Geschäftsjahr geltenden Steuersatz für Gewerbesteuer von 15,3 % (Vorjahr: 16,8 %).

E. Sonstige Angaben

Mitarbeiterzahlen

Im Durchschnitt waren beschäftigt 775 Mitarbeiter
– davon gewerbliche Mitarbeiter 702 Mitarbeiter
– davon angestellte Mitarbeiter 73 Mitarbeiter

Angaben zur Geschäftsführung

Die Geschäftsführung wird durch die persönlich haftende Gesellschafterin Loomis Deutschland Verwaltungsgesellschaft mbH, Raunheim, vertreten durch die Geschäftsführer Björn Züger und Sabine Freund. Die persönlich haftende Gesellschafterin hat Anspruch auf Auslagenersatz sowie Haftungsvergütung und Geschäftsführungsvergütung in Höhe von jeweils EUR 5.000,00.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Der Ausbruch der weltweiten COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 hat einen wesentlichen negativen Einfluss auf die Industrie und das Geschäft der Loomis Deutschland GmbH & Co. KG.

Weitere Informationen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie sind im Prognosebericht des Lageberichts angegeben.

Konzernverhältnisse

Die Gesellschaft ist in den Loomis-Konzern eingebunden. Die Gesellschaft, die für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist die Loomis AB, Stockholm/​Schweden. Der Konzernabschluss ist im schwedischen Handelsregister unter http://www.bolagsverket.se/en abrufbar.

 

Raunheim, den 31. August 2020

Loomis Deutschland GmbH & Co. KG
vertreten durch
die Loomis Deutschland Verwaltungsgesellschaft mbH, Raunheim

Björn Züger

Sabine Freund

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2019

Anschaffungskosten
01. Jan 2019 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31. Dez 2019
EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 748.098,33 511.150,68 69.634,27 0,00 1.328.883,28
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 18.987.121,51 1.170.720,02 2.915,80 11.704,35 20.149.052,98
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 72.550,07 114.579,00 -72.550,07 0,00 114.579,00
19.059.671,58 1.285.299,02 -69.634,27 11.704,35 20.263.631,98
III. Finanzanlagen
Anteile an vebundenen Unternehmen 15.300,00 0,00 0,00 0,00 15.300,00
19.823.069,91 1.796.449,70 0,00 11.704,35 21.607.815,26
Aufgelaufene Abschreibungen
01. Jan 2019 Zugänge Abgänge 31. Dez 2019
EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 682.937,28 129.088,95 0,00 812.026,23
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.647.553,53 1.928.294,89 5.374,35 14.570.474,07
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 0,00 0,00 0,00
12.647.553,53 1.928.294,89 5.374,35 14.570.474,07
III. Finanzanlagen
Anteile an vebundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00
13.330.490,81 2.057.383,84 5.374,35 15.382.500,30
Nettobuchwerte
31. Dez 2019 31. Dez 2018
EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 516.857,05 65.161,05
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.578.578,91 6.339.567,98
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 114.579,00 72.550,07
5.693.157,91 6.412.118,05
III. Finanzanlagen
Anteile an vebundenen Unternehmen 15.300,00 15.300,00
6.225.314,96 6.492.579,10

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Loomis Deutschland GmbH & Co. KG, Raunheim

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Loomis Deutschland GmbH & Co. KG, Raunheim, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Loomis Deutschland GmbH & Co. KG, Raunheim, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften und Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264a HGB geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf Angabe A im Anhang sowie die Angaben in Abschnitt III des Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass die Gesellschaft infolge der negativen Ergebnisse bilanziell überschuldet ist. Wie in Angabe A und Abschnitt III dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften und Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264a HGB geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Düsseldorf, den 31. August 2020

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

René Kadlubowski, Wirtschaftsprüfer

Thomas Micheel, Wirtschaftsprüfer

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