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Krise quer durch Branchen: Deutschlandweite Insolvenzwelle am 9. Oktober 2025

SimonMichaelHill (CC0), Pixabay
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Am 9. Oktober 2025 setzte sich die besorgniserregende Entwicklung fort: Zahlreiche Unternehmen verschiedenster Branchen und Größenordnungen reichten bundesweit Insolvenzanträge ein oder wurden mit der Abweisung ihrer Anträge konfrontiert. Die Liste der betroffenen Firmen reicht vom Handwerk über Industrie, IT und Pflege bis hin zur Gastronomie und Hotellerie. Die Wirtschaft in Deutschland steht offenbar weiter unter erheblichem Druck.

Besonders auffällig ist die breite geografische Streuung: Von Zweibrücken bis Flensburg, von Cottbus bis Saarbrücken – kaum ein Bundesland blieb verschont.

Prominente Verfahren und Branchen im Überblick:

In Zweibrücken traf es die Alta GmbH Personalleasing und Industriemontage (Az. 1 IN 80/25), ein klassischer Akteur im Bereich Zeitarbeit und Montageleistungen. Diese Branche leidet aktuell besonders unter Auftragsrückgängen in der Industrie und den steigenden Kosten für Personal.

In München wurden gleich mehrere Verfahren eröffnet, darunter gegen die AMROWA BetriebsGmbH (HRB 286731, Az. 1542 IN 3580/25) und die Bauspezialartikel Gesellschaft mbH EK+VIBA aus Kirchheim (Az. 1507 IN 3422/25). Auch in Hamburg reihten sich mit der Everest Fleisch GmbH (HRB 155995, Az. 67b IN 132/24) und weiteren Betrieben Unternehmen in die wachsende Zahl wirtschaftlich angeschlagener Gesellschaften ein.

In Osnabrück ist erneut die Lebensmittelbranche betroffen. Die Dieter Hein Euro-Food Service GmbH aus Hasbergen (Az. 62 IN 35/25) sieht sich offenbar nicht mehr in der Lage, ihren Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten – ein erneuter Rückschlag für den Mittelstand im Ernährungssektor.

Auch Bildung und Soziales bleiben nicht verschont. So verzeichnete das Amtsgericht Koblenz ein Verfahren gegen die DG Mittelrhein gGmbH in Bendorf (Az. 21 IN 185/25), die in sozialen Projekten engagiert war.

In Detmold mussten sich gleich zwei Unternehmen vor dem Insolvenzgericht verantworten: die decor metall GmbH (Bad Salzuflen, Az. 50 IN 71/25) sowie die ROKO Feinkost GmbH (Az. 50 IN 68/25), beide mit Firmensitz in der Region Lemgo. Auch im Bau- und Tiefbausektor wurde es eng: Die JMA Tiefbau & Immobilien GmbH (Darmstadt, Az. 9 IN 794/25) sowie die TOP-DACH GmbH Dach- und Fassadenbau aus Selke-Aue (Magdeburg, Az. 340 IN 93/25) wurden zur vorläufigen Verwaltung gemeldet.

Das Hotel- und Gastgewerbe blieb ebenfalls nicht verschont: In Hannover meldete die Skyline Hotel Hannover GmbH Insolvenz an (Az. 903 IN 598/25 – 4 –), während in Wuppertal die Gastro4Eis GmbH betroffen ist (Az. 505 IN 254/25).

Selbst der Pflegesektor wurde nicht verschont: Die Wehldorfer Seniorenhus GmbH in Beverstedt (Az. 12 IN 107/25) reiht sich in die Liste der betroffenen sozialen Einrichtungen ein – eine alarmierende Entwicklung angesichts des gesellschaftlich besonders sensiblen Tätigkeitsfelds.

Darüber hinaus zeigen die Verfahren gegen Unternehmen wie:

  • Anni Joseph Verwaltungs GmbH (Norderstedt, Az. 66 IN 157/25)
  • D + S Diamanttechnik GmbH (Flintbek, Az. 92 IN 81/25)
  • nextCore GmbH (Wilhelmshaven, Az. 10 IN 120/25)
  • R&B Spedition GmbH (Appenweier, Az. 10 IN 500/25)
  • Thom Glasbau GmbH (Hude, Az. 69 IN 38/25)
  • ZVW Nachfolger GmbH (Glücksburg, Az. 56 IN 303/25)

…wie tief und vielschichtig die aktuelle Insolvenzwelle ist. Kein Geschäftszweig scheint derzeit immun gegen die wirtschaftlichen Verwerfungen, sei es durch gestiegene Betriebskosten, schwächelnde Nachfrage, anhaltende geopolitische Unsicherheiten oder den Rückgang von Investitionen.

Fazit:

Der 9. Oktober 2025 wird als weiterer Tag in einer Reihe von Ereignissen in Erinnerung bleiben, die ein beunruhigendes Gesamtbild der deutschen Wirtschaft zeichnen. Mit Dutzenden Insolvenzanträgen an einem einzigen Tag unterstreicht diese Entwicklung die derzeitigen Herausforderungen – sowohl strukturell als auch konjunkturell. Die nächsten Wochen dürften zeigen, ob sich dieser Trend fortsetzt oder ob Gegenmaßnahmen greifen. In jedem Fall steht Deutschland wirtschaftlich vor einer Phase intensiver Umbrüche.

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