In den letzten Wochen haben wir mehrfach über dieses derzeitige Phänomen, der Kaufangebote von Fondsanteilen, berichtet. Nun erreichte uns dazu am heutigen Tage eine User-Zuschrift, die wir gerne hier veröffentlichen wollen:„Sehr geehrter Herr Bremer,

es gibt auch einige gut laufende geschlossene Fonds, zum Beispiel bei Einkaufszentren. Solche Beteiligungen werden an der Zweitmarktbörse recht häufig gehandelt, und zwar zu Kursen deutlich über 100%. So etwa Anteile am HGA Capital Mitteleuropa II am 20.Februar zu 185%. Der Fonds vermietet ein Einkaufszentrum in Brünn.

Nun melden sich bei den Anlegern Kaufinteressenten, die einen Ankauf zu drastisch niedrigeren Kursen anbieten, zum Beispiel bei mir zu 130%. Das Schreiben füge ich bei. Bei meinem Anteil von 20.000 würde ich 11.000 Euro weniger als über die Zweitmarktbörse erlösen. Das ist schon ein dreister Versuch, der offenbar darauf setzt, unerfahrene Anleger über den Tisch zu ziehen.

Zu dem Thema existiert eine Anlegerwarnung per Pressemitteilung der Zweitmarkt AG vom 8.2. betreffend HGA Capital Mitteleuropa III (EKZ in Krakau). Gleiches Muster, aber von den Beträgen her weniger dreist.

„Mein“ Anbieter drängt übrigens auf einen Abschluss bis spätestens 28.Februar. Grund ist vermutlich, dass HGA nur zum Monatsbeginn umschreibt. Und am 29.März ist eine Ausschüttung von 17% angekündigt. Und die will er natürlich auch noch mitnehmen, was bei Kauf Anfang März nicht mehr geht, da dann erst wieder am 1.April umgeschrieben wird.„

Anmerkung der Redaktion:

In diesem Fall, lieber User unserer Plattform, sind wir nicht Ihrer Meinung. Lassen sie uns das bitte auch begründen. Keiner zwingt Sie, solch einen Anteil zu verkaufen, das ist IHRE eigene Entscheidung. Dass das Angebot niedriger ist, ist auch klar, denn der Aufkäufer will ja auch etwas verdienen; das halten wir auch für legitim.

Dass der Kaufanbieter sich vorwiegend gutlaufenden Fonds widmet, ist sicherlich auch klar. Dass notleidende Fonds nochmals auf die Beine kommen, ist eher sehr unwahrscheinlich. Wir leben in einer freien Marktwirtschaft. Da bestimmen nun einmal Angebot und Nachfrage den Preis einer Ware.

Dass der Kaufanbieter eine Deadline setzt, ist auch nachvollziehbar, denn irgendwann will er ja auch Klarheit darüber haben, ob es zu einem Geschäft kommt oder nicht.

Natürlich haben Sie aber auch Recht damit, dass unerfahrene Fondsanteilbesitzer hier ohne jede Not vielleicht ein gutes Investment verlieren, aber auch da wissen wir aus anderen Fällen, dass sich die betroffenen Kunden immer an ihren Vermittler wenden. Da gibt es dann aber ein anderes Phänomen: Die Vermittler raten dann oft zu, und bieten dem Kunden ein neues Investment zur Zeichnung an.

Was uns aber dann an diesem Fondsanteilaufkaufanbieter nicht klar ist: „Wovon bezahlt er das bei so einer Bilanz?“

Gluelex (GmbH & Co.) KG

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

Bilanz

Aktiva

	31.12.2015 EUR	31.12.2014 EUR
A. Anlagevermögen	245.661,32	157.453,82
I. Sachanlagen	0,00	24,00
II. Finanzanlagen	245.661,32	157.429,82
B. Umlaufvermögen	417.582,40	67.326,79
I. Vorräte	33.774,40	40.385,12
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	259.869,31	20.190,06
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	123.938,69	6.751,61
C. Rechnungsabgrenzungsposten	250,00	542,02
Bilanzsumme, Summe Aktiva	663.493,72	225.322,63
Passiva
	31.12.2015 EUR	31.12.2014 EUR
A. Eigenkapital	295.807,33	133.463,52
I. Kapitalanteile	295.807,33	133.463,52
1. Kapitalanteile der Kommanditisten	295.807,33	133.463,52
B. Rückstellungen	2.000,00	2.047,00
C. Verbindlichkeiten	365.686,39	89.812,11
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr	365.686,39	89.812,11
Bilanzsumme, Summe Passiva	663.493,72	225.322,63

Anhang zum Jahresabschluss auf den 31. Dezember 2015

Gluelex GmbH & Co. KG

I. Allgemeines

Der Jahresabschluss der Gluelex GmbH & Co. KG wurde gemäß § 242 ff. HGB und § 264 ff. HGB aufgestellt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung ist das Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB gewählt worden.

Die Gesellschaft ist eine kleine Gesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB und macht von ihrem Recht gem. § 264 Abs. 1 Satz 3 HGB Gebrauch und stellt keinen Lagebericht auf.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Vermögensgegenstände werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

III. Sonstige Angaben

1. Geschäftsführung

Während des abgelaufenen Geschäftsjahrs wurden die Geschäfte des Unternehmens durch Herrn Olaf Seitz geführt.

2. Komplementärin

Die Komplementärin der Gluelex GmbH & Co KG ist:

Firma:	Verwaltung Gluelex GmbH
Sitz:	Hamburg
Gezeichnetes Kapital:	30.000,00 Euro

3. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten haben sämtlichst eine Laufzeit von unter fünf Jahren.

Angabe der Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern

1.1.2015 – 31.12.2015

Der Betrag der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beträgt 59.756,22 EUR.

1.1.2014 – 31.12.2014

Der Betrag der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beträgt 59.096,71 EUR.

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 14.12.2016 festgestellt.