Das Ifo-Institut warnt vor einer deutlichen Verteuerung von Infrastrukturprojekten infolge der geplanten milliardenschweren Sondervermögen. Diese schuldenfinanzierten Investitionsprogramme könnten laut den Münchner Wirtschaftsforschern zu einer spürbaren Nachfragewelle führen – mit der Folge, dass Bau- und Lohnkosten weiter steigen.
„Wenn staatliche Investitionen massiv ausgeweitet werden, während gleichzeitig Fachkräfte fehlen, treibt das die Preise“, erklärte Ifo-Ökonom Oliver Falck. Besonders betroffen seien Branchen, in denen bereits ein akuter Personalmangel herrsche – etwa im Bau- und Ingenieurwesen oder in der Energie- und Verkehrsinfrastruktur.
Falck warnte, dass die hohen Summen aus dem Sondervermögen ihre Wirkung verfehlen könnten, wenn sie unkoordiniert eingesetzt werden. „Es muss dringend darauf geachtet werden, dass die Mittel effizient verwendet werden und nicht durch steigende Preise verpuffen“, so der Ökonom.
Hintergrund der Warnung ist die geplante Finanzierung zahlreicher großer Infrastrukturprojekte in den kommenden Jahren – von Bahnstrecken und Straßen über den Ausbau des Energienetzes bis hin zu Digitalisierungsmaßnahmen. Das Ifo-Institut mahnt, der Staat müsse seine Vergabepraxis besser steuern, um Engpässe und Inflationsdruck zu vermeiden.
Kommentar hinterlassen