Die Hurrikansaison 2025 nimmt weiter Fahrt auf: Hurrikan Humberto hat sich binnen 24 Stunden rasant verstärkt und wurde am 27. September als Kategorie-5-Sturm eingestuft – mit Windgeschwindigkeiten von rund 260 km/h. Während Humberto vorerst mehrere Hundert Kilometer vor der US-Küste bleibt, könnte sich zeitgleich ein weiterer Sturm, Tropensturm Imelda, entlang der Südostküste entwickeln. Meteorologen warnen vor einer gefährlichen Kombination aus Starkregen, Sturmfluten und sogar einem seltenen „Doppelsturm-Effekt“.
Sturmgefahr an der Südostküste
Die US-Wetterbehörde NHC hat für Teile der Ostküste Floridas bereits eine Tropensturmwarnung herausgegeben. Imelda – derzeit noch als Tropische Depression klassifiziert – dürfte sich bis Anfang der Woche zu einem Hurrikan entwickeln. Besonders gefährlich: Das System könnte vor den Küsten von South Carolina und North Carolina für fast 24 Stunden nahezu stillstehen. Meteorologen rechnen deshalb mit extremen Regenmengen von bis zu 40 Zentimetern und regionalen Überschwemmungen.
Drei Wettersysteme im Zusammenspiel
Die Lage wird zusätzlich durch eine Kaltfront und ein separates Regengebiet über den Appalachen verschärft. Schon vor dem Eintreffen der Tropenstürme drohen Sturzfluten und Erdrutsche. In Tennessee musste der Gatlinburg-Bypass im Great-Smoky-Mountains-Nationalpark wegen eines Erdrutsches gesperrt werden.
Gefahr eines „Fujiwhara-Effekts“
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem möglichen Fujiwhara-Effekt: Treffen zwei Zyklone aufeinander, können sie beginnen, um ein gemeinsames Zentrum zu kreisen – manchmal verschmelzen sie sogar. Laut Modellen könnte Imelda von Humberto „eingefangen“ und aufs offene Meer hinausgeschleudert werden. Umgekehrt könnte aber auch eine chaotische Bahnveränderung entstehen, die die Vorhersagen erschwert.
„Das macht die Prognose extrem schwierig“, sagte NHC-Experte Dan Brown. Um die Dynamik besser zu verstehen, sind derzeit fast täglich Hurricane-Hunter-Flüge über dem Atlantik unterwegs.
Ausblick
Bis Anfang Oktober rechnen die Wetterdienste mit bis zu 40 cm Regen an den Küsten der Carolinas und 8–16 cm im Inland von Georgia bis Virginia. Der NHC warnt: „Ein langsamer oder stehender Sturm kann lebensgefährliche Flutereignisse verursachen.“
Während Humberto auf dem Atlantik bleibt, hängt die eigentliche Gefahr also von Imeldas Zugbahn ab – und davon, ob beide Stürme in ein unheilvolles „Tanzduell“ geraten.
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