Die Gewalt der mexikanischen Drogenkartelle hat erneut ein erschreckendes Ausmaß gezeigt. Im zentralen Bundesstaat Tlaxcala fand die Polizei sechs abgetrennte männliche Köpfe, die offenbar von einer kriminellen Gruppe als Drohkulisse zurückgelassen wurden. Nach Angaben der örtlichen Generalstaatsanwaltschaft lagen die Köpfe am Straßenrand, daneben befand sich eine schriftliche Botschaft, die an eine rivalisierende Bande gerichtet war.
Ein Autofahrer hatte die grausige Entdeckung gemacht und sofort die Polizei alarmiert. Die Ermittler sicherten den Fundort und leiteten eine groß angelegte Untersuchung ein. Über die Identität der Opfer gibt es bislang keine Informationen.
Gewaltspirale der Kartelle
Mexiko leidet seit Jahrzehnten unter der anhaltenden Gewalt mächtiger Drogenkartelle. Die brutalen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Gruppen gehören vielerorts zum Alltag. Mit Enthauptungen und öffentlichen „Warnungen“ wollen die Täter Angst verbreiten und ihre territoriale Kontrolle festigen.
Nach offiziellen Statistiken sterben in Mexiko jedes Jahr mehr als 30.000 Menschen durch Mord, viele davon im Zusammenhang mit organisiertem Verbrechen und Drogenhandel. Trotz militärischer Einsätze, verstärkter Polizeipräsenz und staatlicher Strategien ist es bislang nicht gelungen, die Spirale aus Gewalt und Gegengewalt zu stoppen.
Tlaxcala bislang weniger betroffen
Besonders bemerkenswert ist der Fund, weil Tlaxcala – einer der kleinsten Bundesstaaten Mexikos – bislang im Vergleich zu Regionen wie Michoacán, Guerrero oder Jalisco weniger stark von der Kartellgewalt betroffen war. Sicherheitsanalysten befürchten nun, dass sich auch dort die Machtkämpfe zwischen rivalisierenden Gruppen verschärfen könnten.
Die Behörden setzen nun auf verstärkte Ermittlungen, um sowohl die Opfer zu identifizieren als auch die Verantwortlichen hinter der Bluttat aufzuspüren. Doch angesichts der Macht und Brutalität der Kartelle zweifeln viele Beobachter daran, dass schnelle Erfolge erzielt werden können.
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