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GKV-Chef warnt: Krankenkassenbeiträge könnten 2026 erneut steigen

blickpixel (CC0), Pixabay
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Der Chef des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), Oliver Blatt, warnt vor weiteren Beitragserhöhungen zum Jahreswechsel. Trotz der Ankündigung von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU), steigende Kosten verhindern zu wollen, klaffe in der Finanzierung der Kassen weiterhin eine Milliardenlücke.

Es ist noch nicht zu spät, die Beiträge stabil zu halten“, sagte Blatt, doch bislang sei „auf politischer Ebene nichts passiert, um das abzuwenden“. Die Ausgaben stiegen deutlich schneller als die Einnahmen – insbesondere bei Krankenhäusern und Arzneimitteln.

Vier Milliarden Euro fehlen

Im Bundeshaushalt 2026 bleibt trotz Finanzspritzen eine Lücke von rund vier Milliarden Euro. Ob kurzfristige Sparregeln oder zusätzliche Mittel kommen, ist noch offen. Der Schätzerkreis für die Krankenversicherung legt Mitte Oktober seine Prognose vor – sie gilt als Grundlage für mögliche Anpassungen der Zusatzbeiträge.

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag war 2025 bereits auf 2,5 Prozent angehoben worden.

Forderung nach Ausgabenbremse

Blatt plädiert für eine Kopplung der Ausgaben an die Einnahmen: „Dann müsste nirgendwo etwas weggekürzt werden, aber die Kosten könnten nicht unbegrenzt steigen.“ Auch bei den Zuzahlungen etwa für Medikamente könne man über eine moderate, inflationsbedingte Anpassung nachdenken – aber keine deutliche Erhöhung.

Außerdem fordert der Kassenchef, Abgaben auf Alkohol und Tabak teilweise an die Krankenversicherung weiterzuleiten, um Prävention und Gesundheitsprogramme zu finanzieren.

Streit um Kosten für Bürgergeld-Bezieher

Ein weiteres Problem sei, dass die GKV die Gesundheitsversorgung für Bürgergeldempfänger übernehme, aber vom Bund nicht ausreichend erstattet werde – rund zehn Milliarden Euro jährlich.

Reformdruck im Gesundheitssystem

Die Kassen fordern zudem strukturelle Reformen in Krankenhäusern, Arztpraxen und bei Medikamenten. Die Krankenhauskosten seien im ersten Halbjahr um 9,6 Prozent auf 54,5 Milliarden Euro gestiegen. „Wir leisten uns Strukturen, die viel Geld verschlingen, aber nicht effizient sind“, kritisierte Blatt.

Auch im Arzneimittelbereich brauche es laut GKV mehr Kostenkontrolle. Selbst extrem teure Therapien würden von der Solidargemeinschaft bezahlt – „bis hin zu einer Pille für eine Million Euro“. Die Preise müssten stärker am tatsächlichen Nutzen der Medikamente ausgerichtet werden.

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