Die Europäische Zentralbank (EZB) hat angesichts der anhaltend sinkenden Inflation und der schwachen Konjunktur im Euroraum eine weitere Zinssenkung beschlossen. Der Leitzins wurde um 0,25 Prozentpunkte auf nunmehr 2,00 Prozent gesenkt, wie die EZB gestern nach der Sitzung ihres Rats in Frankfurt mitteilte.
Die Entscheidung markiert die mittlerweile achte Zinssenkung seit dem Kurswechsel im Sommer 2024, als die Währungshüter unter Präsidentin Christine Lagarde begonnen hatten, von einer restriktiven Geldpolitik auf Lockerung umzuschwenken.
Mit dieser Maßnahme will die EZB sowohl die Kreditvergabe erleichtern als auch Investitionen und Konsum anregen, um die wirtschaftliche Erholung im Euroraum zu stützen. Die Teuerungsrate hat sich in den vergangenen Monaten deutlich abgeschwächt und liegt inzwischen nahe am mittelfristigen Ziel von zwei Prozent.
Zum weiteren Vorgehen äußerte sich die Notenbank jedoch zurückhaltend. „Der EZB-Rat legt sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest“, heißt es in der begleitenden Erklärung. Stattdessen wolle man „datenabhängig“ vorgehen und die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten genau beobachten.
Die nächste Sitzung des EZB-Rats findet im Juli statt. Analysten rechnen mit weiteren Zinssenkungen im Herbst, sofern sich der Trend einer abkühlenden Inflation und schleppenden Konjunktur fortsetzt.
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