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EM 2024 – Zeit sich zu freuen

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18 Jahre nach dem unvergesslichen WM-Sommermärchen 2006 ist Deutschland erneut stolzer Gastgeber eines großen Fußball-Turniers: Mit dem Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Deutschland und Schottland wird heute Abend um 21 Uhr in München die lang ersehnte Fußball-Europameisterschaft 2024 angepfiffen.

Bundestrainer Julian Nagelsmann richtete im Vorfeld einen eindringlichen Appell an die deutschen Fans. Vereint solle man als Land die Nationalmannschaft nach vorne peitschen – auch und gerade im Stadion. Es gelte, den Heimvorteil zu nutzen und eine euphorische Stimmung zu erzeugen, so der ehrgeizige Coach.

Kapitän Ilkay Gündogan rechnet trotz der Favoritenrolle mit einem – wie er sagt – sehr unangenehmen Spiel gegen den vermeintlichen Außenseiter Schottland, da er viele der gegnerischen Spieler bestens aus der Premier League kenne und sie technisch wie kämpferisch einiges zu bieten hätten.

Doch kann Deutschland bei dieser EM wirklich unbeschwert feiern? Überschattet wird das Turnier von der Diskussion um Menschenrechte, Nachhaltigkeit und den Umgang mit Minderheiten. Die Vergabe an Deutschland stand aufgrund fehlender Stadionneubauten und des damit verbundenen geringeren ökologischen Fußabdrucks zwar weniger in der Kritik als zuletzt Katar.

Dennoch gibt es berechtigte Fragen: Wie glaubwürdig sind die Diversity- und Nachhaltigkeitskampagnen der Sponsoren und des DFB? Werden Regenbogenflaggen und politische Botschaften in den Stadien toleriert? Wie ist es um Sicherheit, Freizügigkeit und Gleichberechtigung in Deutschland bestellt?

Fakt ist: Große Sportereignisse bedeuten für das Gastgeberland stets eine Chance, aber auch eine enorme Verantwortung – sportlich und gesellschaftlich. Sie bieten eine Plattform, sich weltweit zu präsentieren und wichtige Zeichen zu setzen. Deutschland täte daher gut daran, sich kritischen Themen offen und transparent zu stellen und sie nicht nur als lästige Nebenschauplätze abzutun.

Nur wenn die leidenschaftliche Euphorie der Fans von Verständnis, Respekt und Selbstreflexion flankiert wird, kann die EURO 2024 abseits des grünen Rasens ein voller Erfolg und ein echtes, verantwortungsbewusstes Fußballfest werden. Der Auftakt gegen Schottland könnte der erste Schritt dahin sein.

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