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Elon Musk zahlt 11 Milliarden US-Dollar Steuern – Tesla nichts

jensenartofficial (CC0), Pixabay
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Während Elon Musk für das Jahr 2021 angeblich die höchste jemals gezahlte Steuerlast in der US-Geschichte trägt – rund 11 Milliarden US-Dollar –, wird sein Unternehmen Tesla voraussichtlich weiterhin keine US-Bundessteuern zahlen.

Trotz eines Rekordgewinns von 5,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 gibt Tesla in seinen Finanzberichten an, auf US-amerikanischer Ebene Verluste gemacht zu haben. Damit entgeht der E-Auto-Hersteller einer Steuerpflicht, obwohl 45 % seines Umsatzes aus den USA stammen.

Steuertricks: Gewinne ins Ausland verschoben?

Laut Tesla stammen alle steuerpflichtigen Gewinne aus dem Ausland – über 6 Milliarden US-Dollar –, während das US-Geschäft einen Vorsteuerverlust von 130 Millionen US-Dollar verbucht. Dieses Vorgehen ist eine gängige Praxis großer US-Konzerne, um Steuern zu minimieren:

  • Gewinne werden auf Tochtergesellschaften in Steuerparadiesen wie Irland, Bermuda oder Luxemburg verlagert.
  • Das US-Unternehmen zahlt „Gebühren“ an diese ausländischen Firmen, um inländische Gewinne künstlich zu senken.

Laut Steuerexperte Martin Sullivan ist diese Methode „fast unternehmerische Fahrlässigkeit, wenn man es nicht tut“.

Tesla profitiert von Steuervergünstigungen

Zusätzlich kann Tesla auf Steuergutschriften aus früheren Verlustjahren zurückgreifen. Da das Unternehmen über ein Jahrzehnt rote Zahlen schrieb, hat es Milliarden an „Net Operating Loss Carry-forwards“ angesammelt – ein Steuertrick, den auch Amazon, Airlines und Autobauer wie General Motors nach der Finanzkrise genutzt haben.

Interessanterweise hat Tesla diese Vergünstigungen bislang nicht genutzt, was darauf hindeuten könnte, dass das Unternehmen seine zukünftige Steuerlast ebenfalls minimal halten will.

Versteckt Tesla seine US-Verluste?

Eine alternative Theorie lautet, dass Tesla tatsächlich in den USA Verluste schreibt und nur durch seine günstige Produktion in China profitabel ist. Kritiker wie Gordon Johnson von GLJ Research argumentieren, dass Tesla ohne die Gewinne aus seiner chinesischen Gigafactory defizitär wäre.

Andere Analysten widersprechen und betonen, dass Teslas globale Gewinne real seien – unabhängig von den Steuerberichten.

Musk und seine persönliche Steuerstrategie

Musk selbst zahlt nur dann Steuern, wenn er Aktienoptionen ausübt oder Anteile verkauft. 2021 musste er 22,9 Millionen Aktienoptionen einlösen, die sonst verfallen wären, was zu seiner gigantischen Steuerrechnung führte. Doch da keine weiteren Optionen vor 2028 ablaufen, könnte dies für Jahre seine letzte große Steuerzahlung gewesen sein.

Musk hat sich öffentlich gegen Steuerreformen ausgesprochen, die die Vermögen der Superreichen statt nur ihr Einkommen besteuern würden. Demokraten wie Elizabeth Warren, Bernie Sanders und Ron Wyden fordern solche Maßnahmen – bisher jedoch ohne Erfolg.

Fazit: Musk zahlt einmal – Tesla vielleicht nie

Während Musk mit einer Rekordsteuerzahlung für Aufsehen sorgt, bleibt sein Unternehmen in den USA steuerfrei. Solange gesetzliche Schlupflöcher und Steuervergünstigungen existieren, könnte Tesla auf absehbare Zeit keinen Cent an US-Bundessteuern zahlen – trotz Milliardenprofiten.

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