Disney hat angekündigt, 1 Milliarde Dollar in OpenAI zu investieren und gleichzeitig eine Lizenzvereinbarung getroffen, die es ermöglicht, die bekannten Disney-Charaktere auf Sora, einer Video-Generierungsplattform des KI-Unternehmens, zu nutzen. Diese Partnerschaft markiert die erste bedeutende Lizenzvereinbarung für Sora.
Unter dieser Vereinbarung dürfen Nutzer der OpenAI-Plattform Sora, einer sozialen Medienplattform zur Erstellung von Kurzvideos, über 200 Disney-Charaktere für ihre Videos verwenden. Zu diesen Charakteren gehören Mickey und Minnie Mouse, Disney-Prinzessinnen wie Ariel, Belle und Cinderella, sowie Figuren aus Frozen, Moana und Toy Story. Auch Charaktere aus Marvel und Lucasfilm, wie Black Panther und Figuren aus Star Wars wie Yoda, sind Teil der Lizenz. Allerdings umfasst die Vereinbarung nicht die Verwendung von Stimmen oder das Abbild von Schauspielern.
Nutzer von OpenAIs ChatGPT können außerdem die KI bitten, Bilder mit Disney-Charakteren zu erstellen.
Disney-CEO Robert A. Iger erklärte: „Der rasante Fortschritt der künstlichen Intelligenz markiert einen wichtigen Moment für unsere Branche, und durch diese Zusammenarbeit mit OpenAI werden wir die Reichweite unseres Storytellings durch generative KI verantwortungsbewusst erweitern, während wir die Rechte der Schöpfer und ihrer Werke respektieren und schützen.“
Sam Altman, Mitbegründer und CEO von OpenAI, hob hervor, dass Disney den globalen Goldstandard für Storytelling darstelle und dass die Partnerschaft dazu beitrage, wie Sora und ChatGPT Images die Art und Weise, wie Menschen Inhalte erstellen und erleben, erweitern würden. Altman betonte, dass diese Vereinbarung zeige, wie KI-Unternehmen und kreative Führungspersönlichkeiten verantwortungsvoll zusammenarbeiten könnten, um Innovationen zu fördern, die der Gesellschaft zugutekommen und gleichzeitig die Kreativität respektieren.
Kontrollen und Transparenz
Im Interview mit CNBC betonte Iger, dass die Vereinbarung keine Bedrohung für Kreative darstelle. „Im Gegenteil, sie ehren und respektieren sie, unter anderem durch eine Lizenzgebühr“, sagte Iger. Zudem betonte er, dass Disney sicherstellen könne, dass OpenAI „Grenzen“ für die Nutzung der Charaktere setze. Altman ergänzte, dass diese „Grenzen“ im Verlauf der Vereinbarung weiter angepasst werden könnten.
Exklusivität der Vereinbarung
Die Vereinbarung ist laut Iger teilweise exklusiv. Er deutete an, dass es zu Beginn der dreijährigen Vereinbarung eine Exklusivität geben könnte, gab jedoch keine Details dazu bekannt. Auf die Frage, ob OpenAI ähnliche Vereinbarungen mit anderen Unternehmen verfolge, antwortete Altman, dass er „nichts ausschließen“ wolle, jedoch diese Partnerschaft mit Disney einen „wunderbaren Anfang“ bilde.
Rechtsstreitigkeiten und Copyright-Schutz
Disney hat in der Vergangenheit KI-Unternehmen verklagt, die angeblich gegen seine Urheberrechte verstoßen haben. Kürzlich verschickte Disney eine Abmahnung an Google, in der behauptet wird, dass Google-Produkte wie Veo und Nano Banana von der KI-Plattform Veo Disney-Charaktere ohne Genehmigung verwenden. Google antwortete, dass man mit Disney in einer langjährigen und vorteilhaften Beziehung stehe und weiterhin mit dem Unternehmen zusammenarbeiten wolle, um Urheberrechtskontrollen wie Google-Extended und Content ID für YouTube zu nutzen.
Disney hatte auch ähnliche Abmahnungen gegen Meta und Character.AI geschickt und bereits Klage gegen Midjourney, eine KI-Bildgenerierungsfirma, eingereicht.
Fazit
Disney’s Investition in OpenAI und die Lizenzvereinbarung für Sora sind wegweisend, da sie das Potenzial haben, die Art und Weise, wie Disney-Charaktere in der digitalen Welt genutzt werden, erheblich zu erweitern. Diese Partnerschaft könnte auch eine Antwort auf die zunehmenden rechtlichen Herausforderungen sein, mit denen Disney in Bezug auf die Nutzung von Urheberrechten durch KI-gestützte Technologien konfrontiert ist.
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