Die Hoffnung stirbt zuletzt auch in Nürnberg

Published On: Donnerstag, 24.08.2023By Tags:

Die Düsseldorfer Immobilienfirma Gerchgroup hat Insolvenz für mehrere ihrer Holdinggesellschaften angemeldet, wobei das Amtsgericht Düsseldorf den Antrag auf Eigenverwaltung bestätigt hat. Das Unternehmen, das für die Entwicklung des ehemaligen Quelle-Areals in Nürnberg verantwortlich ist, hat diese Nachricht am Mittwoch verkündet, nachdem die „Wirtschaftswoche“ zuerst darüber berichtet hatte.

Das Quelle-Areal, mit einer Fläche von 250.000 Quadratmetern, ist nach dem Flughafen Berlin-Tempelhof die zweitgrößte ungenutzte Immobilie in Deutschland. Hier sollte bis 2028 ein großangelegtes Umbauprojekt mit 1.100 Wohnungen, einem Einzelhandelsbereich im Erdgeschoss und einem Behördenzentrum für die Stadt Nürnberg entstehen, in das unter anderem das Jugendamt und das Sozialamt einziehen sollten. Die geplanten Investitionen für das denkmalgeschützte Gebäude beliefen sich auf 700 Millionen Euro.

Trotz der Insolvenzanmeldung sieht die Stadt Nürnberg das Umbauprojekt nicht in Gefahr. Der Pressesprecher der Stadt, Andreas Franke, gab zu verstehen, dass sie erwarten, dass alle bisherigen Verträge erfüllt werden, da die Gerchgroup betonte, dass die für die Projekte verantwortlichen Immobiliengesellschaften weiterhin bestehen bleiben. Die Stadt prüft dennoch erneut alle Verträge.

Aufgrund potenzieller Zahlungsschwierigkeiten haben vier Holdinggesellschaften der Gerchgroup Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist es, alle Projekte fortzuführen und in Einklang mit den Interessen der jeweiligen Projekt- und Finanzierungspartner zu bringen.

Die Gerchgroup, ein national tätiger Immobilienentwickler, hat aktuelle Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund vier Milliarden Euro. Die Nachricht von der Insolvenz kommt in einer Zeit, in der die Bau- und Immobilienbranche aufgrund gestiegener Baupreise und Zinsen unter Druck steht.

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