Deutsche Immobilien Invest im Fokus
Die interne Revision des Wohnimmobilien-Fondsanbieters D.I.I. hat seit 2021 Hinweisen auf betrügerische Handwerker-Abrechnungen nachgegangen. Das berichtet das „Handelsblatt“ und schildert unter Berufung auf Berichte der Compliance-Abteilung der D.I.I. Fälle, in denen etwa der Tausch einer Badewanne mit fast 8000 Euro oder die Beseitigung von Vogelkot mit 60.000 Euro abgerechnet wurde.
„Wir wurden um mehr als zehn Millionen Euro betrogen“, zitiert die Wirtschaftszeitung eine Führungskraft der D.I.I., die im Herbst 2022 die aufgelaufenen Hinweise zusammentrug. Interne Ermittlungen hätten ergeben, dass es ein Mitarbeiter gewesen sei, der nahezu alle der verdächtigen Zahlungen freigegeben habe und mit den entsprechenden Betrieben einen „sehr vertraulichen Ton“ gepflegt habe.
Externe Forensiker erhärten Anfangsverdacht
Das von D.I.I. mit einer forensischen Analyse beauftragte Beratungsunternehmen Ankura erkannte einen auf „Indizien beruhenden Anfangsverdacht“. Allerdings sei es, so das „Handelsblatt“, bei D.I.I. gerade dann zu einem internen Zerwürfnis gekommen, als die Aufklärung an Fahrt gewann. „Die Führungskraft, die den Prozess angestoßen hatte, und ein weiterer Mitarbeiter mussten gehen“, schreibt die Zeitung.
Aufsichtsrat mit Ex-Bafin-Präsident Felix Hufeld befasst
Der Aufsichtsrat, dem seit 2023 auch der ehemalige Bafin-Präsident Felix Hufeld angehört, sei jedoch der Überzeugung, so das „Handelsblatt“, dass sich die investigative Führungskraft unrechtmäßig verhalten habe, indem sie eigenmächtig E-Mail-Postfächer von Mitarbeitern eingesehen habe, ohne entsprechende Stellen im Hause darüber zu informieren.
Hufeld äußert sich besorgt
Hufeld selbst äußerte sich gegenüber dem „Handelsblatt“ besorgt über die Vorgänge bei D.I.I.: „Es ist wichtig, dass solche Fälle aufgeklärt werden und dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte er. „Der Aufsichtsrat wird die Arbeit der internen Revision weiterhin genau begleiten.“
Unklarheiten und offene Fragen
Der Fall D.I.I. wirft eine Reihe von Fragen auf:
Wie konnte es zu einem so hohen Schaden kommen?
Gab es Versäumnisse bei der Kontrolle der Handwerkerrechnungen?
Welche Rolle spielte der Mitarbeiter, der die verdächtigen Zahlungen freigegeben hat?
War die Entlassung der Führungskraft, die den Fall ins Rollen brachte, gerechtfertigt?
Wie wird der Aufsichtsrat die Aufklärung des Falls weiter vorantreiben?
Die D.I.I. hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.
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