Wer in Bayern dachte, er könnte bald legal in einem Cannabis-Club sein eigenes Grünzeug ziehen, muss sich wohl weiter mit Hopfen begnügen. Denn bisher wurde im Freistaat kein einziger nicht-kommerzieller Anbauverein genehmigt. Null. Nada. Gar keiner. Und das, obwohl inzwischen 29 Anträge im bürokratischen Limbo vor sich hinschlummern. Ein Antrag wurde bereits abgelehnt – wahrscheinlich, weil jemand es gewagt hat, das Formular mit einem grünen Stift auszufüllen.
Das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bestätigte diese beeindruckende Erfolgsquote – schließlich gibt es ja auch Wichtigeres zu tun, als erwachsenen Bürgern das legale Gärtnern zu erlauben. Vielleicht sollten die Antragsteller einfach behaupten, sie wollen „medizinische Hopfenstudien“ betreiben – dann geht’s vielleicht schneller.
Währenddessen meldet sich der Deutsche Richterbund zu Wort und fordert eine Überarbeitung des Cannabis-Gesetzes. Angeblich könnten „zu viele Drogendealer“ vom Gesetz profitieren. Aha. Weil Dealer bekanntlich große Fans von legalen Clubs mit Mitgliedslisten, Dokumentationspflichten und staatlichen Kontrollen sind. Wahrscheinlich rennen sie gerade zu den Behörden, um sich freiwillig registrieren zu lassen.
Kurz gesagt: In Bayern wächst weiterhin nur die Bürokratie – und das Unkraut im Garten.
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