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Zehn Milliarden Dollar gegen die BBC: Trump zieht wegen Kapitol-Bericht vor Gericht

TimHill (CC0), Pixabay
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US-Präsident Donald Trump hat seine angekündigte Milliardenklage gegen die britische Rundfunkanstalt BBC offiziell eingereicht. Die Klageschrift ging bei einem Gericht im US-Bundesstaat Florida ein. Trump fordert darin zehn Milliarden US-Dollar Schadenersatz, umgerechnet rund 8,5 Milliarden Euro – deutlich mehr als ursprünglich kolportiert worden war.

Auslöser der Klage ist eine BBC-Dokumentation der Sendereihe Panorama, die kurz vor der US-Präsidentschaftswahl 2024 ausgestrahlt wurde. Trump wirft dem Sender vor, seine Rede vom 6. Jänner 2021, dem Tag des Sturms auf das Kapitol, manipulativ zusammengeschnitten und ihn dadurch in ein falsches Licht gerückt zu haben.

Vorwurf: Manipulation und Wahlbeeinflussung

Nach Darstellung Trumps habe die BBC einzelne Passagen seiner Rede aneinandergefügt, die ursprünglich an unterschiedlichen Stellen gehalten wurden. Dadurch sei der Eindruck entstanden, er habe seine Anhänger unmittelbar zum gewaltsamen Vorgehen gegen das Kapitol aufgerufen. Der Republikaner spricht von einer „falschen, diffamierenden, irreführenden und böswilligen Darstellung“, die gezielt darauf abgezielt habe, seinen Ruf zu schädigen und den Ausgang der Präsidentschaftswahl zu beeinflussen.

Besonders schwer wiegt für Trump der Zeitpunkt der Ausstrahlung: Die Sendung lief nur wenige Wochen vor der Wahl im November 2024, die er letztlich gegen die Demokratin Kamala Harris gewann. Der Vorwurf lautet daher nicht nur auf Rufschädigung, sondern auf gezielte politische Einflussnahme eines ausländischen Medienhauses.

Der umstrittene 6. Jänner 2021

Am 6. Jänner 2021 hatte Trump bei einer Kundgebung in Washington erneut die später widerlegte Behauptung wiederholt, ihm sei der Wahlsieg gegen Joe Biden durch Betrug gestohlen worden. Kurz darauf stürmten Anhänger des damaligen Präsidenten das Kapitol, um die formelle Bestätigung des Wahlergebnisses zu verhindern.

Die BBC stellte diesen Zusammenhang in ihrer Sendung besonders heraus. Kritiker der Dokumentation warfen dem Sender jedoch vor, durch den Zusammenschnitt der Rede einen direkteren Aufruf zur Gewalt zu suggerieren, als er im Original tatsächlich enthalten gewesen sei.

BBC räumt Fehler ein – und entschuldigt sich

Nach massiver Kritik aus dem Umfeld Trumps räumte die BBC ein, dass bei der Ausstrahlung redaktionelle Fehler gemacht worden seien. Man habe unbeabsichtigt den Eindruck erweckt, es handle sich um einen durchgehenden Redeabschnitt. Dafür entschuldigte sich der Sender öffentlich.

Die Affäre hatte weitreichende Konsequenzen: In britischen Medienberichten wurde der Fall als wesentlicher Grund für den Rücktritt von BBC-Generaldirektor Tim Davie sowie von Deborah Turness, der damaligen Chefredakteurin für das Nachrichtengeschäft, genannt.

Signalwirkung für Medien und Politik

Mit der Klage setzt Trump ein klares Signal – nicht nur an die BBC, sondern an internationale Medien insgesamt. Beobachter sehen darin einen weiteren Versuch, den Umgang mit Berichterstattung über den 6. Jänner juristisch neu zu bewerten und die Deutungshoheit über dieses Schlüsselereignis der US-Geschichte zurückzugewinnen.

Ob die Klage tatsächlich Erfolg haben wird, ist offen. Klar ist jedoch: Der Rechtsstreit dürfte sich zu einem Grundsatzfall über journalistische Verantwortung, redaktionelle Freiheit und politische Einflussnahme entwickeln – mit internationaler Aufmerksamkeit weit über die USA hinaus.

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