Gute Nachrichten für Fußballfans mit großem Herz – und noch größerem Kreditrahmen: Die FIFA öffnet am Donnerstag erneut ihre goldenen Pforten für alle, die sich ein Stück Weltmeisterschaft sichern wollen. Das Zauberwort heißt „Zufallsziehung“, das Ziel: ein Ticket für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko – und der Preis? Nun ja … irgendwo zwischen „nicht ganz günstig“ und „bitte Hypothek nachreichen“.
Einzeltickets! Endlich! (Aber halt nicht für Normalsterbliche)
Zum ersten Mal gibt’s nun Einzeltickets für bestimmte Spiele – zum Beispiel für das österreichische Team, das sich heldenhaft mit Jordanien, Argentinien und Algerien messen darf. Wer dachte, das sei die Gelegenheit für ein Schnäppchen, wird sich bald wünschen, das Wort „Kategorie 4“ nie gegoogelt zu haben.
Denn obwohl die FIFA großspurig von Preisen ab 60 US-Dollar spricht, sind die betreffenden Sitzplätze so rar wie ehrliche FIFA-Präsidenten. Dafür dominieren Kategorien 1 und 2 – also jene Plätze, bei denen man das Gefühl hat, mit dem Ticket auch gleich einen Kleinwagen gekauft zu haben.
Dynamische Preise, statische Tränen
Willkommen beim „dynamischen Preismodell“, dem nordamerikanischen Beitrag zur Fanfreundlichkeit. Auch Kategorie 3 verlangt gern mal bis zu 300 Dollar – für ein Gruppenspiel, wohlgemerkt. Wer auf ein Achtelfinale spekuliert, darf schon mal mit 765 Dollar aufwärts rechnen. Und das ist nur der Preis – Getränke, Flüge, Unterkunft und Würstl sind selbstverständlich nicht enthalten.
ÖFB-Fantickets: Immerhin ohne Mengenrabatt
Wer auf die Tickets aus dem ÖFB-Kontingent hofft, bekommt zumindest… keine Ermäßigung. Dafür aber einen Access-Code, den man fast genauso schwer bekommt wie die österreichische Abwehr den Ball gegen Messi.
Die billigste Kategorie gibt’s für ÖFB-Fans übrigens gar nicht. Warum auch? Wer will schon günstige Tickets für echte Fans?
Follow your Team – Follow your Dispo
Richtig teuer wird es, wenn man Österreichs Reise durch die K.-o.-Phase begleiten will (Achtung, Optimismus-Alarm!). Das „Follow your Team“-Ticket wird im Voraus komplett bezahlt – auch wenn Österreich vielleicht nach der Gruppenphase nur noch im Fernsehen mitspielt. Rückerstattung gibt’s, klar – allerdings nur für Spiele, die das Team tatsächlich verpasst. Emotionale Schäden sind nicht gedeckt.
WM mit Baby? Kein Problem – solange es nicht läuft, spricht oder isst
Immerhin: Kleinkinder unter zwei Jahren (und 86 cm Körpergröße!) dürfen gratis auf den Schoß. Für alle anderen gilt: Maximal vier Tickets pro Spiel, 40 insgesamt. Und natürlich nur digital, über die FIFA-App. Screenshots? Sind bei der FIFA so beliebt wie investigative Journalisten.
Resttickets für Frühaufsteher mit Geduld und Nerven aus Stahl
Wer jetzt leer ausgeht, darf auf Restkarten hoffen – kurz vor Turnierbeginn, im bewährten „First come, first panik“-Prinzip. Vielleicht bekommt man ja doch noch ein Ticket für Österreich gegen Jordanien – oder wenigstens fürs Public Viewing in Kansas City.
Ach ja, und für alle mit zu viel Geld: Auf dem offiziellen FIFA-Zweitmarkt gingen Finaltickets für über 100.000 Dollar über den (virtuellen) Ladentisch. Kein Witz. Also wirklich, keiner. 100.000 Dollar. Für ein Spiel. Aber hey – man hat ja nicht jedes Jahr die Chance, neben David Beckham im VIP-Bereich ein lauwarmes Bier zu trinken.
Fazit: Die WM 2026 wird ein unvergessliches Erlebnis – vor allem für die Kreditkartenabrechnung.
Fußball war einmal das Spiel der einfachen Leute. Jetzt ist es das Spiel der Leute mit Platinum-Status.
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