Wirtschaft

Die Aktionärinnen und Aktionäre des Energieriesen Shell haben mit großer Mehrheit dafür gestimmt, den Steuersitz des Unternehmens von den Niederlanden nach Großbritannien zu verlegen. Bei einer Hauptversammlung in Rotterdam stimmten heute mehr als 99 Prozent der Anteilseigner für den Vorschlag der Konzernspitze. Konzernchef Andrew Mackenzie bedankte sich für die „überwältigende Unterstützung“.

Europas größter Energiekonzern hatte im November angekündigt, seinen Steuersitz von den Niederlanden nach Großbritannien zu verlegen. Der Konzern will sich auch von seinem Namenszusatz „Königlich Niederländisch“ trennen und statt „Royal Dutch Shell“ künftig nur noch Shell heißen.

Shell will mit der Umstrukturierung die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns stärken und den Plan umsetzen, bis 2050 klimaneutral zu werden, wie Mackenzie erklärte. Mit einem aufsehenerregenden Urteil zum Klimaschutz in den Niederlanden hat der Umzug des Steuersitzes nach Unternehmensangaben nichts zu tun. Im Mai hatte ein Gericht in Den Haag den Energieriesen zu mehr Klimaschutz und konkreteren Klimazielen verpflichtet.

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Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin Ende Oktober angekündigte Liefermengenerhöhung lässt sich bisher nicht am Füllstand der Gasspeicher ablesen. So waren die deutschen Speicher der Firma Astora, einer Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns Gasprom, am Mittwoch (8.12.) insgesamt nur zu rund 18 Prozent gefüllt. In Österreich sind die Speicher zu gut 41 Prozent gefüllt, Anfang November waren es noch 56 Prozent.

Gasprom hatte am 9. November mitgeteilt, mit der Gaseinspeisung in fünf europäische unterirdische Anlagen begonnen zu haben. Am 8. November waren die deutschen Gasprom-Speicher einer Übersicht der europäischen Speicherunternehmen zufolge noch zu 22 Prozent gefüllt. Zuvor hatte heute darüber der „Spiegel“ berichtet.

Kritiker hatten Gasprom mehrfach vorgeworfen, nicht auf die erhöhte europäische Nachfrage reagiert zu haben. Vermutet wurde, dass die russische Seite so eine rasche Inbetriebnahme der umstrittenen Ostsee-Pipeline „Nord Stream 2“ erzwingen will. Moskau wies solche Anschuldigungen zurück. Russland wirft vielmehr der EU vor, es nach dem letzten kalten Winter versäumt zu haben, ihre Gasspeicher rechtzeitig wieder aufzufüllen.

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Chinas Regierung will stärker gegen Spekulationen auf dem Immobilienmarkt vorgehen. Vor dem Hintergrund der Krise um den hoch verschuldeten Immobilienriesen Evergrande hieß es in einer Erklärung zum Abschluss der jährlichen Konferenz zur künftigen Wirtschaftspolitik, es müsse der Grundsatz gelten „Häuser sind zum Wohnen da, nicht zum Spekulieren“.

Peking wolle die Markterwartungen besser steuern, neue Entwicklungsmodelle erkunden, den Markt für Mietwohnungen stärken und staatlich geförderte Wohnungsprojekte ausbauen. Im Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik stehe die „Wahrung der Stabilität“, hieß es nach dem dreitägigen Treffen unter Vorsitz von Staats- und Parteichef Xi Jinping. Mit Steuersenkungen und Unterstützung für Unternehmen will sich China gegen die Abschwächung der Konjunktur stemmen.

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