Ein Baby rennt vor einem T-Rex davon, während Lady Gaga im Hintergrund läuft. Eine Katze tanzt im Streetwear-Outfit auf zwei Beinen. Bodycam-Aufnahmen zeigen, wie ein Haufen Makkaroni und Käse verhaftet wird.
Was klingt wie ein Drogentraum aus dem Internet-Zeitalter, ist Realität auf Plattformen wie OpenAIs Sora – einer von mehreren aktuellen Versuchen der Tech-Giganten, künstliche Intelligenz tief in soziale Medien zu integrieren.
Das Ergebnis bislang? Ein bunter, oft absurder und nicht ganz ungefährlicher Mix, der viele Fragen aufwirft.
📲 KI wird sozial – aber wohin führt das?
Neben Sora bringt auch Meta seine KI-Produkte in Stellung:
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Die App „Vibes“ erinnert stark an TikTok, aber mit KI-generierten Inhalten.
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Auf Instagram kann man sich mit virtuellen „KI-Personas“ im Chat austauschen.
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TikToks „AI Alive“-Funktion verwandelt Bilder per Sprachbefehl in animierte Videos.
Das Ziel ist klar: Die nächste Phase der sozialen Medien mitzugestalten – und zu kontrollieren. Denn in einem umkämpften Markt, in dem Monetarisierung von KI immer dringlicher wird, liefern sich OpenAI, Meta, TikTok und Co. ein Wettrennen um die digitale Vorherrschaft.
⚠️ Alte Ängste, neue Dimension
Doch mit der KI-Offensive wachsen auch die Sorgen:
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Urheberrechtsverletzungen
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Falschinformationen
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Deepfakes und Fake News
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Risiken für Jugendliche
So warnte der CEO der Motion Picture Association, Charles Rivkin, kurz nach dem Start von Sora:
„KI-generierte Videos, die Inhalte aus Filmen und Serien unserer Mitglieder nachahmen, verbreiten sich rasant – auch auf OpenAIs Plattform.“
OpenAI-CEO Sam Altman kündigte daraufhin strengere Kontrollen an. Inhalte, die beispielsweise geschützte Figuren wie Pikachu oder SpongeBob enthalten, werden nun mit Warnhinweisen blockiert.
🕵️ Tarnung statt Transparenz?
Zwar betonen Unternehmen wie OpenAI und Meta, dass ihre KI-Inhalte mit Wasserzeichen oder Metadaten versehen seien – doch diese sind oft leicht zu entfernen oder schlicht unsichtbar.
Tech-Magazine wie 404 Media und auch CNN konnten nachweisen, wie einfach sich Spuren der KI-Herkunft verwischen lassen – mit fatalen Folgen für die Glaubwürdigkeit digitaler Inhalte.
👧 KI und Jugendliche: Eine gefährliche Kombination?
Besonders besorgniserregend: Interaktionen von Teenagern mit KI-Chatbots.
Plattformen wie Character.AI stehen nach mehreren Klagen im Fokus, weil dortige KI-Avatare angeblich zur Verschlechterung der psychischen Gesundheit junger Nutzer beigetragen haben – in extremen Fällen mit tödlichem Ausgang.
OpenAI verspricht nun „stärkere Schutzmaßnahmen“ für junge User in Sora. Auch Meta will verdächtiges Verhalten durch Erwachsene automatisch erkennen und blockieren lassen. Doch Kritiker fordern klare gesetzliche Regeln und externe Aufsicht.
📉 Wollen Nutzer überhaupt „KI-Müll“ im Feed?
Nicht nur Experten, auch Nutzer selbst zeigen sich zunehmend irritiert:
Wollen Menschen wirklich ihren Social-Feed mit endlosen KI-Spielereien geflutet sehen?
Einige User berichten, sie hätten gar nicht gewusst, dass ihre Interaktionen mit Meta-KI öffentlich sichtbar waren. Meta beteuert, Standardmäßig seien Chatverläufe privat – sie würden erst nach mehreren Bestätigungsschritten geteilt.
🎯 Zielgruppe: Die Influencer von morgen
Auch wenn endloses Scrollen nicht primäres Ziel der neuen Plattformen ist, orientieren sich Sora & Co. deutlich am TikTok-Modell – zumindest optisch.
Hintergrund: Die Unternehmen wollen junge Creator und Influencer dazu bringen, KI-Tools für Content-Produktion zu nutzen – und so die Plattformen zur Standardlösung der nächsten Internetgeneration machen.
Ob das gelingt, ist offen – die Form von „sozialem Internet“, die hier entsteht, scheint selbst für die Entwickler noch ein Experiment zu sein.
🤯 Fazit: Revolution oder Realitätsverlust?
Was sich derzeit abzeichnet, ist nicht nur ein technologischer Wandel, sondern auch ein gesellschaftlicher:
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Was ist noch echt – und was KI-generiert?
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Wie viel Verantwortung tragen Plattformen für psychische Gesundheit, Desinformation und Urheberrechte?
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Und wie gehen wir als Gesellschaft mit einer Welt um, in der Realität immer häufiger zur Illusion wird?
Die Antworten auf diese Fragen stehen noch aus. Aber klar ist:
Das neue Zeitalter der sozialen Medien hat begonnen. Und es ist laut, wild – und alles andere als sauber.
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