Interviewer: Guten Tag, Herr Borowski und Frau Bontschev. Heute sprechen wir über das Thema Geldanlage, das für viele Anleger ein Minenfeld voller Risiken darstellen kann. Was sind Ihre grundlegenden Tipps, um diese Risiken zu minimieren?

Rechtsanwalt Sascha Borowski: Guten Tag. Ein wichtiger Grundsatz ist, dass man sich vor jeder Geldanlage über die eigenen Ziele klar sein muss. Es ist entscheidend, sich die Zeit zu nehmen und zu reflektieren, was man mit der Geldanlage erreichen möchte, ob es um größere Anschaffungen, Lebensveränderungen oder die Altersvorsorge geht.

Rechtsanwältin Kerstin Bontschev: Genau, und bevor man überhaupt über Geldanlagen nachdenkt, sollte man vorhandene Schulden tilgen. Kredite kosten oft mehr Zinsen, als man mit Anlagen verdienen kann. Es ist meistens sinnvoller, zuerst Schulden abzubauen, bevor man investiert.

Interviewer: Welche Rolle spielen Versicherungen in einer soliden Finanzplanung?

Bontschev: Versicherungen sind wichtig, um Vermögen zu schützen. Ereignisse wie Krankheit, Unfall oder Tod können finanziell gravierende Auswirkungen haben. Es ist also klug, bestimmte Risiken abzusichern, um den gewohnten Lebensstandard zu erhalten.

Interviewer: Wie steht es mit der Bereitschaft, Risiken einzugehen?

Borowski: Das ist eine sehr individuelle Entscheidung. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welches Risiko er tragen kann und will. Wichtig ist, dass man sich mit der Geldanlage wohl fühlt und auch bei Marktfluktuationen ruhig schlafen kann.

Interviewer: Und wie sieht es mit der Risikostreuung aus?

Bontschev: Risikostreuung, oder Diversifikation, ist essentiell. Man sollte nicht alles auf eine Karte setzen, sondern sein Kapital über verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Immobilien verteilen. So kann man Verluste in einem Bereich möglicherweise durch Gewinne in einem anderen ausgleichen.

Interviewer: Welche Tipps haben Sie bezüglich Finanzberatern und Verkäufern?

Borowski: Seien Sie kritisch und hinterfragen Sie Empfehlungen. Berater und Verkäufer haben oft eigene Interessen. Es ist wichtig, unabhängige Quellen zu konsultieren und sich nicht auf Provisionsbasis beraten zu lassen.

Interviewer: Was sollten Anleger über die Vergangenheit von Anlageprodukten wissen?

Bontschev: Man sollte sich nicht von vergangenen Wertentwicklungen blenden lassen. Kein Experte kann die Zukunft vorhersagen, und vergangene Erfolge garantieren keine zukünftigen Gewinne.

Interviewer: Wie kann man Kosten und Provisionen minimieren?

Borowski: Achten Sie genau auf die Kosten, die mit einer Anlage verbunden sind, und versuchen Sie, unnötige Gebühren zu vermeiden. Günstige Produkte ohne hohe Provisionen sind oft die bessere Wahl.

Interviewer: Zum Abschluss, wie sollten Anleger ihre Anlagestrategie überprüfen?

Bontschev: Es ist wichtig, regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, seine Finanzen und Anlageziele zu überprüfen und anzupassen, wenn sich die persönliche Situation geändert hat. Nur so kann man sicherstellen, dass die Anlagestrategie auch langfristig den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Interviewer: Vielen Dank, Herr Borowski und Frau Bontschev, für diese wertvollen Einblicke.