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Weitere Fotos aus Epsteins Anwesen veröffentlicht – Druck auf US-Justiz wächst

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
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Kurz vor Ablauf einer gesetzlichen Frist zur Veröffentlichung von Ermittlungsunterlagen haben demokratische Mitglieder des Kontrollausschusses des US-Repräsentantenhauses weitere Fotos aus dem Nachlass des verurteilten Sexualstraftäters veröffentlicht. Die neuen Bilder sind Teil einer größeren Sammlung, die in den vergangenen Wochen schrittweise öffentlich gemacht wurde und erneut politische wie gesellschaftliche Debatten ausgelöst hat.

Die nun veröffentlichten mehr als 60 Fotos wurden ohne zusätzlichen Kontext zugänglich gemacht. Zu sehen sind unter anderem mehrere ausländische Reisepässe, Bilder des Finanziers mit Frauen, deren Gesichter geschwärzt wurden, sowie Aufnahmen, die seine Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur unterstreichen. In einigen Bildern sind Körperteile zu sehen, auf denen Zitate aus dem Roman „Lolita“ notiert sind – ein Werk, das die sexuelle Obsession eines Erwachsenen mit einem minderjährigen Mädchen thematisiert.

Besonders brisant sind außerdem Screenshots von Textnachrichten, in denen über das „Vermitteln von Mädchen“ gesprochen wird. Die Nachrichten enthalten detaillierte Beschreibungen einzelner Personen, darunter Altersangaben, Körpermaße und Hinweise auf Reisemöglichkeiten innerhalb Europas. Zahlreiche Details wurden geschwärzt, um mögliche Opfer zu schützen, doch der Inhalt sorgt für erhebliche Bestürzung.

Bereits zuvor veröffentlichte Bilder aus dem Nachlass zeigten private Anwesen und Treffen mit prominenten Personen. Auch unter den neuen Fotos befinden sich Aufnahmen von bekannten Persönlichkeiten, die nachweislich Kontakt zu dem Financier hatten oder an gesellschaftlichen Veranstaltungen teilnahmen, auf denen er ebenfalls anwesend war. Ob und in welchem Zusammenhang diese Kontakte standen, ist offen. Mehrere der Betroffenen haben in der Vergangenheit erklärt, keine Kenntnis von strafbaren Handlungen gehabt zu haben oder den Kontakt zu bereuen.

Der Kontrollausschuss erhielt nach eigenen Angaben über 95.000 Bilder aus dem Nachlass, die derzeit noch ausgewertet werden. Die demokratischen Mitglieder erklären, sie veröffentlichten das Material schrittweise und nur nach sorgfältiger Schwärzung, um die Identität von Opfern und unklar beteiligten Personen zu schützen. Republikanische Ausschussmitglieder kritisieren hingegen eine selektive Veröffentlichung und werfen der Gegenseite vor, gezielt Bilder auszuwählen, um bestimmte Narrative zu stützen.

Parallel dazu wächst der Druck auf das Justizministerium. Eine erst kürzlich verabschiedete Gesetzesregelung verpflichtet die Behörde, ihre Ermittlungsakten zu dem Fall offenzulegen. Die Frist läuft in Kürze ab, doch bislang gibt es keine klaren Angaben zum Umfang oder Zeitpunkt der Veröffentlichung. Für viele Betroffene ist die Situation belastend: Opfer berichten, dass die unregelmäßigen Veröffentlichungen alte Traumata wieder aufleben lassen und große Unsicherheit erzeugen.

Fest steht: Die neu veröffentlichten Fotos werfen erneut Fragen darüber auf, welches Wissen staatliche Stellen besitzen, was bislang zurückgehalten wurde und wie transparent der Umgang mit dem Fall tatsächlich ist. Die erwartete Veröffentlichung der Justizunterlagen dürfte weitreichendere Konsequenzen haben als alles, was bisher bekannt wurde.

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