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Weg sind sie!

congerdesign (CC0), Pixabay
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Es ist ein leiser, fast unscheinbarer Abschied, der das Ende eines einst glanzvollen Kapitels besiegelt. Die Familie von René Benko, einst gefeierter Immobilienmogul, hat offenbar ihre prunkvolle Villa in Igls verlassen. Das imposante Anwesen, das jahrelang als Rückzugsort der Familie diente, soll nun eine neue Bestimmung erhalten – ein Wellnesshotel.

Ein Haus voller Erinnerungen, nun ohne Bewohner

Wie das Manager Magazin berichtet, plant die Laura Privatstiftung, die als Eigentümerin der Villa fungiert, eine umfassende Umgestaltung des 5.500 Quadratmeter großen Anwesens. Wo einst rauschende Feste gefeiert wurden, wo Erfolgsgeschichten geschrieben und vielleicht auch leise Zweifel genährt wurden, soll bald ein Hotelbetrieb Einzug halten. Ein neuer Anfang für das Gebäude – aber nicht für die Familie Benko.

René Benko selbst ist von diesem Umzug nicht unmittelbar betroffen. Seit Ende Januar sitzt er in Wien in Untersuchungshaft, konfrontiert mit schweren Vorwürfen, darunter Untreue und betrügerische Krida.

Eine Mutter, eine Stiftung, ein fragwürdiges System

Die Villa war seit 2006 im Besitz der Laura Privatstiftung, in der Benkos Mutter als Erststifterin fungierte. Berichten zufolge soll sie über die Stiftung monatlich 238.500 Euro Miete gezahlt haben – Geld, das letztlich ihrem Sohn und dessen Familie das luxuriöse Wohnen ermöglichte. Doch mit der Pleite des Signa-Imperiums geriet auch dieses Arrangement ins Wanken. Aus der Festnahmeanordnung geht hervor, dass seit Monaten keine Miete mehr gezahlt wurde.

Masseverwalter Andreas Grabenweger zweifelt seit Langem daran, dass Benkos Mutter tatsächlich die Kontrolle über die Stiftung hatte. Vielmehr sieht er sie als Strohfrau ihres Sohnes – ein juristisch umstrittenes Konstrukt, das bereits zu Klagen geführt hat. Eine dieser Klagen wurde zuletzt abgewiesen.

Was bleibt, wenn der Glanz vergeht?

Die Villa in Igls, einst Sinnbild für Erfolg, Einfluss und Wohlstand, steht nun leer. Die Familie Benko, die dort über Jahre lebte, hat sich zurückgezogen – vielleicht in eine ungewisse Zukunft. Ein weiteres Kapitel in der Geschichte eines Mannes, der hoch aufstieg und tief fiel. Zurück bleibt ein Gebäude, das bald mit neuen Gästen gefüllt sein wird – doch die Vergangenheit wird sich nicht so einfach vertreiben lassen.

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