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Was in North Carolina passiert, könnte auch andere Küsten bedrohen

vidoh_net (CC0), Pixabay
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In Buxton und Rodanthe, zwei kleinen Küstenorten auf North Carolinas Hatteras Island, sind seit 2020 bereits 27 Strandhäuser ins Meer gestürzt – 16 davon allein seit September 2025. Der steigende Meeresspiegel, zunehmende Stürme und rasante Erosion fressen die Küste buchstäblich auf.

Für Stacy Morgan und ihren Mann Brandon Dodick wurde der Traum vom Altersruhesitz am Strand im Mai Wirklichkeit – fünf Monate später war ihr Haus weg. Eine Sturmflut beschädigte das Fundament, wenig später wurde das Haus von den Wellen weggerissen. Ein Nachbar filmte den Einsturz. „Unsere Nachbarn hörten es in der Nacht zusammenbrechen“, erzählt Morgan.

Auch andere Anwohner stehen vor dem Abgrund – buchstäblich. Lat Williams, seit Jahrzehnten Anwohner, lässt sein Haus für 55.000 Dollar weiter ins Landesinnere verlegen. Das Problem: Die staatliche Flutversicherung (NFIP) hilft nur, wenn das Haus vollständig zerstört wird. Für präventive Maßnahmen wie eine Umsiedlung gibt es kein Geld.

Währenddessen ist das Programm wegen des anhaltenden Regierungsstillstands blockiert. Neue Policen können nicht abgeschlossen oder aktualisiert werden. Dodick und Morgan wollten noch am Tag nach dem Sturm ihren Versicherungsschutz erhöhen – vergeblich.

Die Lage verschärft sich. Viele der betroffenen Häuser standen ursprünglich Hunderte Meter vom Meer entfernt. Doch die Küstenlinie rückt unaufhaltsam näher. Und obwohl Millionen in sogenannte „Beach Nourishment“-Projekte gesteckt wurden – das künstliche Auffüllen von Stränden mit Sand – reichen diese Maßnahmen laut Expertinnen wie Laura Moore von der University of North Carolina nicht aus: „Der Sand verschwindet schneller, als er ersetzt werden kann.“

Einige Anwohner fordern harte Küstenschutzmaßnahmen wie Wellenbrecher. Doch laut Moore verlagert das Problem nur an andere Stellen. Die Natur lasse sich nicht dauerhaft aufhalten – nur verschieben.

Buxton und Rodanthe könnten ein Vorbote für viele andere Küstenregionen sein. Moore nennt sie „den Kanarienvogel in der Kohlemine“ – ein Warnsignal für das, was bald an anderen Orten Realität werden könnte.

Für Morgan und Dodick ist klar: Sie möchten eigentlich bleiben, aber sie zweifeln. „Wir sehen jetzt, dass uns niemand hilft“, sagt Morgan. „Es fühlt sich an, als würde niemand etwas gegen die Situation unternehmen.“

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