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Warum Trump seinen Konflikt mit Harvard genießt – und warum er so gefährlich ist

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Donald Trump liebt den Kampf mit Harvard – nicht nur, weil es politisch nützlich ist, sondern weil es perfekt ins Weltbild des MAGA-Lagers passt. Harvard steht für Elite, für Intellekt, für „Wokeness“ – also alles, was Trump-Anhänger als abgehoben und „anti-amerikanisch“ empfinden.

Als Harvard-Präsident Alan Garber sich Anfang April 2025 weigerte, den extremen Forderungen aus dem Weißen Haus nachzukommen – darunter ein Ende aller Diversity-Programme, eine Beschränkung studentischer Proteste sowie umfassende externe Prüfungen angeblicher antisemitischer Vorfälle – war der Kulturkampf perfekt inszeniert. Garber erklärte, man werde die verfassungsmäßige Unabhängigkeit der Universität nicht aufgeben. Trump ließ prompt 2,2 Milliarden Dollar an Fördermitteln einfrieren.

Universitäten als nächste Front im Kulturkrieg

Dieser offene Konflikt ist keine Ausnahme, sondern Teil einer größeren Strategie. Trump versucht seit Jahren, klassische Machtzentren der liberalen Gesellschaft – Gerichte, Medien, Verwaltung – zu schwächen oder unter Kontrolle zu bringen. Nun sind die Universitäten an der Reihe.

Trumps Botschaft: Die Eliten indoktrinieren die Jugend mit linker Ideologie, sie seien „anti-amerikanisch“. Dabei trifft er einen Nerv – laut Umfragen ist das Vertrauen in Universitäten, besonders unter Republikanern, stark gesunken.

Studenten eingeschüchtert, Proteste kriminalisiert

Die Auswirkungen dieser Politik sind spürbar: Hunderte ausländische Studierende haben ihre Visa verloren, einige wurden sogar ohne Anklage abgeschoben. Die Columbia-Absolventin Ranjani Srinivasan etwa floh nach Kanada, nachdem Beamte vor ihrer Tür standen. Ein palästinensischer Student wurde bei einem Einbürgerungstermin in Vermont verhaftet – mutmaßlich wegen seiner Teilnahme an pro-palästinensischen Protesten.

Der Harvard-Juraprofessor Andrew Manuel Crespo spricht von einem „Versuch, die Universitäten zum Verstummen zu bringen“ und warnt: „Nur noch das sagen, was die Regierung hören will – das ist keine freie Gesellschaft mehr.“

Politischer Gewinn – egal wie es ausgeht

Trump profitiert unabhängig vom Ausgang: Gibt Harvard nach, triumphiert er. Leistet die Universität Widerstand, inszeniert er sich als Kämpfer gegen die „Elite“. Und wenn Demokraten ihn kritisieren, stellt er sie als Verbündete eines Systems dar, das viele Amerikaner längst ablehnen.

Fazit: Der Streit mit Harvard ist kein Nebenschauplatz, sondern zentraler Teil von Trumps Agenda. Es geht um Kontrolle, Machtausweitung – und die Aushöhlung einer der letzten Bastionen kritischen Denkens in den USA.

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