US-Starinvestor Warren Buffett hat sich bei der Hauptversammlung seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway deutlich gegen protektionistische Tendenzen in der US-Handelspolitik ausgesprochen – ohne dabei Ex-Präsident Donald Trump direkt zu nennen. „Handel sollte keine Waffe sein“, sagte der 94-Jährige. Eine wohlhabendere Welt bedeute nicht automatisch Nachteile für die USA – im Gegenteil: „Wenn der Rest der Welt reicher wird, profitieren auch wir davon.“
Buffetts Äußerungen sind als indirekte Kritik an den Importzöllen zu verstehen, die Trump im April angekündigt hatte. Diese führten zunächst zu deutlichen Kursverlusten an den Börsen, ehe viele der Maßnahmen wieder ausgesetzt wurden. Doch gerade die weiterhin geltenden Zölle auf chinesische Produkte könnten laut Experten schon bald zu Lieferengpässen in den USA führen.
Trump hatte die Zölle mit dem Ziel begründet, Produktionskapazitäten in die USA zurückzuholen und das hohe Handelsdefizit zu reduzieren, das er als ungerecht einstufte. Buffett erinnerte in diesem Zusammenhang an seinen eigenen Vorschlag aus früheren Jahren: Unternehmen sollten durch Exportleistungen Importrechte erwerben dürfen – eine Idee, die jedoch nie breite Zustimmung fand.
Mit Blick auf die internationalen Folgen warnte Buffett eindringlich davor, die USA in Konfrontation mit der restlichen Welt zu bringen. „Es wäre ein schwerer Fehler, wenn 7,5 Milliarden Menschen uns ablehnen – und wir 300 Millionen feiern, wie gut es uns geht“, sagte er. „Das ist weder richtig noch klug.“
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