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Vielfalt ist schön und gut – aber nur, solange keiner meckert!

geralt (CC0), Pixabay
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Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als große Konzerne nach George Floyds Tod plötzlich entdeckten, dass Vielfalt und Chancengleichheit doch irgendwie wichtig sind? Als CEOs überall schworen, dass sie „Barrieren für Schwarze und andere Minderheiten abbauen“ und das „amerikanische Versprechen für alle“ verwirklichen wollten? Tja, schön war’s.

DEI: Vom Lieblingsprojekt zur heißen Kartoffel

Doch kaum steht Donald Trump wieder auf der politischen Bühne, verschwinden die groß angekündigten Diversity-, Equity- und Inclusion-Programme (DEI) so schnell, wie sie gekommen sind. Die US-Handelskammer? Hat ihre „Equality of Opportunity“-Seite einfach gelöscht. Unternehmen? Reduzieren still und leise ihre Diversity-Programme, denn nichts schreckt einen Großkonzern so sehr wie die Aussicht, auf Trumps Abschussliste zu landen.

Und das bleibt nicht ohne Folgen: Die Zahl Schwarzer Führungskräfte in den 100 größten US-Unternehmen sank 2023 um 3% – doppelt so stark wie bei weißen Executives.

Trump: „DEI klaut weißen Leuten die Jobs“

Der Ex-Präsident (und jetzige Präsident) sieht das anders. Er behauptet, dass „DEI-Hires“ weißen Amerikanern die Jobs wegschnappen. Und weil ihm das nicht gefällt, hat er direkt nach Amtsantritt ein umfassendes Verbot von Diversity-Programmen in Bundesbehörden und öffentlichen Aufträgen durchgesetzt.

Besonders hart geht er gegen Unternehmen vor, die sich noch trauen, DEI-Initiativen am Leben zu halten. Am Mittwoch setzte er Apple unter Druck: „APPLE SOLLTE DEI-REGELN ABSCHAFFEN, NICHT NUR ANPASSEN!!!“, polterte er auf Truth Social. Apple-CEO Tim Cook betonte daraufhin schnell, dass sein Unternehmen keine Quoten oder Zielvorgaben für Diversität setze. Ein Missverständnis! Bitte nicht böse sein, Mr. President!

Vielfalt? Ja, aber bitte nicht zu viel!

Einige Unternehmen haben sich offenbar gedacht: „Wieso jetzt auffallen, wenn man einfach zurückrudern kann?“ Die Strategie: Vielfalt runterfahren, aber bloß nicht drüber reden.

FedEx etwa hat 15% seiner Führungskräfte-Stellen gestrichen – bei Schwarzen Führungskräften waren es aber mehr als doppelt so viele. Qualcomm hat seinen Führungskreis kaum verändert, aber die Zahl Schwarzer Executives um 60% reduziert.

Einige Unternehmen treiben es auf die Spitze: Kraft Heinz hat seine Führungsetage verdoppelt – aber die Zahl Schwarzer Executives trotzdem halbiert. Wie sie das geschafft haben? Mit ganz viel Fingerspitzengefühl für symbolische Veränderungen ohne echte Wirkung.

Fazit: Bloß nicht anecken!

Die Botschaft ist klar: Diversity ist super – solange sich niemand darüber aufregt. Aber wenn politische Winde sich drehen, ist der Mut zur Vielfalt eben nicht mehr ganz so groß.

Ob das langfristig gut für Unternehmen ist? Schwer zu sagen. Aber hey – zumindest müssen die Vorstände jetzt nicht mehr befürchten, dass Trump sie auf Truth Social anfaucht.

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