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Verbraucher sagen Danke an die EU: Neue EU-Abgabe auf Billigimporte

Tajamalm110 (CC0), Pixabay
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Endlich hat Brüssel zugegriffen – nicht nach dem letzten Rabattcode, sondern nach dem Taschenrechner. Ab Juli 2026 kostet das berühmte „3-Euro-T-Shirt inklusive Gratisversand aus China“ plötzlich drei Euro extra. Die EU-Finanzminister haben beschlossen: Für jedes Mini-Paket unter 150 Euro aus Fernost gibt’s künftig eine EU-Aufwandsentschädigung von drei Euro. Offiziell heißt das „Abgabe“, inoffiziell: „Danke, dass wir eure Pakete zählen dürfen“.

Getroffen werden vor allem die üblichen Verdächtigen des digitalen Ramsch-Olympiads: Temu, Shein, AliExpress & Co. Der Plan gilt so lange, bis die sagenumwobene „De-minimis-Zollbefreiung“ endgültig in Rente geschickt wird. Frankreichs Finanzminister erklärte sinngemäß: Das hier ist nur die Vorspeise, der Hauptgang kommt noch.

Hintergrund: 2024 verdoppelte sich die Zahl der Billigpäckchen auf 4,6 Milliarden Stück, rund 90 Prozent davon aus China. Würde man jedes einzelne Paket nach klassischen Zollregeln prüfen, müssten Europas Zollbeamte wohl im Schichtbetrieb bis 2050 arbeiten – inklusive Schlafsack im Paketzentrum.

Also lieber pauschal kassieren. Drei Euro jetzt, vielleicht zwei Euro extra später, und ab 2028 dann endgültig Zoll für alles, was günstiger ist als ein Kinoticket. Fairness nennt man das in Brüssel.

Die Politik jubelt: Mehr Gerechtigkeit, mehr EU-Eigenmittel, weniger Wettbewerbsverzerrung. Der Handel atmet auf, denn allein in Deutschland sollen Temu und Shein zuletzt Umsätze in Milliardenhöhe gemacht haben – während heimische Händler brav Steuern zahlen und keine PFAS-Cocktails mitliefern.

Denn ganz nebenbei stellte Greenpeace fest: Bei manchen Shein-Klamotten waren verbotene Chemikalien gleich um das 600-Fache über dem Grenzwert. Schnäppchen mit Langzeitwirkung.

Verbraucher wiederum kaufen weiter fleißig – wegen Auswahl, Rabatten und dem sportlichen Reiz des endlosen Scrollens. Ab 2026 eben mit drei Euro Lerngebühr pro Paket.

Auch die Schweiz denkt inzwischen nach. Ansteckend, dieses neue EU-Hobby: Billigimporte zählen – und kassieren.

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