Die US-amerikanische Sozialversicherung (Social Security) steuert auf eine finanzielle Krise zu: Bis 2035 könnten die Reserven aufgebraucht sein, was zu drastischen Leistungskürzungen führen würde. Eine oft diskutierte Lösung ist die stärkere Besteuerung der Reichen – doch reicht das wirklich aus?
Die Idee: Höhere Sozialversicherungssteuern für Besserverdienende
Derzeit zahlen Arbeitnehmer in den USA Sozialversicherungsbeiträge nur auf die ersten 176.100 Dollar ihres Einkommens (Stand 2025). Das bedeutet, dass Normalverdiener ihre gesamten Löhne versteuern, während Spitzenverdiener nur einen Bruchteil ihres Einkommens abgeben müssen.
Ein Vorschlag zur Stabilisierung des Systems ist daher, die Beitragsbemessungsgrenze anzuheben oder komplett abzuschaffen. Dies könnte laut aktuellen Schätzungen die Finanzierungslücke der Sozialversicherung um 53 % reduzieren und das System bis etwa 2060 stabil halten.
Das Problem: Es reicht nicht aus
Trotz der Milliarden zusätzlicher Einnahmen würde diese Maßnahme nicht ausreichen, um die langfristige Finanzierung von Social Security sicherzustellen. Die Gründe:
- Größere Rentenzahlungen für Spitzenverdiener: Wenn sie mehr einzahlen, haben sie nach aktuellem Recht auch Anspruch auf höhere Renten.
- Das strukturelle Defizit: Die steigende Lebenserwartung und die alternde Bevölkerung führen dazu, dass immer weniger Arbeitnehmer für immer mehr Rentner aufkommen müssen.
Ein vollständiger Wegfall der Beitragsgrenze ohne höhere Rentenzahlungen für Besserverdiener könnte die Sozialversicherung zwar um Jahrzehnte verlängern, doch auch das wäre keine dauerhafte Lösung.
Welche Alternativen gibt es?
Da keine einzelne Maßnahme das Problem lösen kann, werden in politischen Kreisen verschiedene Ansätze diskutiert:
- Anhebung der regulären Rentenaltersgrenze (derzeit 67 Jahre)
- Moderate Steuererhöhungen für alle Arbeitnehmer
- Langsame Anpassung der Rentenauszahlungen (z. B. geringere Steigerungen der Renten)
Was bedeutet das für die Bürger?
Bis die Politik eine endgültige Lösung findet, bleibt den Arbeitnehmern nur eins: selbst vorsorgen. Wer zusätzlich privat spart, ist weniger abhängig von der staatlichen Rente und kann finanzielle Einschnitte besser verkraften.
Fest steht: Die Debatte um die Zukunft der Sozialversicherung wird sich in den kommenden Jahren zuspitzen – denn die Zeit drängt.
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