In den USA sind die durchschnittlichen Anzahlungen beim Kauf neuer Autos im dritten Quartal 2025 auf den niedrigsten Stand seit fast vier Jahren gefallen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Plattform Edmunds.com.
💰 Rückgang der Anzahlungen
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Durchschnittliche Anzahlung (Q3 2025): 6.020 US-Dollar
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Zum Vergleich: 6.433 US-Dollar im zweiten Quartal 2025
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Ein Jahr zuvor: 6.619 US-Dollar
Damit ist die durchschnittliche Anzahlung innerhalb eines Jahres um rund 600 Dollar gesunken.
Edmunds-Analyst Ivan Drury bezeichnet den Trend als „gelbe Warnflagge“ – also ein mögliches frühes Zeichen wirtschaftlicher Anspannung.
📈 Gründe: Hohe Preise und teure Kredite
Laut Drury liegt der Rückgang nicht an besseren Finanzierungsangeboten, sondern an der wirtschaftlichen Realität vieler Verbraucher:
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Inflation: 2,9 % im August
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Durchschnittlicher Fahrzeugpreis: 49.077 US-Dollar (laut Kelley Blue Book)
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Durchschnittlicher Kreditzins: 7 % im dritten Quartal
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Laufzeiten: Bei 22 % der Finanzierungen beträgt die Kreditlaufzeit sieben Jahre oder länger
Viele Käufer entscheiden sich daher, weniger Geld anzuzahlen, um ihre Ersparnisse zu schonen – auch wenn das langfristig mehr Zinskosten bedeutet.
📊 Beispielrechnung
Laut Edmunds führt eine höhere Anzahlung von 5.000 US-Dollar bei 7 % Zinsen und 72 Monaten Laufzeit zu einer monatlichen Ersparnis von nur etwa 85 US-Dollar.
Das sei zwar ein Vorteil, reiche aber oft nicht aus, um den finanziellen Aufwand zu Beginn zu rechtfertigen.
🔄 Tipp für Käufer: Bessere Eintauschwerte suchen
Da viele Verbraucher ohnehin auf ein bestimmtes Modell festgelegt sind, rät Drury zu einer strategischen Optimierung des Fahrzeugtauschs:
„Man sollte sicherstellen, dass man für sein altes Auto den maximalen Eintauschwert bekommt. Das kann leicht den Unterschied ausgleichen, den eine höhere Anzahlung sonst ausmachen würde.“
Denn laut Edmunds schwanken Eintauschpreise erheblich – und können so eine geringere Eigenleistung beim Neukauf kompensieren.
🧭 Fazit
Trotz weiterhin hoher Autopreise und Zinsen versuchen US-Käufer, ihre Liquidität zu sichern. Der Rückgang der Anzahlungen spiegelt ein gestiegenes Kostenbewusstsein wider.
Analysten sehen darin noch keinen akuten Krisenalarm, aber ein deutliches Warnsignal für eine abkühlende Verbraucherstimmung auf dem US-Automarkt.
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