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USA lassen die Maske fallen: Hyundai-Razzia als diplomatischer Tritt gegen Südkorea

DavidRockDesign (CC0), Pixabay
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Was als technokratische „Routinekontrolle“ verkauft wurde, entpuppt sich nun als politisches Desaster mit Langzeitwirkung: Eine Woche nach der aggressiven Razzia auf dem Werksgelände von Hyundai in Georgia, bei der 316 südkoreanische Fachkräfte festgenommen wurden, beginnt sich das wahre Ausmaß dieses außenpolitischen Affronts zu zeigen. Die Arbeiter – hochqualifizierte Techniker, nicht etwa illegale Tagelöhner – wurden wie Kriminelle behandelt. In Ketten gelegt, unter schwer bewaffneter Aufsicht abtransportiert – ein Bild, das in Südkorea Empörung, ja Entsetzen ausgelöst hat.

„Freiwillige Ausreise“ – ein zynischer Euphemismus

Die US-Behörden sprechen von „freiwilliger Ausreise“. Die Wahrheit ist: Unter Druck, gedemütigt und ihrer Würde beraubt, wurden diese Menschen außer Landes geschafft. Mit Bussen zum Flughafen, als wären sie eine Gefahr für die nationale Sicherheit. Was als Schlag gegen vermeintlich illegale Arbeitsverhältnisse inszeniert wurde, war in Wirklichkeit ein Schlag ins Gesicht eines Verbündeten.

Ein diplomatischer Amoklauf

Südkoreas Präsident Lee Jae Myung brachte es auf den Punkt: Was hier geschehen ist, war kein Verwaltungsakt, sondern ein „unfairer Eingriff“ in die Aktivitäten südkoreanischer Unternehmen – und, was noch schwerer wiegt, eine „persönliche Beleidigung“. In einem Moment, in dem Seoul und Washington über neue Handelsabkommen verhandeln, in dem Investitionen in Milliardenhöhe auf dem Tisch liegen, entscheidet sich die US-Einwanderungsbehörde für eine öffentliche Machtdemonstration, die keinem einzigen wirtschaftlichen Ziel dient – außer vielleicht dem, Investoren abzuschrecken.

Amerika zuerst – Partner zweitklassig?

Donald Trump – mittlerweile wieder im Weißen Haus – hat offenbar nichts aus der Geschichte gelernt. Statt Einwanderungspolitik mit Augenmaß zu betreiben, setzt er auf Abschreckung. Und statt den Mangel an US-Fachkräften zu adressieren, stellt er sich blind und taub gegenüber der Tatsache, dass südkoreanische Unternehmen wie Hyundai und LG schlicht auf eigenes Know-how angewiesen sind. Visavergabe? Fehlanzeige. Planungssicherheit? Illusion.

„Tiefen Narben“ in den Wirtschaftsbeziehungen

Südkorea reagiert: LG verschiebt den Produktionsstart, setzt Dienstreisen in die USA aus, und Experten sprechen bereits von „tiefen Narben“, die das Verhältnis nachhaltig prägen werden. Das ist keine Übertreibung – das ist die logische Folge eines politischen Fehltritts mit globalem Echo.

Die Initiative „Make American Shipbuilding Great Again“ – bisher noch ein zartes Pflänzchen der transpazifischen Kooperation – dürfte nun auf Eis liegen. Die Botschaft ist angekommen: In den USA ist nicht einmal ein Verbündeter sicher vor öffentlicher Demütigung, wenn er sich auf amerikanischem Boden bewegt.

Fazit: Vertrauen verspielt

Was bleibt, ist der Eindruck, dass die USA ihren einstigen Partnern mit Arroganz und Kurzsichtigkeit begegnen. Wer glaubt, man könne Investitionen im dreistelligen Milliardenbereich einwerben und gleichzeitig die entsendeten Fachkräfte wie Verbrecher behandeln, hat das Einmaleins diplomatischer Beziehungen nicht verstanden.

Südkorea wird Konsequenzen ziehen. Und andere werden aufmerksam zuschauen.

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