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US-Dienstleistungssektor durch Handelskrieg gefährdet – Milliardenüberschuss steht auf dem Spiel

Ronile (CC0), Pixabay
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Während sich die US-Regierung unter Präsident Donald Trump im Handelskrieg auf die Industrie konzentriert, steht ein anderer, deutlich größerer Wirtschaftsbereich zunehmend unter Druck: der amerikanische Dienstleistungssektor – und mit ihm Millionen von Arbeitsplätzen.

Ein Wirtschaftsbereich mit Überschuss, nicht Defizit

Im Gegensatz zur Güterbilanz, bei der die USA traditionell mehr importieren als exportieren, erzielen amerikanische Dienstleistungsunternehmen weltweit einen bedeutenden Handelsüberschuss. Laut US-Handelsministerium belief sich dieser Überschuss im Jahr 2024 auf 293 Milliarden Dollar, ein Anstieg von 5 % gegenüber 2023 und 25 % seit 2022.

Dazu zählen Banken, Medienunternehmen, Tech-Firmen, der Einzelhandel, Transport, Bildung, Gesundheitswesen und viele mehr. Insgesamt stellt der Dienstleistungssektor etwa 84 % aller privaten Arbeitsplätze in den USA – ein deutlicher Kontrast zur schrumpfenden Rolle der Industrie, die weniger als 10 % ausmacht.

„Das sind die Branchen, die das Wachstum der US-Wirtschaft antreiben – unser wirtschaftliches Erfolgsgeheimnis“, erklärt Mark Zandi, Chefökonom bei Moody’s Analytics.

Zölle bedrohen Service-Exporte – Vergeltung droht

Gerade weil der Sektor international so erfolgreich ist, könnte er im Handelsstreit leicht ins Visier von Vergeltungsmaßnahmen geraten. Länder wie China und die EU könnten Handelsbarrieren für US-Dienstleister aufbauen – etwa durch strengere Regulierungen oder neue Marktzugangsbedingungen.

Beispielhaft nennt der Bericht chinesische Überlegungen, amerikanische Filme vom zweitgrößten Kinomarkt der Welt fernzuhalten. Auch die EU erwägt Sanktionen gegen US-Banken und Tech-Konzerne, darunter Digitalsteuern und hohe Geldstrafen.

Auch im Inland droht Verlust

Zusätzlich zu Exportproblemen drohen Verluste im Inland – etwa durch den Rückgang internationaler Studierender und Touristen. Schon jetzt sinkt die Zahl vergebener Studentenvisa, während Universitäten um Einnahmen bangen. Auch der Tourismus leidet: Laut Prognosen wird die Zahl internationaler Besucher in den USA 2025 um 9,4 % zurückgehen, bei einem erwarteten Rückgang der Ausgaben um 9 Milliarden Dollar.

„Trumps Politik hat das internationale Image der USA beschädigt“, heißt es in einer Stellungnahme des Analyseunternehmens Tourism Economics.

Risiko einer Rezession wächst

Die angespannte Wirtschaftslage bringt weitere Branchen unter Druck. Fluggesellschaften wie Delta Air Lines kündigten bereits Stellenstreichungen an. Die Hafenbehörde von Los Angeles rechnet mit einem Rückgang des Warenvolumens um 10 % im zweiten Halbjahr – insbesondere im Handel mit China, der fast 40 % des Verkehrs ausmacht.

„Wir erwarten keine Massenentlassungen, aber die Arbeit wird deutlich weniger“, so Hafendirektor Gene Seroka.

Die größte Gefahr sei jedoch eine durch Zölle ausgelöste Rezession: Sollte die Kaufkraft der US-Bürger sinken, wären besonders dienstleistungsorientierte Branchen wie Bildung, Gesundheit und Finanzen betroffen.

„In einer Dienstleistungsgesellschaft trifft eine Rezession den Servicebereich am härtesten“, warnt Zandi.

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