Mitten im Getöse ferngesteuerter Jets und piepsender Plüschtiere in Chinas gigantischem Großmarkt von Yiwu schmettert Spielzeugverkäufer Hu Tianqiang trotzig: „Uns ist der US-Markt egal!“ Seine Firma, Zhongxiang Toys, gehörte einst zu den vielen, die jährlich Spielwaren im Wert von rund 10 Milliarden Dollar in die USA exportierten. Doch seit Präsident Donald Trump seine Importzölle auf chinesische Waren auf bis zu 245 % angehoben hat, hat sich der Wind gedreht – in Yiwu wie in ganz China.
„Andere Länder haben auch Geld“, sagt Hu und verweist auf wachsende Geschäfte in Südamerika und im Nahen Osten. In der Tat: Händler aus Dubai, Kolumbien und Afrika bestimmen heute das Bild in den endlosen Hallen von Yiwu. „Wir sind nicht arm“, fügt Kollege Chen Lang mit einem Augenrollen in Richtung Trump hinzu. „Jeden Tag ein neuer Witz. Zölle für ihn sind wie Comedy.“
Was nach Mut klingt, ist auch Überlebensstrategie. Viele Händler haben ihre Exportmärkte umgeschichtet, Sprachkurse in Arabisch und Spanisch inklusive – kostenlos organisiert von lokalen Behörden. „Das ist der neue Alltag“, sagt ein iranischer Händler, der privaten Sprachunterricht gibt.
Der wirtschaftliche Druck auf China ist dennoch real. Auch wenn Staatsmedien Trump als „den schlechtesten Präsidenten der US-Geschichte“ beschimpfen, kommen die Strafzölle zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die Binnenkonjunktur schwächelt, die Immobilienkrise hat Vermögen und Vertrauen vernichtet. Goldman Sachs prognostiziert nur 4,5 % Wachstum – das Ziel der Regierung liegt bei 5 %.
Doch nicht nur China ächzt. Auch US-Spielwarenhändler schlagen Alarm. Jonathan Cathey aus Los Angeles warnt vor einem „totalen Kollaps der Lieferketten“ und einer „Implosion“ der Branche. Viele US-Händler hätten gar keine realistischen Alternativen zu chinesischer Produktion – 40 Jahre Erfahrung lassen sich nicht über Nacht ersetzen.
Trumps wirtschaftlicher Kreuzzug trifft also auf beiden Seiten Nervengeflechte. In China wächst der Trotz, aber auch die pragmatische Erkenntnis: Man braucht Amerika nicht zwingend – jedenfalls nicht mehr wie früher. Oder, wie es Händler Lin Xiupeng formuliert: „Sie brauchen uns mehr, als wir sie.“
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